Piano kaufen: Der richtige Einstieg
Als Alternative zum echten Klavier haben sich Digitalpianos in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt: Die Qualität von Klängen und Tastaturen wird herstellerübergreifend mit jeder neuen Instrumentengeneration wieder ein Stück besser. Taktgeber für Innovationen sind dabei zwar stets Oberklassenmodelle. Doch auch die preiswerten Pianos für Einsteiger profitieren deutlich von deren Weiterentwicklungen.
Schöne Werbeversprechen
Saitenresonanzen, Hammermechanik, Ivory Feel – Schlüsselmerkmale, die bis vor Kurzem noch den Top-Modellen vorbehalten waren, findet man jetzt auch bei den preis- werten Digitalpianos. Immer mehr Wert wird auch in der Einsteigerklasse auf den am Original orientierten „Feinschliff“ von Hauptklang und Klaviatur gelegt. Viele schnörkellose Modelle, die dem „Piano pur“-Konzept folgen und auf überflüssige technische Spielereien zugunsten von Sound und Spielgefühl verzichten, gibt es in der Preisklasse bis etwa 1.600 Euro. Um diese Klasse geht es im Folgenden.
Bevor es aber Kauftipps zu den Instrumenten der wichtigsten Hersteller gibt, wollen wir beleuchten, worauf es wirklich ankommt. Was steckt hinter den Beschreibungen der Hersteller? Was kann ohnehin jedes Digitalpiano? Und auf welche Ausstattungsmerkmale solltest du mehr, auf welche weniger Gewicht legen?
Das Klang-Versprechen
Emotionale Beschreibungen wie „echter Klavierklang“ oder technische Ausdrücke wie „SuperNATURAL“ klingen viel versprechend. Doch was sollte man wirklich vom Hauptklang eines Einsteiger-Digitalpianos erwarten dürfen? Zunächst musst du dir klar machen: Zwischen der Optik des Instruments und dem, was aus den internen Lautsprechern tönt, gibt es einen prinzipiellen Unterschied. Während für das Design eher das Klavier als Vorbild dient, wurde für den Klang sämtlicher aktueller Preiswert-Digitalpianos jeweils ein Flügel gesampelt: Die Einsteiger-Instrumente profitieren in dieser Hinsicht von der Arbeit, die sich die Hersteller eigentlich vor allem für ihre teureren Modelle machen. Oft finden sich nämlich die gleichen Grundklänge in Pianos aus sämtlichen Preisklassen einer Marke wieder – Unterschiede gibt es dabei eher in Details wie Dynamikumfang, Saitenresonanz-Effekten und Ausklangverhalten.
Ein Digitalpiano klingt also schon mal nicht wie ein echtes Klavier. Klingt es etwa dann – und das wäre ja noch viel besser – wie ein echter Flügel?
Wenn du schon mal ein Livekonzert erlebt hat, bei dem ein Pianist oder eine Pianistin innerhalb einer Band mit einem akustischen Klavier oder Flügel auftrat, dürftest du dich über den Piano-Sound gewundert haben: Was in solchen Situationen über die Beschallungsanlage beim Publikum ankommt, klingt mit Sicherheit völlig anders, als man es aus der eigenen Erfahrung mit Akustikpianos her kennt. Über Mikrofone abgenommen in ein Mischpult geschickt und dann noch per Klangregelung verändert, damit er sich im Bandspiel durchsetzen kann, klingt ein Flügel im besten Fall eher wie ein – Digitalpiano! Oft klingt es deutlich schlimmer oder die Location lässt aufgrund von Reflexionen die Abnahme überhaupt gar nicht zu. Daher greifen viele Profis von vornherein auch lieber zum elektronischen Instrument.
Ganz ähnlich ist es im Fall eines für den Sampling-Vorgang präparierten Flügels: Was später aus dem Sample-ROM-Speicher eines Digitalpianos tönt, ist in höchstem Maße abhängig von den beim Samplingvorgang verwendeten Mikrofonen und ihrer Positionierung sowie dem Klang des Instruments im Aufnahmeraum – schon allein deshalb kann kein Digitalpiano genauso klingen wie ein unverstärktes akustisches Instrument.
Noch eine Lage Sound, bitte!
Mein Digitalpiano-Sound ist mehrstufig gesampelt – dass kann ja nur top klingen, oder? Die Frage wäre heutzutage eher, wie’s klänge, wäre der Sound nicht mehrstufig gesampelt worden: nämlich viel zu synthetisch!
Der Anschlag des Pianisten hat gewaltigen Einfluss auf den Klang jedes akustischen Saiteninstruments. Klavier und Flügel entwickeln mit zunehmender Anschlagstärke ein immer obertonreicheres Klangbild, das im Fortissimo-Bereich in einem regelrechten Sirren der Saiten und einem mächtig schwingenden und schwebenden Gesamtklang kulminieren kann. Bereits seit geraumer Zeit ist man für die digitale Reproduktion deshalb dazu übergegangen, die Flügel Ton für Ton in jeweils unterschiedlichen Anschlagsstärken zu sampeln. Hat man beispielsweise jeweils ein piano, ein mezzoforte und ein fortissimo gespieltes Sample für ein und denselben Ton erzeugt und sie im fertigen Multisample später „übereinander geschichtet“ vorliegen, sodass jedes bei einer anderen Anschlagsstärke ausgelöst werden kann, hat man einen VELOCITY LAYER erzeugt. Zeitgemäße Multisamples für Einsteiger-Digitalpianos arbeiten mit dreibis vierfachen Velocity-Layern.
