Top 5: Moderne Juno-Synthesizer
Als Roland Mitte der 80er die Juno-Serie entwickelte, wollte man damit einfach nur günstige polyphone Synthesizer auf den Markt bringen, die sich jedermann leisten konnte. Kein Gedanke daran, dass sie einmal zu Kultobjekten avancieren würden.
Die Klangstruktur des Juno-60 bzw. Juno-106 ist eigentlich sehr simpel: ein DCO mit Suboszillator und Noise, ein modulierbares Tiefpassfilter und ein statisches Hochpassfilter, VCA, ein LFO und eine Hüllkurve. Um den Klang etwas aufzuwerten wurde ein Chorus-Effekt integriert, der zwar ebenso simpel ist, dafür aber Charakter hat. Vielleicht ist es gerade durch diese einfache Struktur bedingt, dass sich ein Juno mit seinen Flächen, Strings und Bässen fast immer nahtlos in einen Track einfügt, ganz gleich, wie dicht das Arrangement ist.
Wir haben hier für euch fünf aktuelle Synthesizer herausgesucht, die den klassischen Juno-Synthesizern nahe komme oder zumindest von ihnen inspiriert wurden.
Roland JU-06A
Der JU-06A aus Rolands Boutique-Serie ist optisch und funktional dicht am Klassiker, arbeitet jedoch mit der ACB-Technologie, die unterschiedliche Baugruppen analoger Schaltungen emuliert. Der Synthesizer allerdings ist nur 4-stimmig, doch das Panel entspricht (in miniaturisierter Form) dem Vorbild. Auch Arpeggiator und Chorus fehlen nicht. Zusätzlich kann für die Unterschiede zwischen den Modellen 60 und 106 der Modus gewechselt werden. Das Gerät verfügt über MIDI, USB und Clock-In und kann in das optionale Mini-Keyboard K-25m eingesetzt werden.
Unter diesen Links findet ihr den Roland JU-06A und das Keyboard K-25m bei MUSIC STORE.
Roland AIRA Compact J-6
Auch der kompakte und günstige J-6 basiert auf der vierstimmigen Juno-Emulation durch die ACB-Engine. Er hat lediglich zwei Reglern für die Klangerzeugung, die jedoch bei den 64 Presets jeweils anderen Funktionen zugewiesen sind. Der Synthesizer kann via MIDI bzw. USB gespielt werden, aber der wirkliche Clou ist sein Chord-Sequenzer. Es gibt 100 Chord-Presets, aber man kann auch eigene Chords eingeben und diese mit Styles bzw. Variations vielseitig anpassen kann.
Unter diesem Link findet ihr den Roland AIRA Compact J-6 bei Thomann.
Dreadbox Nymphes
Nymphes sieht man seine Juno-Verwandtschaft nicht gleich an. Aber die Struktur des 6-stimmigen, analogen Synthesizers ist mit einem Oszillator + Sub und Noise sowie 24 dB Tief- und 6 dB Hochpass-Filter in diesen Punkten recht ähnlich. Doch Nymphes hat, außer seinem satten Sound, noch mehr zu bieten: zwei Hüllkurven und LFO pro Stimme, ein zusätzlicher Global-LFO, sechs unterschiedliche Play-Modi für die Stimmenverteilung, ein digitales Reverb, komplette MIDI-CC-Steuerung und seit einem OS-Update auch MPE-Support.
Unter diesem Link findet ihr den Dreadbox Nymphes bei MUSIC STORE.
Behringer DeepMind
Im Gegensatz zu den unzähligen Klons von Behringer ist der DeepMind 6 / 12 / 12D kein direkter Nachbau. Doch der Synthesizer ist klar am Juno ausgerichtet, wenngleich es hier ein paar sinnvolle Erweiterungen des Konzeptes gibt. Pro Stimme sind zwei gleichwertige Oszillatoren, zwei LFOs und drei Hüllkurven sowie die bekannte LPF/HPF-Kombi vorhanden. Außerdem sind vier FX-Engines mit Algorithmen von TC Electronic, Midas und Klark Teknik, eine Modulationsmatrix und ein 32-Step-Sequenzer mit an Bord. Es gibt drei Modelle: sechsstimmig als Keyboard und zwölfstimmig als Keyboard oder Desktop.
Unter diesen Links findet ihr Behringer DeepMind 6, DeepMind 12D und Deepmind 12 bei MUSIC STORE.
Roland Cloud Juno-60 / Juno-106
Natürlich gibt es die Junos auch als Software, zum Beispiel in der Roland Cloud. Wer kein Abo abschließen will, kann die Plug-ins auch als Lifetime Key erwerben. Die Modelle 60 und 106 werden als separate Plug-ins angeboten und auch den Juno-60 Chorus gibt es als einzelnes FX-Plug-in. Die Synthesizer sind jeweils achtstimmig und besitzen zusätzlich zum Chorus weitere interne Effekte. Für die Plug-ins können die Hardware-Synthesizer System-8 und JU-06A als Controller eingesetzt werden. Den Juno-106 gibt es alternativ auch als Model Expansion für Zenology und kompatible Hardware.
Unter diesen Links findet ihr Roland Cloud Juno-60, Juno-106, Juno-106 Model Expansion und Juno-60 Chorus bei Thomann.
Bonus: TC Electronic June-60 Chorus V2
TC hat den berühmten Chorus des Juno-60 in ein Bodenpedal verwandelt. Die analoge Eimerketten-Schaltung (BBD) wurde nach User-Kritik für die Version 2 noch einmal überarbeitet. Die Bedienung ist wie beim Original: es gibt keine Depth- oder Rate-Regler, sondern nur zwei Taster. Den bekannten Juno-Sound erreicht man, wenn I + II zusammen gedrückt werden. Das Pedal hat einen Monoeingang und einen Mono/Stereoausgang.
Unter diesem Link findet ihr den TC Electronic June-60 Chorus V2 bei MUSIC STORE.