Ratgeber: Das richtige Smartphone und Tablet zum Musikmachen (Android)
Für das richtige Gerät zum mobilen Musikmachen stehen Um- und Neueinsteiger meist vor den gleichen Fragen. Der Markt ist groß und je nachdem, was man mit Smartphone und Tablet machen möchte, gibt es unterschiedliche Setups und Gerätetypen. Wir bringen Licht ins Dunkle und geben euch Tipps um herauszufinden, welches Gerät für euch das geeignete ist!
Welches Betriebssystem für mein mobiles Gerät?
Den Markt teilen sich gerade überwiegend zwei große Betriebssysteme: iOS von Apple und Android, das zu Google gehört. Es gibt zwar auch inzwischen Tablets auf denen eine Version von Windows läuft, wir beschäftigen uns in diesem Ratgeber aber mit den explizit mobilen Android-Geräten.
Ein großer Unterschied zwischen iOS und Apple ist, auf welchen Geräten sie jeweils laufen. Für iOS stehen euch die Smartphones und Tablets von Apple zur Verfügung (also iPhones und iPads), während sich den Android-Markt verschiedene Hersteller teilen. Das führt auch dazu, dass es eine größere Modell-Auswahl bei den Geräten gibt. Das ist einerseits gut, weil ihr euch ein Gerät aussuchen könnt, dass genau den Anforderungen entspricht, die ihr benötigt. Das ist aber andererseits für die Entwickler von Apps eine Herausforderung, die ihre Software an sehr viele mögliche Hardware-Konfigurationen anpassen müssen.
Tendenziell kann man sagen: das Betriebssystem iOS ist geschlossener und darauf ausgelegt, dass ihr noch weitere Geräte von Apple nutzt, während Android offener und damit etwas flexibler ist, was Zubehör und Eigenentwicklungen (etwa von Apps) angeht. Zudem unterscheiden sich die Preise zwischen den Geräten teilweise deutlich, wobei die Topgeräte beider Systeme inzwischen in ähnlichen Preisklassen zu finden sind.
Der folgende Ratgeber geht bewusst nur auf die Geräte mit Android-Betriebssystem ein. Für den Ratgeber zum mobilen Apple-Betriebssystem iOS könnt ihr hier klicken.
Smartphone oder Tablet?
Wie bereits in der ersten Frage angesprochen ist die Auswahl an Geräten, die mit Android laufen, sehr groß. Es gibt Smartphones mit relativ kleinen Bildschirmen, die in quasi jede Hosentasche passen und daher immer mitgenommen werden können, und es gibt Tablets mit größeren Bildschirmen, die dadurch auch etwas sperriger sind. Zudem gibt es das Phablet als eine Zwischenlösung. Das Kofferwort aus Phone und Tablet bezeichnet Gerät, die versuchen, die positiven Aspekte beider Welten zu vereinen.
Wenn ihr mit eurem Gerät Musik machen wollt, empfiehlt es sich ein Gerät zu wählen, bei dem ihr eure Apps komfortabel bedienen und die einzelnen Elemente gut ablesen könnt. Wir empfehlen also eher ein Tablet, wenn ihr etwas sucht, bei dem ihr Übersicht und Komfort geboten bekommen wollt. Welche Bildschirmgröße hierbei geeignet ist, probiert ihr am besten einmal selbst aus.
Aber auch ein Smartphone kann durchaus sinnvoll zum Musikmachen genutzt werden. Da ihr mit dem Gerät ja auch telefonieren oder Textnachrichten schreiben könnt, ist es dafür ausgelegt, überall dabei zu sein. Das ist etwa für Songwriter sinnvoll, die ihre Ideen und Songtexte festhalten wollen oder die das Smartphone als Metronom, Stimmgerät oder Helferlein für Musiktheorie nutzen wollen.
Zusammenfassend kann man also sagen: ein großes Display (und damit eher ein Tablet) lässt sich besser bedienen, während ein kleines Display (und damit eher ein Smartphone) eher in die Hosentasche passt und damit eigentlich immer dabei ist. Es gibt aber auch Zwischenlösungen wie ein Phablet oder ein Tablet mit kleinerem Display.
Alte Geräte-Generation oder neue(ste) Geräte-Generation?
Auch diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten, da es sehr viele unterschiedliche Geräte auf dem Markt gilt. Zudem gibt es keinen absolut einheitlichen Entwicklungsstand zwischen den Herstellern: ein Topgerät von Hersteller X kann weniger geeignet und leistungsstark sein, als ein Topgerät von Hersteller Y. Hier heißt es also: vergleichen, vergleichen, vergleichen.