Mache dir aber klar, dass solche Übergänge beim akustischen Instrument praktisch stufenlos ablaufen. Jetzt wird die Einschränkung dieser Samplingmethode rasch klar: Je mehr Lagen ein Velocity-Layer besitzt, desto authentischer kann die Dynamik des Akustikklangs in Abhängigkeit vom Anschlag eingefangen werden.
Da der Speicherplatz für das Multisample allerdings endlich und auch ein Kostenfaktor ist, wird mit wenigen echten Dynamik-Samples gearbeitet, während weitere Übergänge zwischen ihnen meist durch den Einsatz von Filtertechnik interpoliert werden, um die ansonsten zu auffälligen Übergänge in der Dynamik zu glätten.
Ein Hersteller hat seine Arbeit immer dann am besten gemacht, wenn die eigentlichen Velocity-Layer-Stufen im Gesamtsound nicht mehr direkt zu hören sind, sprich wenn keine Sample-Sprünge im dynamischen Spiel auftreten und die Übergänge tatsächlich möglichst stufenlos wirken.
Der schon angesprochene endliche Speicherplatz für die Multisamples stellt allerdings noch in einem anderen wesentlichen Bereich des Piano-Klangs eine Herausforderung dar: für den Ausklang oder auch die Sustain-Phase. Wer so lange aufzeichnen würde, bis etwa ein fortissimo gespielter Ton vollständig verklungen ist, bräuchte am Ende viele Gigabyte Speicherkapazität für den Gesamtsound. Selbst Digitalpianos der Oberklasse besitzen aber meist nur einen wenige hundert Megabyte großen Speicher für alle ihre Sample-Sounds.
Auch heute noch wird daher für Digitalpiano-Klänge mit Loop-Phasen im Ausklang gearbeitet: Ab dem Loop-Punkt wird ein Teil- stück des Samples unentwegt wiederholt und dabei langsam ausgeblendet, was in älteren Modellen noch mit einem deutlich vernehmbaren Leiern des Klangs quittiert wird. Mittlerweile haben die Hersteller aber Mittel und Wege gefunden, den Ausklang auch unter Verwendung der eigentlich statischen Loop- Methode zu variieren und lebendiger zu gestalten.
Zum Schwingen bringen
„Die Saitenresonanzen meines Pianosounds lassen mich den Klang ganz neu erleben – steht ja auch im Prospekt.“
Nun, schwierig dürfte es da eher sein, einen Flügel ganz ohne Saitenresonanzen zu sampeln: Letztere entstehen, weil am akustischen Instrument nicht nur die angeschlagenen Saiten alleine schwingen, sondern stets noch weitere nicht gedämpfte zum Mitschwingen „anregen“. Mit zunehmender Anschlagstärke nehmen auch die Saitenresonanzen hörbar zu und sorgen für einen obertonreichen Gesamtklang. Wenn das rechte (Halte- oder Dämpfer-)Pedal am Flügel betätigt wird, sind die Saitenresonanz-Effekte nicht mehr zu überhören: Dann nämlich werden die Dämpfer von den Saiten abgehoben, und alle Saiten schwingen für die Dauer der Pedalbetätigung völlig frei. Der gesamte Flügelkorpus wird dann erfüllt von den sich fort- pflanzenden Klängen und bildet wiederum selbst einen mächtigen Resonanzkörper für das Schwingungsspiel.
Seit einigen Jahren legen die Digitalpiano- Hersteller zunehmend Wert auf die Reproduktion des Saitenresonanz-Verhaltens am Flügel. Dazu wird unterschieden zwischen den ständig auftretenden Saitenresonanzen und den sogenannten „Dämpfer-Resonanzen“, womit der beschriebene Saitenresonanz- Effekt bei getretenem Dämpfer-Pedal gemeint ist. In den Digitalpianos der Einsteigerklasse sind diese Effekte, die hier zumeist mit separaten „geräuschhaften“ Samples realisiert werden, zwar im Gegensatz zu teureren Modellen nicht einstellbar, sondern herstellerseitig in ihrer Intensität festgelegt; sie sorgen aber insgesamt für einen realistischeren, volleren Gesamtklang des digitalen Instruments und beeinflussen so auch das Spielgefühl des Pianisten positiv. Kein Wunder, denn auch am echten akustischen Piano sind die Saitenresonanzen schließlich charakteristisch für den Klang.
Fassen wir kurz zusammen: Flügelsounds in Einsteiger-Pianos werden aus den gesampelten Einzeltönen eines akustischen Instruments zusammengesetzt. Dabei wird jeder Ton in drei bis vier verschiedenen Anschlagstärken eingespielt, wodurch sich weitere Einzelsamples ergeben, die sich später im fertigen Multisample praktisch „übereinandergelegt“ wiederfinden und über verschiedene Anschlagstärken ausgelöst werden.
