Moog-Arbeiter organisieren sich
Die Arbeiter von Moog Music sind dabei sich zu gewerkschaftlich zu organisieren. Bei einer ersten informativen Veranstaltung am 1. Juni versammelten sich in der Nähe der Moog-Factory Arbeiter und Ehemalige sowie Repräsentanten der IBEW (International Brotherhood of Electrical Workers). Von mehreren Sprechern wurden dabei die dringendsten Probleme des Arbeitsumfeldes sowie persönliche Erfahrungen geschildert.
Als das größte Problem wird die Bezahlung der Montagearbeiter, Packer und Lagerarbeiter ausgeführt. Mit einem Stundenlohn von 14,10 US-Dollar liegt man unter dem offiziellen Existenzminimum (living wage), das in Asheville, wo Moog Music Inc. ansässig ist, bei 17,70 US-Dollar liegt. Im 2021er Ranking der Vereinigung Oxfam wurde der Bundesstaat North Carolina in Bezug auf Bezahlung, Arbeitsschutz und Arbeitnehmerrechte als “Worst State in the U.S”. Nur 2,6 % der Arbeiter dort sind organisiert.
Exemplarisch berichtet ein Monteur, der an an der Produktionsstrecke für den Synthesizer Matriarch arbeitet, dass er sich von seinem Monatslohn diesen Synthesizer nicht leisten könnte, aber mit seinen Kollegen 11 Stück pro Tag davon zusammenbaut. Auch andere langjährig aktive und Ex-Mitarbeiter legen dar, dass sie von dem Lohn allein ihre Familien nicht ernähren können.
Ebenso gibt es laut den Mitarbeitern unbegründete Entlassungen, fehlende Verträge, mangelnde Transparenz bei Entscheidungen, ergebnislose Meetings und immer wieder Vertröstungen, dass bestimmte Probleme später angegangen werden. Moog Music gilt offiziell als eine Firma, die den Angestellten (mit)-gehört. Tatsächlich halten sie den Besitz an 49% der Aktien, während 51% dem Firmenpräsidenten Mike Adams gehören und somit die absolute Entscheidungsgewalt bei ihm liegt.
Die Arbeiter wollen nun unter dem Dach der IBEW eine eigene Sektion der Ortsgruppe bilden. Über den Twitter-Account der Moog Music Union kann man sich über den Fortschritt ihrer Bemühungen informieren.