EMS-Gründer Peter Zinovieff ist gestorben
Am 23. Juni 2021 ist Peter Zinovieff, der Gründer der legendären britischen Synthesizer-Schmiede EMS mit 88 Jahren gestorben.
Der Sohn russischer Aristokraten, die vor der Oktoberrevolution nach London geflohen waren. Er studierte und promovierte in Oxford und betrieb in den Jahren 1966–67, zusammen mit Delia Derbyshire und Brian Hogson Unit Delta Plus, eine Organisation zur Schaffung und Förderung elektronischer Musik, die auch diverse Konzerte bestritt. Er kaufte sich einen Computer (einen sündteueren PDP-8) und beschäftigte sich mit Programmierung und Digitaltechnik. 1969 gründete er mit David Cockerell und Tristam Cary die Firma EMS (Electronic Music Studios), und war damals neben Moog, ARP und Buchla eines der wenigen kommerzeillen Synthesizerfirmen weltweit. Zinoviev baute mit EMS legendäre Synthesizer wie den VCS3, den Synthi AKS oder den gigantischen Synthi 100. Seine Synthesizer wurden u.a. von Leuten wie Pink Floyd, White Noise, David Bowie, Kraftwerk, Tangerine Dream, Brian Eno und den Beatles genutzt. Zinovieff war von 2010 bis heute vor allem als Komponist tätig.