Synth-Pionier Vangelis gestorben
Er gehört zu den bekanntesten Synthesizer-Musikern überhaupt: der 1943 in Griechenland geborene Evangelos Odysseas Papathanassiou aka Vangelis.
Er beschäftigte sich schon früh mit Musik, blieb aber Autodidakt und verweigerte sich einer konventionellen Musikerausbildung mit Klavierstunden und Theoriestudium. Stattdessen studierte er Malerei an der Athener Kunsthochschule. Nachdem er Keyboards in der in Griechenland bekannten Pop-Band Forminx gespielt hatte, zog er nach Paris und gründete dort mit Demis Roussos die Progressive Rock-Band Aphrodites Child, die international erfolgreich war (666 war ihr bekanntestes Album). In den siebziger Jahren veröffentlichte er synthlastige Solo-Alben (u.a. Spiral von 1977) und erzielte einen großen Erfolg mit dem Score für den Sportfilm Chariots Of Fire und gewann sogar einen Grammy damit. Er arbeitete auch mit dem Yes-Sänger Jon Anderson zusammen und veröffentlichte mit ihm vier Alben.
Unsterblich wurde Vangelis aber mit seiner eigenwilligen, Synth-basierten Filmusik zum bis heute faszinierenden Science Fiction-Geniestreich Blade Runner von Ridley Scott (1982). Sie gab dem Film einen ganz speziellen, unnachahmlich futuristisch-romantischen Touch und trug viel zum Erfolg des Films bei. Umgeben von Synthesizern improvisierte er die Musik in seinem Nemo Studio in London zum laufenden Film. Vor allem Yamahas Analog-Flaggschiff CS-80 spielte hier eine große Rolle und Vangelis zeigte, wie ausdrucksstark man mit dem polyfonen Aftertouch des CS-80 spielen kann. Wer heute CS-80 sagt, muss Vangelis mitdenken (und umgekehrt). Später gab es einen weiteren Soundtrack für Ridley Scotts 1492-Die Eroberung des Paradieses. Es folgten noch viele Soloalben.
Vangelis starb am 17.05.2022 in Athen. Die Gründe für seinen Tod sind nicht bekannt, er wurde aber seit einigen Wochen gegen Corona behandelt.