Gerade für das Musikmachen solltet ihr euch Geräte suchen, die eine hohe Leistung bieten, da Musikapps dann auf die entsprechenden Kapazitäten zurückgreifen können. Natürlich gibt es auch Apps, die nicht so leistungshungrig sind – die Entwickler orientieren sich aber auch an dem, was bei Smartphone und Tablet möglich ist. Mit einem leistungsstarken Gerät seid ihr deshalb für längere Zeit gerüstet. Ihr solltet bei eurer Recherche dabei auf die Leistung des Prozessors, RAM und Speicherplatz achten.
Ein weiterer kleiner Anhaltspunkt dafür, wie aktuell ein Gerät ist, kann die Angabe darüber sein, welche Android-Version vom jeweiligen Gerät unterstützt wird. Momentan ist Android 7 aktuell, Android 8 steht aber schon in den Startlöchern. Unterstützt euer zukünftiges Gerät eine möglichst hohe Version des Betriebssystems, seid ihr nicht nur sicherer unterwegs (Stichwort Sicherheitsupdates) – sondern müsst euch auch nicht ärgern, dass bestimmte Apps womöglich nicht kompatibel sind.
Bei alledem darf man aber trotzdem nicht vergessen: es kann auch Geräte geben, die schon etwas länger auf dem Markt sind, die eure Anforderungen voll entsprechen und das auch noch längere Zeit tun. Wenn ihr also schon wisst, welche Apps ihr einmal nutzen wollt, könnt ihr im Vorfeld recherchieren, ob das Gerät eurer Wahl diese unterstützt.
Zusammenfassend lässt sich also sagen: egal ob aktuell oder schon etwas länger auf dem Markt: euer Smartphone oder Tablet sollte möglichst leistungsstark sein um neuere Versionen von Android zu unterstützen. Wenn ihr allerdings wisst, welche Apps ihr verwenden wollt, lohnt sich eine Recherche ob nicht auch schon ein älteres Gerät die Anforderungen erfüllt.
Gebraucht oder Neu?
Kurz und knapp: das kommt auf den Zustand des Gerätes an. Meist lassen sich aber bestimmte Mängel wie ein schwacher Akku relativ gut beheben oder reparieren. Vor dem Kauf lohnt sich hierbei aber eine gute Recherche: traut ihr euch eine möglicherweise notwendige Reparatur zu, steht einem gebrauchten Gerät mit ein paar Macken nichts im Weg. Und sollte das Smartphone oder Tablet in gutem Zustand sein, spart ihr euch auch die Reparatur. Bei der Wahl des Modells solltet ihr euch aber die Frage nach der Generation stellen, die wir einen Absatz weiter oben beantwortet haben!
Ich habe bereits ein Smartphone oder Tablet. Ab wann lohnt sich ein Neukauf?
Ein Neukauf lohnt sich vor allem dann, wenn ihr mit eurem aktuellen Gerät an große Grenzen stoßt. Manchmal bringt hier aber schon ein Update des Betriebssystem den erhofften Leistungsschub. Merkt ihr allerdings, dass bestimmte Apps nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt laufen oder nicht mehr wirklich sinnvoll bedienen lassen, kann ein neues Gerät sinnvoll sein.
Damit euer bisheriges Gerät aber nicht in der Schublade verstaubt, könnt ihr euch ja einmal umhören, ob sich nicht jemand in eurem Umfeld darüber freuen würde.
Was kann ich jetzt mir meinem Gerät machen?
Eine ganze Menge! Schaut doch einfach einmal in unsere Top 10 der Musikapps für Android!
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Welche Fragen habt ihr noch zu dem Thema? Wir versuchen sie in diesem Artikel zu beantworten – schreibt uns dafür einfach in die Kommentare!
Halli-Hallo,
als Tastenschrubberin – Klavier und Orgel – und Chorleiterin suche ich ein möglichst großes Tablet, um auch mal 2 Din A 4 Seiten darstellen zu können – oder Orgelnoten, die oft Querformat haben.
Zudem fänd ich eine App total cool, bei der man die Noten größer machen kann – und die die Noten dann “einfach” neu anordnet… (ich sehe nicht mehr so gut – trotz guter Brille).
Haben Sie da einen Tipp für mich?
Liebe Grüße
Billa
Guten Tag,
Welches Tablet für Sie in Frage kommt, ist pauschal leider schwer zu beantworten. Das hängt sehr davon ab, welche Funktionen das Gerät insgesamt bieten und welches Betriebssystem darauf laufen soll. Es gibt aber inzwischen Tablets mit einem sehr großen Display, das sich für die parallele Anzeige von zwei Noten-Blättern eignen dürfte.
Für das Betriebssystem Android könnte möglicherweise zum Beispiel die App „MobileSheets“ und für das Betriebssystem iOS zum Beispiel die App „forScore“ passen. Ich habe selbst beide Apps bisher aber noch nicht ausprobiert. Ob und inwiefern die von Ihnen verwendeten Noten skalierbar sind, sollten Sie vorher beim jeweiligen App-Entwickler anfragen.
Liebe Grüße,
Jan