Ein Kurzbericht über die Superbooth 2024

Superbooth 2024

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(Bild: Jürgen Stiemert)

Superbooth 2024 im Nachgang

Die diesjährige Superbooth hat einmal mehr gezeigt, dass die umtriebige Synthesizer-Branche mit neuen Ideen und innovativen Konzepten einiges zu bieten hat. Wie auch in den vergangenen Jahren fand Europas größte Fachmesse für elektronische Musikinstrumente wieder auf dem schönen Areal des FEZ im Berliner Süden statt. Schon im Eingangsbereich traf man auf viele bekannte Gesichter, sämtliche Synth-YouTuber waren vor Ort und sogar DJ-Legende Richie Hawtin gab sich die Ehre. Die gute und entspannte Stimmung war überall deutlich wahrnehmbar. Das sonnige Wetter begünstigte die angenehme Atmosphäre zwischen neuen Produkten, Getränkeständen und den kulinarischen Angeboten. So stürzten wir uns für euch in das Getümmel aus Klängen und Kabeln.

Der Schwerpunkt lag -wie nicht anders zu erwarten- vor allem auf den Eurorack-Modulen. Fast alle größeren Hersteller wie z.B. 4ms, Tiptop Audio, Doepfer, Instruo, Endorphin.es, Erica Synths, Rides in the Storm, Shakmat, Vermona, Bastl Instruments, Joranalogue, XAOC Devices, Befaco oder Frap Tools präsentierten zahlreiche Neuheiten, Dauerbrenner und Produkte aus den letzten Monaten. Natürlich waren auch viele neue Hersteller vertreten, die auf der SB24 ihr Branchendebüt feierten. Hier ein paar wenige der zahlreichen Neuvorstellungen: 4ms stellte das schon länger angekündigte, endlich lauffähige MetaModul vor, eine Plattform die die VCV Software beherbergt; quasi ein speicherbares Modularsystem im Eurorack-Modul. Tiptop Audio zeigte zwei heiße Kandidaten aus der Buchla-Reihe, einen Triple-Resonator und neue polyphone Module aus der ART-Serie. Von Doepfer gab es gleich fünf neue Module zu sehen, besonders zu erwähnen wäre hier die 4 TE Version des beliebten Wasp VCF. Oneiroi heißt die neue Synthvoice von Befaco, die vornehmlich in experimentellen Patches auf großes Interesse stoßen dürfte. Black Corporation aus Japan hat endlich die monophone Jupiter-8 Auskopplung namens ISE-NIN Voice mitsamt Expander fertig und steht kurz vor der Lieferbarkeit. Mit „Berlin“ stellt Xaoc Devices einen neuen Highspeed-Oszillator vor, der vor allem zusammen mit den Modulen aus Xaoc’s Leibniz-Subsystem für bislang ungehörte Klänge sorgen dürfte. Vermona hat dieses Jahr u.a. das Bass Drum Modul gezeigt, eine Auskopplung des Kick-Kanals der DRM1 MkIV mit zusätzlichen CV-Eingängen.

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Superbooth – Vermona Bass Drum – die Kick aus der DRM1 MkIV (Bild: Jürgen Stiemert)
(Bild: Jürgen Stiemert)

Gefühlt ein Drittel der oberen Etage im Hauptgebäude war dem Pro Audio und Recording Bereich gewidmet. Der rege Andrang bestätigt die Entscheidung, dieser Sparte mehr Raum zu geben. RME, Black Lion Audio, Lindell, SPL, Warm Audio, Elysia und etliche mehr boten einen umfangreichen Überblick über ihr Produktportfolio und Informationen aus erster Hand. Sehr gefreut hat uns, das der belgische DJ-Mixer Hersteller Rodec offensichtlich in den Pro-Audio gewechselt ist und nun feinste modulare Mastering-Mixer anbietet.

Die größten Kracher waren dieses Jahr im nicht-modularen Bereich zu finden. So präsentierte Arturia mit dem PolyBrute 12 einen 12stimmigen Analog Synthesizer mit ausgesprochen expressiven Ausdrucksmöglichkeiten. Oberheim stellte den TEO 5 vor; dieser basiert auf dem Take 5 von Sequential, kommt aber mit Oberheim Oszillatoren, SEM Filter und OB-Xa Hüllkurven daher. Erica Synths hatte den Bullfrog XL am Start, die übergroße Version ihres vielbeachteten Lern-Synthesizers. Moog’s Spectravox ist als Desktop-Gerät konzipiert, dürfte aber auch viele Modularisten in seinen Bann ziehen. Der Spectravox ist eine eigenwillige Kombination aus Synthesizer mit animiertem Spektralfilter und Vocoder. Kurz vor der Superbooth zeigte Elektron den bereits erwarteten Digitakt II, der sich jetzt schon größter Beliebtheit erfreut.

Dreadbox Chromatic-Module im neuen Gewand (Bild: Jürgen Stiemert)

Der Veranstalter hatte ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, das aus Workshops, Gesprächskonzerten, Live-Darbietungen auf der Seebühne und gefeierten DJ-Sets auf der Strandbühne bestand. Einzelne Hersteller hatten bekannte Künstler aus der Szene eingeladen um an ihren Ständen live zu performen. So durfte man sich am Stand von Decksaver über Techno Live Sets nach alter Väter Sitte u.a. von Robert Babicz (Rob Acid), Alexander Kowalski (DisX3) und Frank Kvitta freuen. Techno Nonstop war anscheinend auch das Motto der Acidbooth von Din Sync, dort gab es neu aufgelegte Replikas der Roland-Klassiker 101, 303, 606, 808 & 909 bei clubtauglicher Lautstärke zu bestaunen und zu hören.

Neu aufgelegte Roland-Klassiker von Din Sync (Bild: Jürgen Stiemert)
Studio Electronics MidiMini V30 in weiss (Bild: Jürgen Stiemert)

Zusammengefasst kann man getrost sagen, dass die Superbooth keine gewöhnliche Business-Messe ist. Die entspannte Stimmung, die teils sehr unkonventionelle Präsentation und vor allem das familiäre Umfeld machen diese Veranstaltung zu etwas Besonderem. Man trifft Freude und Bekannte aus der Branche, lernt alsbald neue Leute kennen, hat die Gelegenheit mit sämtlichen Herstellern persönlich zu sprechen und vor allem gibt es nirgends sonst so viele Synthesizer, Module und spezialisierte Controller an einem Ort. Danke an Andreas Schneider und sein Team für drei überaus gelungene Messetage.

Hier könnt ihr einige Highlights der Superbooth 2024 beim MUSIC STORE bestellen

 

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