George Harrison und sein Moog

Die Aufnahmen zum Beatles-Song “Here comes the Sun”

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Während der Aufnahmen zu “Here comes the Sun” (Bild: George Harrison Archiv)

Der Beatles-Song “Here comes the Sun” vom Album “Abbey Road” hat sich im Laufe der Zeit zu dem bei den Fans beliebtesten Titel der Fab Four entwickelt und führt dementsprechend die Popular- bzw. Download-Listen an. Die Produktion des 1969 aufgenommenen Songs hat dabei viele interessante Aspekte und es wurde zum ersten Mal ein Synthesizer auf einem Beatles-Album eingesetzt.

Die Aufnahmen zu “Here comes the Sun”

Während die allermeisten Beatles-Songs vom Duo John Lennon und Paul McCartney geschrieben wurden, stammt “Here comes the Sun” von George Harrison, der die Grundidee zu dem Song bei einem zurückgezogenen Aufenthalt auf dem Anwesen von Eric Clapton hatte.

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Als es dann im Juli 1969 an die Aufnahmen in den Abbey Road-Studios ging, war John Lennon nicht anwesend. So wurden insgesamt 13 Takes von George Harrison, Paul McCartney und Ringo Starr eingespielt. Dabei experimentierte Harrison mit der Technik. Es gibt beispielsweise eine Spur, bei der eine E-Gitarre nicht über einen herkömmlichen Verstärker, sondern einen Leslie Speaker aufgenommen wurde. Außerdem wurde ein Melodie-Part mit einem Synthesizer eingespielt. Beim Mix gerieten diesen Spuren jedoch ziemlich in den Hintergrund.

Deswegen nimmt man den Song hauptsächlich mit der führenden Akustikgitarre und dem Harmoniegesang von Harrison und McCartney wahr. Auf dem YouTube-Kanal “You can’t unhear this“, der sich auf Beatles-Dokus spezialisiert hat, beschäftigt sich ein Video ausführlich mit den Aufnahmen zu “Here comes the Sun”, einschließlich isolierter Instrumentalspuren, die interessante Einblicke gewähren.

George Harrison und sein Moog Modular-Synthesizer

Die Soundexperimente bei den Aufnahmen waren jedoch keinen spontanen Ideen. Vielmehr hatte der sogenannte “Quiet Beatle” Harrison diverse Tricks schon zuvor ausprobiert, als er andere Künstler produzierte oder eigenes Material aufnahm.

Harrison besaß eines der ersten Moog III-Systeme in Großbritannien, das speziell für ihn zusammengestellt wurde. Bei “Here comes the Sun” wurden damit ein Orgel-ähnlicher Solo-Sound und eine Doppelung für die E-Gitarre eingespielt. Die anderen Beatles waren von dem Instrument begeistert und so wurde der Synthesizer noch bei weiteren Tracks des Albums eingesetzt.

George Harrison Moog Synthesizer Studio
George Harrison am Moog III (Bild: George Harrison Archiv)

Weniger bekannt ist das experimentelle Solo-Album “Electronic Sound”, das George Harrison Anfang 1969 mit dem Moog III aufnahm. Das Album enthält nur zwei Stücke, die jeweils über die ganze Seite der Schallplatte gingen. Mit avantgardistisch, psychedelisch oder experimentell ist die Musik nur unzureichend beschrieben und wurde seinerzeit auch nicht verstanden, sondern viel kritisiert, zumal es von einem “Rock-Musiker” stammte. Aber hört selbst und bildet euch euer eigenes Urteil:

In “Here comes the Sun” verschmelzen George Harrisons Qualitäten als Songschreiber und Experimentalmusiker. Vielleicht ist das der Grund, warum ausgerechnet dieser Beatles-Song so populär ist?

Offizielle Website von George Harrison

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