Dank seiner bahnbrechenden Entwicklungen gilt Bob für viele als „Vater der Musik-Synthesizer“. Bob Moog starb am 21. August 2005 in seiner Wahlheimat Asheville, North Carolina, USA. Im Jahr 2004 hatten wir noch einmal die Chance ihn für ein Interview zu besuchen, in dem er bereitwillig alle Fragen zu seinen früheren und aktuellen Produkten beantwortete. Es sollte leider eines seiner letzten Interviews werden… Bob Moog hat uns jedoch ein großartiges Vermächtnis hinterlassen!
Die Geschichte von Moog:
1934: Am 23. Mai kommt Bob Moog in New York City zur Welt.
1954: Bob Moog und sein Vater beginnen, Theremins zu bauen und zu verkaufen.
1961: Bob Moog verkauft etwa 1.000 Theremin-Bausätze zu je US $ 50.
1963: inspiriert durch den Komponisten Herbert A. Deutsch entwickelt Bob Moog den ersten Moog-Modular-Synthesizer.
Oktober 1964: Bob Moog demonstriert auf der AES (Audio Engineering Society Convention) handgefertige Prototypen des Moog Modular und nimmt die ersten Bestellungen auf.
1965: Bob Moog promoviert in Cornell als Doktor der Technischen Physik.
1967: Gründung der Firma R.A. Moog Company, heute R.A. Moog, Inc.; Vorstellung der Moog-Modular-Synthesizer I, II und III.
1968: Veröffentlichung des Albums „Switched-On Bach“ von Wendy Carlos, das komplett mit einem nach Kundenwunsch gefertigten Moog-Modular-Synthesizer eingespielt wurde.
1970: Bill Waytena kauft R.A. Moog, Inc. Auf der AES wird der Minimoog vorgestellt, der bis zur endgültigen Produktionsversion, dem Model D, noch vier verschiedene Versionen durchlaufen wird.
1971: R.A. Moog, Inc. wird offiziell in Moog/Musonics umbenannt;
Von März 1971 bis 1974 wird der Standort der Firma nach Buffalo, NY, verlegt, in ein Gebäude, das zuvor 100 Jahre lang als Gelatine-Fabrik gedient hatte. Bob nannte es einmal ein „stinkendes, dampfendes, ungemütliches, hässliches, unfertiges Scheißloch.“
1972: Der Firmenname wird wieder offiziell von Moog/Musonics in Moog Music, Inc. geändert.
1973: Diverse neue Produkte werden vorgestellt: die patchbaren Synthesizer Moog System 15, 35 und 55, der Sonic Six, das Taurus-Pedal, der Preset-Synthesizer Satellite sowie einiges Zubehör für Moog-Synthesizer: 1125 Sample & Hold, 1150 Ribbon Controller, 1121 Fußschalter, 1130 Percussion Controller und 1120 Fußpedal-Controller; Norlin Music kauft Bill Waytena Moog Music, Inc. ab.
1975: Einführung des Minitmoog, des TaurusBass-Pedals und des ersten polyphonen Moog-Synthesizers: Polymoog.
1976: Vorstellung des Moog Micromoog.
1977: Bob Moog verlässt Moog Music, Inc. und gründet Big Briar.
1978: Vorstellung des Moog Multimoog, des Polymoog Keyboard und des 1528 Sample&Hold-Moduls.
1979: Vorstellung des Moog Prodigy, des Taurus II Bass-Pedals und des Phase Shifter.
1980: Vorstellung des Umhängesynths Moog Liberation und des Opus 3.
1981: Vorstellung von Moog Rogue und Source, ein Mikroprozessor-gesteuerter programmierbarer Monosynth; nachdem mehr als 12.000 Minimoogs gefertigt worden waren, wird die Produktion dieses Modells nun eingestellt.
1982: Der Polysynth Memorymoog kommt auf den Markt. Für den italienischen Hersteller Crumar entwirft Bob als Mitentwickler den analogen Monosynth Spirit.
1983: Norlin Music verkauft Moog Music, Inc. an David Luce und F. Scott Chapman, die die Firma in zwei Bereiche aufteilen: Moog Music, Inc. und Moog Electronics, Inc.
1984: Bob Moog steigt als Vizepräsident der Produktentwicklung bei Kurzweil Music Systems ein, wo er bis 1989 in dieser Position bleiben wird. Vorstellung des Moog Producer, einer Kombination aus MIDI-Interface und Sequenzer-Software für den Commodore 64.
1987: RJE Research Corp. kauft Moog Music, Inc. und die Aktivposten von Moog Electronics, Inc.
1989: Bob Moog lehrt Musiktechnologie an der Universität von Asheville, North Carolina – bis 1992.
1991: Bob Moog entwickelt das Series 91 Theremin, das dann von Big Briar bis 1996 gebaut wird; Rudi Linhard aus Nürnberg entwickelt das „Lintronics Advanced Memorymoog“-Upgrade (LAMM), das den Synth u. a. stimmstabiler macht und die MIDI-Implementierung über die Fähigkeiten des Memorymoog Plus hinaus erweitert; Bob Moog betreute die Installation von LAMM-Kits in Memorymoogs bis 1997.
1994: Big Briar zieht nach Asheville, NC um, und die Belegschaft wird erweitert, um Series 91 Theremins zu bauen.
1996: Bob Moogs Theremin-Selbstbau-Artikel erscheint im Magazin Electronic Musician; Das Instrument, das er dafür entwickelt hatte, wurde später zum Etherwave Theremin, das noch heute in Form von Fertiginstrumenten und Bausätzen verkauft wird. Rudi Linhard entwickelt das „LMC MIDI Conversion Kit“ für den Minimoog, das Big Briar bis 1999 verkaufte und einbaute.
1998: Bob Moog entwickelt das Ethervox MIDI Theremin, dessen MIDI-Software von Rudi Linhard stammt. Die Prozessoren Moogerfooger MF-101 Lowpass Filter und MF-102 Ring Modulator werden vorgestellt.
1999: Die Entwicklung des Minimoog Voyager beginnt – mit MIDI-Software von Rudi Linhard. Einführung des Moogerfooger MF-103 12-Stage Phaser.
2000: Auf der Januar-NAMM in Los Angeles wird der Prototyp des Minimoog Voyager gezeigt. Vorstellung des CP-251 Control Processor und des Limited-Edition Moogerfooger MF-104 Analog Delay.
2002: Der Minimoog Voyager wird erstmals ausgeliefert. Bob Moog sichert sich offiziell das Recht, Musikprodukte unter Moog Music Inc. auf den Markt zu bringen.
2004: Vorstellung von Moog Voyager Anniversary Edition, VX-351 CV Expander, Moogerfooger MF-105 MuRF Multiple Resonance Filter und Etherwave Pro Theremin.