Achte deshalb auf zwei Dinge: Klingt das Piano bei gleichbleibender Anschlagstärke über den vollen Tastaturumfang ausgewogen, oder hörst du deutliche Sprünge in Klangfarbe und Lautstärke zwischen einzelnen Tönen? Spiele jetzt dynamisch mit unterschiedlichem Anschlag in einem Tastaturbereich: Wird der Klang möglichst übergangslos lauter, oder ertönt zum Beispiel ein Forte- Sample mit einem regelrechten Klangsprung?
Bedenke aber: Auch ein akustischer Flügel ist nicht ganz frei von leicht hörbaren Klangverfärbungen zwischen einzelnen Tönen; und ein erbarmungslos „glatt gebügelter“ Sample- Sound klingt eher schon wieder zu steril. Achte darum auf ein natürliches und ausgewogenes Klangbild, das aber eben auch keine krassen Lautstärkensprünge zwischen einzelnen Tönen aufweisen sollte, wenn du mit gleichbleibender Anschlagstärke spielst.
Den Saitenresonanz-Effekt hörst du vor allem beim Spiel mit gehaltenem Dämpferpedal (Dämpfer-Resonanzen). Entscheiden- der als dieses Detail ist für ein ausdrucksvolles Spiel aber der Dynamikumfang des Flügelsounds – zieht der Sound noch mit, wenn du alles gibst, oder fühlst du dich eher ausgebremst, weil im Bereich forte bis fortissimo klanglich kaum mehr was passiert?
Spielen mit Feeling
Ich spiele nur mit Hammermechanik – was anderes kommt mir nicht ins Haus!
Glückwunsch. Zum Glück gibt’s heute selbst in der Einsteigerklasse kaum mehr ein Piano, das ohne Simulation der Hammermechanik des akustischen Vorbilds auf den Markt kommt. Bei den Einsteiger-Digitalpianos (und auch den meisten höherpreisigen) werden Kunststoffhämmer unterhalb der Tasten angebracht – zusammen mit einem mechanischen Hebelsystem, dass dafür sorgt, dass ein Hammer beim Druck auf die dazugehörende Taste angehoben wird. Wie deutlich die Hämmer für den Spieler zu spüren sind, hängt allerdings auch von der Qualität der verwendeten Bauteile ab – und die wird meist mit zunehmendem Instrumentenpreis gesteigert.
Eine gute Digitalpiano-Tastatur sollte nicht zu leicht gewichtet sein. Erinnerten die Klaviaturen von Einsteiger-Instrumenten vor einigen Jahren noch eher an Keyboard-Tasten, hat sich das inzwischen zum Glück geändert. Prinzipiell kann eine Tastatur gerade für Anfänger gar nicht gut genug sein – dass Tasten an einem Preiswert-Digitalpiano zu schwer sind, ist noch nicht vorgekommen.
Etwas anderes ist die Trägheit der Tasten. Sie sollten schnell reagieren und beispielsweise Repetitionen sauber umsetzen. Eine Klaviatur ist dann gut ausbalanciert, wenn sie dir die Möglichkeit der Tonsteigerung bietet und zudem die schnelle Wiederanschlagbereitschaft der Tasten gegeben ist – wenn also Dynamik und Repetition stimmen.
Geworben wird häufig damit, dass eine Digitalpiano-Tastatur im Bassbereich schwerer und in den höheren Lagen leichter gewichtet ist (graduelle Gewichtung). In der Tat ist das einem Flügel nachempfunden, wo die Hämmer vom Diskant zum Bass hin nach und nach schwerer werden – orientiert an der ebenfalls zunehmenden Saitenlänge. Ob der Digitalpiano-Spieler diese Gewichtungsgrade wirklich bewusst wahrnimmt, ist aber nicht entscheidend. Wichtiger ist das Spielgefühl insgesamt – eine gute Klaviatur muss sich einerseits leicht und flüssig spielen, andererseits über ihre Gewichtung dem Pianisten für eine dynamische Spielweise einen gewissen Widerstand entgegen setzen.
Zurzeit im Kommen ist in der Einsteigerklasse das häufig mit Begriffen wie „Ivory Feel“ oder „Ivory Touch“ beschriebene Feature einer speziellen Tastaturbeschichtung, die zum einen für ein Elfenbein-ähnliches Anfassgefühl der weißen Tasten sorgen und zweitens ihre Rutschfestigkeit verbessern soll. Wie griffig sich eine Klaviatur mit diesem gewissen Touch wirklich spielt, variiert von Modell zu Modell noch stark. Doch schließlich fühlen sich auch die Tasten verschiedener Flügel bzw. Klaviere öfter ganz unterschiedlich an. Ein Grund mehr, das Instrument seiner Wahl vor dem Kauf unbedingt anzuspielen.
Tipp: Jedes Digitalpiano-Einsteigermodell besitzt mindestens drei Anschlagdynamik-Kurven, meist „light“, „medium“ und „heavy“; in der letzteren Einstellung musst du für ein Fortissimo mit dem höchsten Kraftaufwand spielen, bei „light“ dagegen deinen Anschlag am vorsichtigsten dosieren. Zwar wirst du wahrscheinlich an jedem Piano deine persönliche Lieblingskurve finden, auf einer gut gewichteten, rund laufenden und gleichmäßig abgestimmten Tastatur solltest du aber mit allen drei Anschlagdynamik-Einstellungen noch recht gut klar kommen.
