Universal Audio Apollo x8 Gen 2 – Audio Interface im Test
Universal Audios Apollo-Interfaces haben sich seit Langem einen Spitzenplatz in den Tonstudios erarbeitet – und das zu Recht. Sie bieten eine hochwertige Kombination aus präziser Audio-Verarbeitung, integriertem DSP für UAD-Plugins (VST, AU und AAX) und den einzigartigen Unison-Preamps mit DSP-Unterstützung. Mit einer Auswahl von über 200 UAD-Plugins und zahlreichen Interface-Optionen bietet Universal Audio eine breite Palette an Features. Nun hat der Audiohersteller mit Sitz in Kalifornien die Apollo-Serie kürzlich aktualisiert, und mit dem Universal Audio Apollo x8 Gen 2 teste ich ein Modell aus dem oberen Segment, dessen Vorgänger ich bereits fest in meinem Rack verbaut habe.
Universal Audio Apollo x8 Gen 2 – Das steckt unter der Haube
Das Apollo x8 Gen 2 kommt wie der Vorgänger ebenfalls mit 1HE im 19-Zoll-Rack-Format und bietet 18 Eingänge und 24 Ausgänge bei einer Auflösung von bis zu 24 Bit/192 kHz und einen HEXA-Core-DSP mit sechs Chips. Nach dem Update bietet die Gen-2-Version eine weiter optimierte D/A-Wandlung für die Monitor- und Kopfhörerausgänge mit verbessertem Dynamikbereich und geringeren Verzerrungen. Dadurch wird ein noch präziseres und detaillierteres Klangbild erreicht.
Auf der Eingangsseite stehen 8 analoge Eingänge zur Verfügung, darunter 4 Mikrofoneingänge mit eigenen XLR-Anschlüssen. Die ersten beiden Mikrofoneingänge sind zusätzlich mit Hi-Z-Instrumenteneingängen an der Vorderseite ausgestattet. Auf der Ausgabeseite gibt es Stereo-Monitor-Ausgänge, 8 zusätzliche analoge Ausgänge und zwei Kopfhörerausgänge. Digitale ADAT- und S/PDIF-Anschlüsse runden die I/O-Möglichkeiten ab. Was ebenfalls positiv auffällt, sind die Rackschrauben zur Montage, die im Lieferumfang dabei sind.
Das Interface verwendet Thunderbolt 3, ist jedoch auch Thunderbolt 4 kompatibel und unterstützt für Mac-Nutzer die Rückwärtskompatibilität mit Thunderbolt 2 und 1 mittels Apple-Konverterkabel.Dank der beiden Thunderbolt-3-Anschlüsse lassen sich bis zu vier Apollo-Geräte und weitere UAD-DSP-Einheiten kaskadieren.
Die robust verarbeiteten Audio Interfaces der Apollo-Serie weisen ein tiefes und solides Design auf. Das Apollo x8 Gen 2 hat eine neue, dickere Metall-Frontplatte in Silber mit schlankeren Bedienelementen, die das moderne Design abrunden, während das gewohnte Bedienfeld-Layout beibehalten wurde. Auf der Vorderseite können weiterhin Eingangsparameter, Monitoring-Pegel und Pegelanzeige direkt gesteuert werden, was in der UAD Console-Software auf dem Desktop gespiegelt wird. In der Console lassen sich auch Plugins für Eingänge und Unison, Monitor-Plugins und Cue-Mixes sowie diverse Interface-Einstellungen konfigurieren.
Assistive Auto Gain
Die Gen-2-Version bringt einige bemerkenswerte neue Funktionen mit sich, darunter die Auto-Gain-Funktion, die automatisch über die UAD Console gesteuert wird. Diese flexible Funktion erlaubt die Anpassung von Ziel- und Schwellenwerten und unterstützt die Wahl verschiedener Preamps. Auf der Plugin-Seite wird das Apollo x8 Gen 2 in den Varianten Essentials+ und Studio+ angeboten, die Zugriff auf über 20 bzw. über 50 DSP-Plugins bieten. Das Audio Interface ist in beiden Fällen identisch und unterscheidet sich nicht durch mehr Performance, was man vielleicht durch die Produktbezeichnung glauben könnte.
Bassmanagement
Für Nutzer im Bereich des Mehrkanal-Monitorings ist das neue Bassmanagement eine wertvolle Ergänzung, die nun auch für Gen-1- und Gen-2-Apollo-X-Nutzer in der UAD Console verfügbar ist. Diese Funktion ermöglicht eine separate LFE-Quelle oder eine Sub-Aufteilung von einem Stereo-Ausgang, mit zugänglichen LPF-Einstellungen und weiteren Einstellungen wie Lautsprecher-Trimmung, Stummschaltung und Solo-Schaltung einzelner Kanäle. Diese zusätzlichen Funktionen verbessern das Monitoring sowohl im Stereo- als auch im Mehrkanalbereich und sorgen für ein benutzerfreundliches Setup.
Sonarworks Raumkalibrierung
Das Apollo x8 Gen 2 baut auf den bereits umfangreichen Funktionen ihres Vorgängers auf und bietet eine solide Weiterentwicklung. Bestehende Nutzer, die ein Upgrade planen, werden die vertrauten Bedienelemente und die verbesserte Klangqualität im Monitoring schätzen. Zudem bringt die Integration der Sonarworks SoundID-Raumkalibrierung in der UAD Console und andere Verbesserungen einige willkommene neue Funktionen.
Die Sonarworks SoundID-Integration und die erweiterten Monitoring-Optionen dürften auf große Zustimmung bei der Zielgruppe stoßen. Nutzer der Apollo-X-Gen-1- und Gen-2-Serie können jetzt eine Raumkalibrierung für Monitor- und Kopfhörerausgänge nutzen. Bei dem Apollo x8 Gen 2 und höheren Modellen lassen sich sogar bis zu drei Profile gleichzeitig laden (eins für Monitor und zwei für Kopfhörer). Voraussetzung dafür ist das kostenlose Apollo Monitor Correction Add-on, das für User des Apollo x8 Gen 2 kostenlos ist, sowie das Sonarworks SoundID Reference-System, das es für Kopfhörer, Stereo-Lautsprecher und Mehrkanal-Anordnungen gibt. Der Preisbereich liegt hier allerdings zwischen 149 € und 599 €, die zusätzlich investiert werden müssen.
Nach der Einrichtung verknüpft sich SoundID Reference mit der Console, sodass alle SoundID-Einstellungen – wie geladenes Profil, Ziel und Dry/Wet-Mix – direkt auf das Apollo-Interface angewendet und im Monitor-Controller-Bereich angezeigt werden.
Fazit zum Universal Audio Apollo x8 Gen 2
Insgesamt bringt das Universal Audio Apollo X8 Gen 2 eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit, wie beispielsweise durch Plugin-Szenen, die automatisiert werden können, erweiterte DSP-Optionen und optimierte klangliche Performance mit, während das bekannte und bewährte Bedienkonzept erhalten bleibt. Diese Unterschiede machen die Gen-2-Version zu einem lohnenswerten Upgrade für Nutzer, die auf präzisere Funktionen und bessere Klangqualität angewiesen sind.
Preise:
Universal Audio Apollo x8 Gen2 Studio+: 3.444 €
Universal Audio Apollo x8 Gen2 Essential+: 2.699 €
Vorteile:
– Verbesserte D/A-Wandler mit höherem Dynamikumfang und größerem Rauschabstand
– Assistive Auto Gain
– Einfache Installation
Nachteile:
– Sonarworks SoundID-Integration kostenpflichtig