Notendownload zum Song Chameleon

Hits von Herbie Hancock zum Nachspielen

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Herbie Hancock vor bunter Wand

Herbie Hancock gehört zu den ganz großen der Keyboarderwelt. Sein pralles musikalisches Leben kann hier nur kurz in Schlaglichtern angedeutet werden. Am 12. April 2015 wird Herbie 75 Jahre alt.

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Bereits mit 11 Jahren spielte er ein Mozart-Klavierkonzert zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra. 1962 erschien sein erstes Album Takin’ Off, dass einen seiner bekanntesten Titel enthält: Watermelon Man. Als Mitglied der zweiten Band des legendären Trompeters Miles Davis (ab 1963) schrieb er Jazz-Geschichte und war an den Anfängen des Jazz-Rock beteiligt. Da Herbie auch zwei Jahre Elektrotechnik studiert hatte, war eine Affinität zu „verstromten“ Instrumenten vorhanden in den 70ern schockte er manchen traditionellen Jazz-Fan mit seiner Hinwendung zu Synthesizern und zum tanzbaren „banalen“ Fusion.

Aus dieser Phase stammt auch das zwölfte Studioalbum Head Hunters mit der gleichnamigen Begleitband. Bei den Kritikern durchaus als kommerziell umstritten gelangte es 1974 bis auf Platz 13 der Pop-Charts (!) in den USA. 1983 hatte Herbie mit Rockit den größten Instrumentalhit der 80er (Album: Future Shock). Weitere unzählige Projekte folgten, von denen ich zwei erwähnen möchte: Die atemberaubend virtuosen Duos mit Chick Corea googelt mal unter Chick Corea and Herbie Hancock und Liza. Vom Feinsten sind auch seine Pop-Jazz-Crossover-Alben Possibilities (2005) mit Sting, Paul Simon, Santana, Annie Lennox, Joss Stone und John Mayer sowie The Joni Letters (2008) für die letztgenannte Hommage an Joni Mitchel erhielt Herbie zwei Grammys.

Zurück zu Chameleon und den Head Hunters: Zu dieser illustren Band zählten Bennie Maupin (Sax+Flute), Bill Summers (Percussion), Paul Jackson (Bass) und Harvey Mason (Drums), der manchen vielleicht aus der Band Fourplay (Bob James, Lee Ritenour) ein Begriff ist. Chameleon gehört wie die Cobham-Songs Stratus und Red Baron zu den Jazz-Rock-Session-Klassikern. Dabei wird meistens nur der erste Abschnitt bis Takt 24 gespielt und wiederholt. In der JAM-PlayalongVersion haben wir uns zumindest bis zum Rhodes-Solo vorgearbeitet (ca. 10 Minuten) im Original wird weitere fünfeinhalb Minuten lang gejammt.

Die Grundlage des Songs bildet ein zweitaktiger Vamp über Bbm7 und Eb7. Der Song startet mit einem perkussiven Synth-Bass, den Herbie Hancock höchstwahrscheinlich auf dem ARP Odyssee gespielt hat. Danach setzen Drums und Clavinet ein, und letztlich gesellt sich eine typische Funk-Gitarre dazu – aber hallo, die Band hatte doch überhaupt keinen Gitarristen an Bord. Manche haben einen weiteren Synth im Verdacht, aber es ist das Riff des Bassisten Paul Jackson, der durch den Synthbass ja arbeitslos war und sich in die hohen Lagen flüchtete. In vielen späteren Aufnahmen wurde die Synth-Phrase vom Bassisten gespielt und das Gitarren-Lick wanderte zu seinem angestammten Instrumentalisten.

Das Betätigungsfeld ist in Chameleon reichhaltig: Da wäre die Bassfigur, die Melodielinie kann gedoppelt werden, und dann ist da auch noch das Clavinet. Das Pattern gibt es als Extra-Notenbeispiel – es kann aber auch sparsamer ausfallen. Wichtig sind die Akkord-Kicks in der rechten Hand, der Rest ist mehr oder weniger „Füllmaterial“, der für den Groove durchaus seine Bedeutung hat, aber im Gesamt – zusammenhang kaum zu hören ist. Es läuft wohl darauf hinaus, dass du dich im A-und B-Teil auf das Clavinet konzentrierst und im C-Teil die Melodie mitspielst. Dann ist da noch das lange Synth-Solo, und später im F-Part gibt es auch noch das Rhodes-Solo. Noch ein Wort zum Tempo: Der Synth-Bass beginnt bei 90 BPM, die Drums spielen bei 95, die Bass-Figur zieht auf 98 an, das Clavinet steigert auf 100, und die Melodie fühlt sich bei 104 wohl. In der Mitte des Songs werden dann ca. 109 BPM erreicht. Das ist schon eine satte Steigerung und sollte durchaus berücksichtigt werden, wenn das nicht im Eifer des Gefechts automatisch geschieht.

Noten zum Herbie Hancock Song Chameleon
Noten zum Herbie Hancock Song Chameleon

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