Pedale satt
Drei Pedale sind schon bei den Einsteiger- Digitalpianos Standard – dabei ist das bei den akustischen Klavieren eigentlich gar nicht so.
Auch hier orientieren sich die Hersteller mal wieder am Flügel, nicht am Klavier. Piano-, Sostenuto- und Dämpfer-Pedal (von links aus gesehen) gehören zu jedem Home Piano; lediglich wenige Tiefpreis-Modelle kommen ganz ohne Dreier-Pedal-Einheit aus, denn zumeist wird sie auch noch optional angeboten.
Neben dem Dämpfer-Pedal (auch Tonhalte- oder Fortepedal bzw. am Digitalpiano Sustain- Pedal genannt), das am Flügel die Dämpfer von den Saiten hebt, damit letztere lange nachklingen können, und das zugleich für einen reicheren Gesamtklang durch die verstärkten Saitenresonanzen sorgt, ist noch das Piano- bzw. Leise-Pedal (Soft-Pedal) von Bedeutung für eine dynamische Spielweise.
Die Wirkung eines leiseren Klangs erzielen die Klavierbauer auf zwei verschiedene Arten: Beim Flügel verschiebt das Pedal die gesamte Mechanik so, dass die Hämmer nicht mehr alle Saiten eines Saitenchors (pro Ton gibt es bis zu drei Saiten, die den Chor bilden) treffen können. Die andere, beim Klavier gebräuchliche Methode: Beim Treten des Pedals werden die Hämmer näher an die Saiten herangerückt, was ebenfalls für einen leiseren Ton sorgt – denn nun ist die Kraft, mit der ein Hammer auf eine Saite trifft, geringer als vorher. An Digitalpianos wird das Ganze schlicht elektronisch durch eine leichte Rücknahme der Lautstärke imitiert. Wenn du das Piano-Pedal aber in ganz leisen Passagen eines Klavierstücks einsetzt, kann es dir helfen, die Dynamik deines Vortrags hörbar zu erweitern.
Dagegen ist die Wirkung des mittleren Sostenuto-Pedals ziemlich speziell: Spielt man einige Töne und tritt es, werden genau diese Töne gehalten; alle weiteren Töne, die jetzt noch gespielt werden, klingen trotz des getretenen Pedals nicht nach, wenn man die Taste loslässt. Ein ungewöhnlicher Effekt, der aber in der Klavierliteratur selten eine Rolle spielt.
Auch an Klavieren gibt es zuweilen Mittelpedale – sie dienen dann aber in der Regel einer weiteren Dämpfung, indem sie bewirken, dass eine Filzschicht zwischen Hämmer und Saiten geschoben wird. Es geht dabei nur ums leisere Üben, nicht aber um einen spielerischen Zweck.
Neuerdings beherrschen die Haltepedale an Digitalpianos die sogenannte Halbpedal-Erkennung: Auch wenn du das Pedal nur halb herunter trittst, wird dies von der Elektronik ziemlich genau erkannt – und die Töne werden für eine geringe, aber eben nicht über die volle Zeit wie beim vollständigen Durchtreten gehalten. So lässt sich ein sehr feinsinniger, künstlerischer Umgang mit dem Haltepedal realisieren; viele Spieler nutzen diese zusätzliche artikulatorische Möglichkeit allerdings kaum.
Wie es aussieht, so klingt’s…
… Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, soll aber heißen: Der Sound, den ein Digitalpiano liefern kann, hängt auch von dessen Bauweise ab. Einsteiger-Digitalpianos mit integrierten Lautsprechern gibt es als Home Pianos oder als Portable Pianos. Die HOME PIANOS sind optisch am stärksten am Klavier orientiert und gelten als die gediegenen digitalen Instrumente für die Wohnung. Sie besitzen die kräftigsten integrierten Soundsysteme unter den Einsteigermodellen – was Preis/Leistungs-technisch im Hinblick auf eine raumfüllende Klangwiedergabe möglich ist, versuchen die Hersteller hier zu realisieren.
Eine Sonderform der Home Pianos bilden die DESIGNER PIANOS: Sie sind im Gehäuseaufbau reduzierter, aber dafür von modernerer Optik. Herrschen enge Platzverhältnisse, kann ein Designer Piano schon allein deshalb die bessere Wahl darstellen – denn diese Instrumente weisen eine sehr geringe Tiefe auf. Manchmal büßen sie durch die offenere Bauweise aber ein wenig Klangvolumen gegenüber einem gleichteuren, klassisch designten Home Piano ein.
Home- wie Designer-Pianos besitzen immer einen Ständer mit drei Fußpedalen, wie auch von einem Flügel gewohnt. Außerdem bieten sie einen im Korpus integrierten Notenhalter.
