Das Geheimnis des Nonlinear Labs C15
Musiker und Komponist Anthony Marinelli besuchte dieses Jahr zum ersten Mal die Superbooth 24 in Berlin. Dort nahm er ein paar Videos für seinen immer wieder empfehlenswerten Youtube-Kanal auf und sprach mit Musikern und Entwicklern. Es blieb auch Zeit für einen Abstecher zu Nonlinear Labs, wo er zusammen mit Firmengründer Stephan Schmitt den unkonventionellen Synthesizer C15 genauer unter die Lupe nahm.
Das Geheimnis des Nonlinear Labs C15
Zuerst gesellte sich Manny Fernandez dazu, ein ausgewiesener FM-Spezialist, der unter anderem Sounds für alle Yamaha-Synthesizer seit dem DX7 programmiert hat. Auch am Soundset des C15 hat er mitgearbeitet. Gemeinsam analysieren sie, was das Konzept des C15 von herkömmlichen FM-Synthesizern unterscheidet, die gemeinhin als schwierig zu programmieren gelten.
Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des C15 lag auf dem Bedienfeld, das einen einfachen Zugang zu den Klangparametern ermöglichen soll. Daher wurde auf Begriffe wie “Operator” oder “Ratio” verzichtet und man findet hier die klassischen Oszillatoren und Hüllkurven. Diese bilden zwar zusammen einen “Operator”, aber in einer leicht verständlichen Nomenklatur.
Im folgenden Video gehen sie gemeinsam die Sektionen des C15 durch und zeigen, wie die Klänge aufgebaut sind und wie man sie möglichst ausdrucksstark spielt.
Der C15 beherrscht nicht nur FM, sondern kann mit Wavshaping, Self-Feedback und Resonator vielfältige Klänge bis hin zu Acoustic Modeling erzeugen. In einem zweiten Video demonstrieren Stephan Schmitt und Musiker Tim Sund einige beeindruckende Klänge, die einem reinen FM-Synthesizer nicht zu entlocken wären. Neben atmosphärisch dichten Flächen überraschen vor allem die Kombinationen aus Pluck-Sounds und Resonatoren, die wie Resonanzsaiten eines Klaviers reagieren, wenn ein Sound gespielt wird. Allerdings lassen sich bei den Resonatoren hier gezielte Noten bzw. Akkorde greifen, die dann auf die gespielten Sounds reagieren.
Auch hier steht die dynamische Steuerung der Funktionen im Vordergrund, die der Keyboarder mit Pedalen und den integrierten Ribbon-Controllern ins sein Spiel einbeziehen kann. Das erfordert natürlich handwerkliche Fähigkeiten, aber im Ergebnis entstehen weit mehr als nur “realistische” Imitate von Saiteninstrumenten, sondern völlig neuartige und expressive Klänge.
Hat euch das Video von Anthony Marinelli auf den C15 neugierig gemacht? Wir möchten euch außerdem auf den C15-Testbericht im Keyboards-Archiv hinweisen. Und natürlich könnt ihr auf der Website von Nonlinear Labs noch mehr über diesen ungewöhnlichen Synthesizer erfahren.
Als Bonus haben wir noch ein Video von Tim Sund herausgesucht, in dem er zwei C15 live spielt.