Digitalpiano

Der Ursprung eines Digitalpianos liegt – wie für viele elektronische Instrumente – bei der Nachbildung der akustischen Instrumentenwelt. Bei einem Digitalpiano spielt jedoch nicht nur das Spielgefühl eine wichtige Rolle!

 

Als Pianist hatte man es nicht so leicht wie ein Saxophonist, der sein Instrument in jedem handlichen Koffer bei sich tragen kann.  Mittlerweile ist das Digitalpiano in den verschiedensten Varianten zu haben. Neben Instrumenten die für den Live-Einsatz verwendet werden, gibt es auch Digitalpianos für den Heimgebrauch. Vor dem Digitalpiano gab es zunächst einige E-Pianos, deren Klangerzeugung weitestgehend nach einem elektromagnetischen Prinzip funktionierte.

Dabei wird die Schwingung von Klangzungen ähnlich wie bei einer elektrischen Gitarre per Tonabnehmer übertragen. Die Klassiker dieser Kategorie sind das Fender Rhodes und das Wurlitzer-Piano. Die Klänge dieser Instrumente hatten mit dem akustischen Vorbild wenig gemein, sind allerdings aufgrund ihres eigenständigen Klangcharakters noch heute sehr beliebt. Aus diesem Grund besitzt auch jedes Digitalpiano mindestens ein E-Piano-Preset, das einem dieser Instrumente nachempfunden ist.

Einen Sonderfall stellt Yamahas Stagepiano CP70 dar. Dabei handelt es sich im ein semi-akustisches Instrument, das also über Saiten verfügt, dessen Übertragung der Saitenschwingung jedoch über Tonabnehmer erfolgt. Verglichen mit den elektromagnetischen E-Pianos hat der Klang des CP70 natürlich vielmehr Ähnlichkeit mit dem eines akustischen Klaviers. Allerdings fehlt ihnen allen der Resonanzkörper, der für die Entstehung des charakteristischen Klavierklanges eine bedeutende Rolle spielt.

Erst mit Einzug der Samplingtechnologie gab es erstmals Resultate, bei denen man von einer realistischen Nachbildung sprechen konnte. Dem Traum vom perfekten elektronischen Klavier kam man damit zwar einen bedeutenden Schritt näher, jedoch zeigten sich schon bald die Schwächen des Samplings.

Die meisten Digitalpianos bieten zwischen 5 und 10 Sounds, wobei neben Varianten des akustischen Klavierklangs E-Pianos, Vibraphone, Cembalo und darüber hinaus oft Orgel- und Streicherklänge zu finden sind.

Im Digitalpiano besteht die Möglichkeit zwei Sounds zu kombinieren, die sich dann gleichzeitig über die Tastatur spielen lassen. Dank der Polyphonie variiert dies zwischen 32 und 128 Stimmen. Zum realistischen Klang gehört speziell beim Piano ein möglichst authentisches Spielgefühl, und in dieser Hinsicht wurden die Digitalpianos ebenfalls optimiert. Die meisten Instrumente verfügen über den traditionellen Notenumfang von 88 Taste, so dass der Darbietung klassischer Literatur mit dem Digitalpiano nichts im Wege steht. Zum Spielen in einer Band könnte unter Umständen aber auch eines der kleineren Modelle ausreichen, die in der Regel 76er Klaviaturen besitzen. Besonders beliebt sind die Hammermechanik-Tastaturen, die bereits bei den Digitalpianos der Mittelklasse zur Standard-Ausstattung gehören. Für Pianisten, die hohe Ansprüche an die Tastatur stellen, bieten einige Hersteller auch Modelle mit Holztastaturen an.