Die zweite große Gruppe, in der die Hersteller preiswerte Modelle am Start haben, ist die der PORTABLE PIANOS. Diese Instrumente sind dazu gedacht, sich relativ leicht zwischen Wohnung und Proberaum oder Bühne hin und her transportieren zu lassen. Deshalb werden ein passender Ständer sowie eine Dreier-Pedal-Einheit für so ein Modell vielfach nur optional angeboten; die Optik mit diesem Zubehör ähnelt dann wieder Designer Pianos.
Mit ihren kleinen eingebauten Lautsprechern erreichen die Portable Pianos nicht das Volumen und die Klangfülle der Home Pianos. Dafür besitzen sie Standard-Klinkenausgänge, um ihren Klang über eine externe Anlage verstärken zu lassen – bei vielen Home Pianos dagegen sind dafür lediglich die Kopfhörerbuchsen vorgesehen – eine Notlösung, weil hier das Signal nicht unbearbeitet, sondern schon verstärkt vorliegt.
Viele Low-Cost-Digitalpianos, seien es nun Home, Designer oder Portable Pianos, werden bereits in zwei bis drei verschiedenen Farbausführungen angeboten. Das steigert die Wahlmöglichkeiten für den Interessenten nochmals kräftig.
Funktionen stehen an zweiter Stelle
Flügelsound, Tastaturqualität und Wiedergabesystem sollten gemeinsam mit dem Instrumentenkonzept – Home- oder Portable Piano – entscheidend für die Wahl eines Einstiegsinstruments sein. Genau diese Merkmale machen nämlich auch den größten Teil der Entwicklungs- und Herstellungskosten aus. Dagegen ist die weitere Ausstattung von Digitalpianos mit zusätzlichen Sounds und Funktionen wie Rekorder und Metronom im Einsteigerbereich immer relativ ähnlich.
Neben zwei bis vier Varianten des Flügel-Hauptklangs bieten alle Modelle auch einige E-Piano-Klänge, Cembalo, Streicher und Chor sowie meist noch Kirchen- und E-Orgel an. Deutlich mehr als etwa 10 bis 15 Sounds findet man nur bei einigen Portable Pianos, die mehr Auswahl für das Spiel in der Band anbieten sollen.
Zwei Klänge lassen sich bei eigentlich jedem Modell übereinanderlegen (layern), während die wenigsten Budget-Pianos den Split zweier Sounds beherrschen. Bei einem Layer-Sound sollte sich das Lautstärkeverhältnis zwischen beiden Klängen einstellen lassen. Wenn du viel mit Layer-Sounds spielen willst, dürfte dich die Anzahl der Stimmen interessieren: Wähle möglichst ein Instrument mit 96 bis 128 Stimmen, da bereits ein einziger Ton eines Stereo-Akustikflügel-Klangs zwei Stimmen verbraucht. Gibt der Hersteller etwa 64 Stimmen für ein Instrument an, ist der Flügelklang – der heute immer in Stereo gesampelt wird – nur 32-stimmig spielbar. Für bloßes Klavierspiel reicht das meist noch aus; wer aber noch fette Streicher mit dem Flügelsound mischen will, muss damit rechnen, dass Töne abgeschnitten werden könnten. Echte 64 Stereostimmen für aufwendigere Klänge wie den Flügel bieten also Modelle mit 128 Stimmen – von denen es aber in der Einsteigerklasse schon eine recht große Auswahl gibt.
Besitzen alle preiswerten Pianos einen Hall-Effekt, ist daneben auch ein Chorus für E-Pianos und Flächensounds wünschenswert. Als dritter „Effekt“ macht sich eine Brillanz-Regelung gut, die den Gesamtklang bei Bedarf transparenter machen kann.
Ein Metronom mit den wichtigsten Taktarten gehört zum Glück heute zur Grundausstattung. Auch auf einen eingebauten Rekorder, der selbst eingespielte Stücke in Form von MIDI-Daten aufzeichnet, verzichten die wenigsten Budget-Pianos. Viele Modelle besitzen diverse MIDI-Demo-Songs, die sich genauso wie ein eigenes aufgenommenes Stück abspielen lassen. Während die preiswertesten Einsteiger-Pianos lediglich Rekorder mit nur einer Spur anbieten, lässt sich bei den etwas teureren bei zwei bis drei Spuren die Stimme für eine Hand üben, während nur noch der Part für die andere Hand automatisch abgespielt wird.
Noch sinnvoller ist es aber, wenn das Piano Songs von einer Speicherkarte oder einem USB-Stick laden kann: Dann kannst du zum Beispiel MIDI-Stücke, die du von deinem Lehrer bekommst, viel schneller in den Rekorder- Speicher laden als an einem Instrument, an dem das nur über einen angeschlossenen Computer möglich ist.
Für Unterrichtszwecke ist auch eine Funktion gedacht, die sich in fast jedem neueren Budget-Piano findet: Im „Duett“-, „Twin Piano“-, „4 Hand“- oder „Partner“-Modus kannst du die Tastatur für zwei Spieler in voneinander unabhängige Bereiche aufteilen – du kannst den Flügelsound dann auf deinem Bereich in der gleichen Tonlage spielen wie dein Lehrer auf seiner Tastaturhälfte. Auch zwei Kopfhöreranschlüsse sind an neueren Pianos immer vorhanden.
