Terrör of the Üniverse
Dass Aliens gerne mal mittels Synthie kommunizieren, ist spätestens seit Spielbergs „Unheimliche Begegnung…“ nichts Neues mehr. Dass sie jedoch auf Giorgio Moroder und The Twins stehen, hätte wohl niemand vermutet. Ist aber Tatsache, wie das kürzlich ’runter gebeamte Hyboid Album Terrör of the Üniverse unwiderlegbar unter Beweis stellt. Feinster Synth-Pop aus dem All…
„Eigentlich ist mein aktuelles Album in Berlin entstanden, nicht im Outer Space“, versucht das freundliche Wesen, welches sich selbst als Hyboid bezeichnet, zu beschwichtigen. Wenig glaubhaft…
Wesentlich nachvollziehbarer ist die Entstehungsgeschichte seines neuen Long-Players – Aliens und Menschen haben offenbar ähnliche Nöte: „Was tun, wenn der musikalische Output immer spärlicher wird und die bisher begangenen Pfade ausgelatscht erscheinen?“ fragt Hyboid. In seinem Fall naht die Rettung in Form eines befreundeten Aliens – äh – Musikers.
„Hin zum haptischen Erlebnis“
Nach einer gemeinsamen Sieben-Tage-Session, die fast ausschließlich von Oldschool-Drummies, Step-Sequencern und Analog-Synths bestimmt wird, ist der Weg zu neuer Inspiration klar: „Ich musste den Workflow ändern, um wieder kreativ zu werden – weg von der DAW, hin zum haptischen Erlebnis. So konnte ich zwölf neue Tracks in nur drei Monaten fertig stellen.“ Musikalisch ist sich Hyboid treu geblieben: Synth-Pop at its best, treibende Maschinen-Beats, perlende Arpeggios und eingängige Melodien – serviert im authentischen Analog-Soundgewand – ganz im Sinne von Herrn Moroder, Cpt. Future und Co.
Love the Machines…
Das Astro Chicken Studio ist mit reichlich spannendem Vintage-Equipment ausgestattet. Neben bekannten Klassikern finden sich auch einige interessante Raritäten. Der Workflow wird von Hardware-Sequencern und Drummies bestimmt – perfekt für authentischen Synth-Pop-Sound.
Neu sind dagegen Instrumentarium und Workflow. Der Rechner mit Ableton Live an Bord liefert zunächst nur noch die MIDI-Master-Clock. Sie treibt über entsprechende Konverter Drummies und Oldschool-Sequencer an. In der ersten Produktionsphase entstehen Beats und Basslines, zu denen Hyboid Hooks und Atmos von Hand einspielt – „so lange, bis es Klick macht“. Nun werden Phrasen als Soundfiles aufgenommen und in Ableton Live arrangiert.
Steht der Song schließlich, werden einige Spuren, meist die Drums, noch einmal mit optimiertem und finalem Sound aufgenommen. Die Kombination aus handgespielten Melodien und perfektem CV/Gate-Sequencer-Timing verleiht allen zwölf Tracks ihren ganz besonderen Reiz und eine hohe Authentizität.
Astro Chicken
Sebastian Hüberts Hyboid-Projekt und sein Label Astro Chicken haben sich ganz dem Synth-Pop der späten 70er und frühen 80er Jahre verschrieben. Seit 2010 hat das ambitionierte Freizeitprojekt immerhin sechs Vinyl-Alben abgeworfen – drei davon mit eigenen Tracks und drei weitere mit Werken von befreundeten Künstlern. Von der Produktion über das Artwork bis zum Vertrieb erfolgt jede Veröffentlichung vollständig in Eigenregie. Mehr Infos unter:
www.astro-chicken.com
www.soundcloud.com/hyboid