Die ersten in Serie hergestellten Drumcomputer waren der mit Tapeloops arbeitende Chamberlin Rhythmate (1949) und der Wurlitzer Sideman (1959), bei der die Rhythmen mit rotierenden Kontakten erzeugt wurden. Der Sideman verkaufte sich ziemlich gut und machte das Rhythmusmaschinenkonzept populär. Weil er mit seinem Sideman nicht zufrieden war, entwickelte der japanische Akkordeonspieler Tsutomo Katoh 1963 zusammen mit der Elektronikfirma Keio in Tokio (aus der dann später Korg wurde) die DoncaMatic.
Drumcomputer haben zwei Funktionsbereiche:
Die Klangerzeugung und den Sequenzer. Vor allem unterscheiden sich die Drumcomputer in diesen beiden Punkten voneinander. Es gibt Drumcomputer mit analoger Klangerzeugung, ROM-Samples, mit Sampling-Möglichkeiten, mit Step-Programmierung oder Realtime-Aufnahme, mit MIDI oder anderen Möglichkeiten der Synchronisation. Und auch Drum-Geräte ohne Sequenzerteil sind weit verbreitet.
Der Sequenzer eines Drumcomputers dient dazu, die von der Klangerzeugung bereitgestellten Sounds rhythmisch zu organisieren. Manche Geräte bieten fest eingespeicherte Preset-Patterns, andere Speicherplätze zur Programmierung eigener Sequenzen (auch die Mischung aus Presets plus Programmierbarkeit ist häufig anzutreffen). Die Preset-Maschinen der 70er und frühen 80er-Jahre waren in der Regel mit Tanzmuckerrhythmen der Sorte Walzer, Cha Cha Cha & Co. bestückt.
Wie bei Synthesizern kann man auch bei Drumcomputern zwischen analoger und digitaler Klangerzeugung unterscheiden. In den 70er Jahren kannte man nur die analoge Klangerzeugung, die auf der Filterung einfacher Grundwellenformen und Rauschen beruhte, wie z.B. bei der Boss DR 55.
Eine Snare bestand meist aus einer Noise-Generator und zwei Sinuswellenformen mit unterschiedlicher Filterung und Stimmung. Analoge Sounds zeichnen sich durch einen warmen und fetten Klangeindruck sowie eine große Durchsetzungsfähigkeit im Bassbereich aus. Die Bassdrum der wohl bekanntesten Analogmaschine, der Roland TR-808, kann das eindrucksvoll belegen.
Die digitale Klangerzeugung, mit der z.B. der E-mu Drumulator oder der Oberheim DMX arbeitet, beruht auf dem Auslesen digitaler Samples . Hier ist eine gewisse Kälte und Sprödheit des Drumcomputer Sounds charakteristisch. Es wird immer das gleiche Sample abgespielt und der Klang nicht jedes Mal wie bei analogen Maschinen neu generiert, was die Lebendigkeit der analogen Synthese ausmacht.
Der Vorteil der digitalen Klangerzeugung liegt in ihrer größeren Realitätsnähe wenn es darum geht einen „echten“ Schlagzeuger zu imitieren. Manche Maschinen wie z.B. die Roland TR-909 verwenden beide Arten der Klangerzeugung: HiHat und Cymbals sind gesampelt, während alle anderen Sounds von analogen Schaltkreisen erzeugt werden.
Inzwischen basieren fast alle Drumcomputer auf der Sampling-Technik. Drumcomputer der neueren Genreation besitzen meistens auch ein großes Display, Trigger-Pads und natürlich einen eingebauten Sequenzer. Das Angebot der fest eingespeicherten Klänge geht oft sogar über den Drum- und Percussion-Bereich hinaus und enthält auch Bass- und Effekt-Samples.
Aufgrund der großen Nachfrage nach der TR-909, bzw. der speziellen Kombination von analogen und gesampelten Klängen, entwickelte der Berliner Hardware-Spezialist Jürgen Michealis die Jomox XBase09. Sie vereint ebenfalls analoge und digitale Klangerzeugungen und orientiert sich klanglich weitgehend an dem Drumcomputer TR-909. Die XBase09 bietet aber noch mehr Klangmöglichkeiten und besitzt einen richtigen Step-Sequenzer (sogar mit drei zusätzlichen MIDI-Spuren), der es erlaubt, jeden Step individuell zu programmieren. So kann man aus der Bassdrum-Sektion Basslinien zaubern, die Snaredrum zur Elektro-Percussion verwandeln, die Hihat verstimmen und auf einzelnen Steps rückwärts abspielen lassen – und, und, und..
Mit dem Machinedrum hat der schwedische Hersteller Elektron einen Drumcomputer geschaffen, die die Kombination analog/digital per DSP realisiert. Machine Drum bietet vier verschiedene Percussion-Synthesizer-Modelle, die den alten TR-Maschinen von Roland oder Sample-basierten Drumcomputern nachempfunden sind. Ebenso gibt es physikalische Modelle, mit denen sich Percussion-Instrumente nachbilden oder völlig neue erfinden lassen.