Schauen wir und jetzt die Angebote der wichtigsten Hersteller genauer an. Manche Modelle können wir dir besonders empfehlen. Wir gehen im Folgenden übrigens immer vom mittleren Straßenpreis und nicht von der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers aus.
Casio
Dieser Hersteller hat mit gleich drei Produktlinien im Digitalpiano-Einstiegsbereich die größte Modellvielfalt im Angebot.
Die sehr günstige CDP-Reihe von Casio ist allerdings nur eingeschränkt zu empfehlen – ambitionierten Spielern dürfte die arg geringe Anzahl der Stimmen (32 bis 48) sowie die eingeschränkte Dynamik des Flügelsamples kaum ausreichen.
Die klassische Home-Piano-Optik findest du in der Celviano-Serie, während es unter den Instrumenten der Privia-Serie auch Portable Pianos gibt. In beiden Serien hat Casio erst vor Kurzem einen großen Generationswechsel vollzogen und die neue AiR-Klangerzeugung eingeführt (s. Preview KB 5.2012).
Unter den AiR-Pianos stechen die Modelle Celviano AP-650 und AP-450 sowie Privia PX-850 besonders hervor: Sie besitzen das sogenannte „Lid-Feature“: Damit wird das Öffnen des Flügeldeckels simuliert, was sich direkt auf den Gesamtklang der Pianos aus- wirkt. Dieser Parameter arbeitet mit vier Einstellungen und geht sogar einher mit einem realen kleinen Deckel an der Instrumenten- Oberseite, der sich aufklappen lässt und dadurch die Lid-Funktion aktiviert. Der Parameter macht diese Modelle deshalb so empfehlenswert, weil durch ihn die größtmögliche Bandbreite an erzielbaren Flügelklang-Charakteristiken an Casio-Pianos überhaupt gegeben ist. Hinzu kommt noch, dass du die Intensität des Saitenresonanz-Effekts jeweils selbst einstellen kannst.
Das Celviano AP-450 ist aktuell für knapp unter 1.200 Euro, das Privia PX-850 für noch etwa 100 Euro weniger zu haben. Dafür kann sich auch die weitere Ausstattung sehen lassen, zu deren Highlights eine jeweils 256- fache Polyfonie (256 Stimmen) und eine Klaviatur mit „Ivory Touch“ zählen. Das Top-Modell AP-650 (ca. 1.500 Euro) übertrumpft die beiden anderen „Lid-Casios“ mit einem noch kräftigeren Wiedergabesystem, kommt aber zudem mit einem Funktionsumfang, der den Rahmen „Einsteigerpiano“ sprengt: Mit einer integrierten Begleitautomatik und 180 Begleitarrangements (Rhythms) bringt es Portable- Keyboard-Funktionen mit und ist somit auch ein ENSEMBLE PIANO. Als solches ist es auch voll General-MIDI- kompatibel, denn es besitzt eine Band- breite von 250 Sounds. Erheblich komfortabler wird die Bedienung des AP-650 durch sein LC-Display: Denn hier kannst du jederzeit Soundnamen oder Parameterwerte ablesen.
Die drei empfohlenen Modelle besitzen außerdem jeweils einen Anschluss für einen USB-Stick, sodass Songs schnell in den internen Rekorder/Player geladen sind bzw. eigene Einspielungen schnell weitergereicht werden können. Sogar Audiosongs im Wav-Format können abgespielt, aber auch selbst aufgenommen werden.
Die Casio-Pianos für unter 1.000 Euro bieten immer noch solide Einsteigermodell-Qualität, unter anderem mit jeweils 128 Stimmen, 18 Sounds und einer Split-Funktion.
Kawai
Als Klavierbauer nutzt dieser Hersteller sein Know-how und spendiert auch seinen Einsteiger-Digitalpianos für ihren Preis ausgezeichnete Tastaturen.
Erst Ende 2012 hat Kawai die Pianos CN24 (ca. 1.250 Euro) und CN34 (rund 1.500 Euro) vorgestellt. Sie bieten also die aktuellste Kawai-Klangerzeugung und den höchsten Tastaturstandard: Die „Ivory Touch“-Klaviaturen besitzen sogar eine Druckpunktsimulation: So nennt man den Punkt, an dem die Mechanik am Flügel den Hammer freigibt – ein leichter, aber deutlich spürbarer Widerstand vor den zwei bis drei letzten Millimetern des Tastenwegs.
Die Polyfonie ist mit 192 (CN24) bzw. 256 Stimmen (CN34) enorm hoch. Während das kleinere Modell 15 Sounds besitzt, sind die etwa 250 Euro Aufpreis für das CN34 unter anderem in ein Sample-ROM mit 300 Klängen und General-MIDI- sowie Audio-Playing- und Recording-Funktionen investiert worden; das Ganze funktioniert direkt von einem angeschlossenen USB-Stick. Und sogar MP3s – wie etwa unsere KEYBOARDS JAM Playalongs – kann das 34er abspielen. Nicht zu verachten ist auch das kleine LC-Display.
Für unter 1.000 Euro gibt es wiederum die Kawai-Modelle CL-26 und -36, die zumindest noch das Nötigste in noch ordentlicher Qualität bieten. Die Klangqualität ist, gemessen am Preis, wirklich gut. Gespart wird hier allerdings an einer Tastaturabdeckung.
Ein Portable Piano, das selbst fort- geschrittene Spieler begeistern kann, ist das noch recht neue ES7 (Test in KB 5.2012). Es besitzt 30 Klänge in gehobener Qualität und steht ansonsten dem CN34 in der weiteren Ausstattung (mit Ausnahme des Soundsystems) in kaum etwas nach. Als Besonderheit bietet das ES7 aber noch eine Begleitautomatik mit 100 Rhythmen sowie 28 Speicherplätze (Registrations) für Klangkombinationen an: Damit wird es zum tollen Einsteiger-Piano für die Bühne. Auch für das ES7 inklusive seines optional erhältlichen Ständers muss man etwa 1.500 Euro investieren.
Korg
An diesen Hersteller denkt man meist nicht automatisch, wenn es um Digitalpianos geht. Doch mit seinen beiden aktuellen Einsteigermodellen kann man durchaus Spaß haben.
Das im Herbst vorigen Jahres vorgestellte SP-170DX kann zum Preis von unter 700 Euro nur das Nötigste. Gut sind aber die 120 Stimmen und die schon recht ordentliche Dynamik des Flügelklangs. Am Fehlen einer Tastaturabdeckung und am unbefestigten Dreier- Pedal erkennt man aber leicht, dass man hier einige Kompromisse eingeht. Auch gibt’s weder ein Metronom noch eine Layer-Funktion.
Eine bessere Ausstattung bieten da das neue kompakte Home-Piano LP-380 und das Portable Piano SP-280 (Test in dieser Ausgabe ab Seite 28), die die deutlich besseren Lösungen aus dem Hause Korg darstellen. Funktional sind beide Modelle gleich ausgestattet, Unterschiede gibt es neben der grundverschiedenen Optik bei den Tastaturen und den eingebauten Lautsprechern. Während das Home Piano in Schwarz und Weiß erhältlich ist, kommt das Portable Piano mit einem für ein Einsteiger-Piano sehr untypischen Design. Das SP-280 ist für 700 Euro zu haben, der Preis für das brandneue LP-380 dürfte sich um die 1.000 Euro einpendeln.
Roland
Anders als Casio und Yamaha positioniert Roland nur wenige Modelle seiner Digitalpianos im unteren Preissegment. Es handelt sich aber um wirklich wertige Instrumente.
Das Home Piano RP301R (um 1.500 Euro) und das Designer Piano F-120R (um 1.600 Euro) bewegen sich preislich an der Grenze zur Mittelklasse, bieten aber dafür in allen wesentlichen Bereichen eine hohe Qualität und zudem eine gehobene Ausstattung. Mit 54 Sounds gibt es hier mehr Klangauswahl als bei den meisten anderen Modellen dieser Klasse. Der Rekorder zeichnet Audio(Wav)- und MIDI-Songs auf, und beide Arten von Playbacks kannst du auch direkt von einem angeschlossenem USB- Stick wiedergeben lassen. Zudem gibt es eine Begleitautomatik mit 60 Arrangements.
Doch vor allem überzeugen beide Rolands auch pianistisch durch eine gute Tastatur mit Ivory Feel und Druckpunkt, der Super- NATURAL-Klangerzeugung des Herstellers mit 128 Stimmen und einstellbaren Saitenresonanzen sowie weiteren Parametern. Ob du zum RP- oder zum F-Modell greifst, ist eine reine Geschmackssache, denn technisch gesehen sind beide Pianos so gut wie identisch. Besonderheit des F-120R ist die Ausführung in wahlweise drei verschiedenen Hochglanzlacken, was auch den Preis erhöht. Alternativ bietet Roland die abgespeckten Modelle RP301 (unter 1.200 Euro) und F-120 (kein Hochglanzlack, um 1.000 Euro) an, die sich auf die gängigen Digital- piano-Funktionen beschränken und weniger Sounds besitzen.
Am Rande der von uns anvisierten Preis- klasse bis 1.600 Euro bewegt sich auch Rolands neustes Portable Piano FP-50. Tastatur und Flügelklang sind den beiden Pianos ebenbürtig. Die Klangerzeugung mit über 370 Sounds ist General-MIDI-2-kompatibel; das Material der Begleitautomatik und integrierte Drum-Grooves richten sich an Pianisten in kleinen Ensembles oder Bands. Hinzu kommt eine recht stattliche Anzahl an Registration-Speichern, die sich via USB-Stick noch erweitern lässt; außerdem gibt’s Rolands bekannte MIDI- und Audio-Player- Funktionen. Sogar aufnehmen kannst du dein Spiel als Audiodatei direkt auf einem USB-Stick.
Yamaha
Auch vom Marktführer gibt es jeweils eine Serie mit Home und Portable Pianos, deren Modelle allesamt im unteren Preisbereich angesiedelt sind. Wenn du ein besonders aktuelles Yamaha- Home-Piano suchst, solltest du dir die brand- neuen Modelle YDP-142 und -162 der Arius- Serie anhören, die Yamaha im Januar erstmals vorgestellt hat. Gemeinsam mit dem ebenfalls noch jungen Modell YDP-S51 haben sie die Klangerzeugung auf Basis der „Pure CF Sound Engine“ – diese drei Pianos bieten damit innerhalb der Arius-Einsteiger- Serie die am weitesten entwickelten Flügelsounds. Alle Arius-Pianos sind für ihre Preisklasse gut verarbeitet und überzeugen besonders durch ihre Klang- sowie Tastaturqualität.
Die Optik des Modells S51 geht in Richtung Designer Piano, während die beiden anderen Instrumente dem typischen Home- Piano-Look treu bleiben. Neu am YDP-162 ist unter anderem die Ivory-Touch-Beschichtung der Klaviatur. Die Preise für die beiden neusten Modelle standen bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Die unverbindliche Preisempfehlung der „mutmaßlichen Vorgänger“ YDP- 141 und -161 liegen bei 906 bzw. 1.134 Euro, was als Orientierung gelten kann. Das YDP- S51 ist aktuell für unter 1.100 Euro zu haben.
Mehr Details über die Yamahas Arius- Pianos erfährst du hier in unserem Test!
Mit den Instrumenten der P-Serie bietet Yamaha Portable Pianos in bewährter Arius- Qualität an, wobei der Flügelklang des bisherigen Spitzenmodells P155 (um die 1.500 Euro inklusive Ständer) sogar aus der höheren Clavinova-Digitalpiano-Serie stammt.
Aus Preis/Leistungs-Sicht sticht das P105 hervor, das auch eine Split-Funktion sowie je zehn Begleit-Arrangements (Styles) und Drum-Pattern bietet, die „Pure CF Sound Engine“ und 128 Stimmen besitzt und inklusive optionalem Ständer schon für unter 800 Euro angeboten wird.
Weitere Alternativen gesucht?
Vor allem in Amerika beliebt, aber auch hierzulande öfter mal zu haben sind die Einsteiger-Digitalpianos von Kurzweil. An den Modellen der hauseigenen MP-Serie muss man zwar mit 64 Stimmen auskommen, aber hat zu Preisen um die 1.000 Euro eine gute Soundvielfalt und Funktionen wie Split und Layer. Die Portable Pianos von Kurzweil hei- ßen MPS10 sowie -20 und gehen nicht über schlichte Home-Piano-Funktionen hinaus. Du erhältst sie aber dafür schon für deutlich unter 1.000 Euro.
Die Digitalpianos aus chinesischer Produktion, die in Deutschland unter den Marken Fame (Hausmarke von Music Store professional) und Hemmingway, sowie Thomann angeboten werden, sollen sich vor allem als Preisbrecher empfehlen. Die Qualität der japanischen Modelle erreichen sie dabei allerdings in vieler Hinsicht nicht.
Kurzweil auf Billig-Pianos zu reduzieren ist ja wohl voll daneben! Das zur Zeit beste Digital-Piano, das KURZWEIL FORTE 88 ist zum Beispiel zur Zeit das einzige D-Piano mit Ausklingen ohne Sampling-Geleier, weil jeder Ton von Anfang bis Ende gesampelt und nicht künstlich verlängert wurde. Dieses Kriterium blieb im Artikel völlig unerwähnt!
Hi Alex, in dem Artikel geht es um Einsteiger-Digitalpianos bis 1600 Euro, wie am Anfang zu lesen ist. Das Forte ist zweifellos ein hervorragendes Stagepiano, das jedoch mit knapp 3000 Euro in eine andere Liga fällt. Ebenso wie zahlreiche teurere Pianos von Kawai, Roland und Yamaha, die in diesem Beitrag ebenfalls nicht erwähnt werden. LG, Henrik
Kurzweil Forte 88 ist auch m.E. das Referenz-Instrument. Daneben sind KORG Triton
mit der allerersten Hammeranschlag-Dynamik nicht wegzudenken. Entscheidend für den
Kauf eines Stage-Pianos sollte immer der eigentliche Zweck, d.h. welche Songs will ich
performen? sein. Benötige ich zusätzliche Geräte für spezielle Piano-Sound?
Diese kann man problemlos ergänzen und schnell abrufen.
Analog-Geräte sind einfach und bringen einen irren Sound.
Hauptsache ist doch für einen Piano-Player, dass die Töne, die gespielt werden,
auch alle rüberkommen, d.h. im Bass mind. 2 Tasten gleichzeitig und im Solo-Bereich
mind. 4 Tasten….
Hallo Henrik,
schöne Übersicht über Einsteiger-Digitalpianos, aber die Aussage dass “Tasten an einem Preiswert-Digitalpiano zu schwer sind, ist noch nicht vorgekommen.” stimmt so nicht. Ich kenne einige andere Keyboarder (vor allem weibliche, oder solche, die gerne Fender Rhodes spielen), die sagen dass ihnen die Tastatur meines Roland FP-30 zu schwergängig sei.
Ich muss mein Klavier daheim dringend stimmen lassen. Für unterwegs möchte ich aber auch gerne einmal ein Digital Piano ausprobieren. Ich bin gespannt, wie dort das Spielerlebnis wird.