Der Sonicware ELZ_1 play ist eine Weiterentwicklung des ELZ 1 aus dem Jahr 2018. Der Multi-Engine-Synthesizer ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und gezielter Integration von Kundenfeedback und ist nach einer ersten limitierten Auflage nun fester Bestandteil des regulären Sonicware-Sortiments.
Gehäuse und Anschlüsse des Sonicware ELZ_1 play
Der Sonicware ELZ_1 play bietet eine vielseitige Auswahl an Ausgängen und Anschlüssen, die ihn zu einem flexiblen Werkzeug für Musiker und Produzenten machen. Die Audioausgänge umfassen Stereo-Line-Ausgänge in Form von Standard-L/R-Klinkenbuchsen. Zusätzlich ist ein Kopfhörerausgang in Form einer Stereo-Miniklinke vorhanden, der es ermöglicht, das Audio direkt abzuhören, während die Lautsprecher des Synthesizers den vollen Stereo-Sound liefern.
Der AUX IN ermöglicht das Einspielen externer Audioquellen und erweitert so die Möglichkeiten zur Klanggestaltung. Ein USB-C-Anschluss sorgt für vielseitige Konnektivität, indem er sowohl USB-Audio als auch USB-MIDI überträgt. Diese Flexibilität erlaubt es Nutzern, den Synthesizer nahtlos in ihre digitale Produktionsumgebung zu integrieren. Darüber hinaus verfügt der ELZ_1 play über einen SD-Kartensteckplatz, der Standardgröße unterstützt und SDHC-Karten mit einer Kapazität von bis zu 32 GB akzeptiert. Dies dient der Speicherung von Looper-Aufnahmedaten und ermöglicht Firmware-Updates.
Für MIDI-Verbindungen sind sowohl MIDI IN- als auch MIDI OUT-Anschlüsse im 5-poligen DIN-Typ vorhanden, die eine einfache Integration in bestehende MIDI-Setups ermöglichen. Darüber hinaus bietet der Synthesizer eine SYNC IN-Buchse und eine SYNC OUT-Buchse, beide in der Größe von 3,5 mm (mono-Miniklinke), um den ELZ_1 play mit anderen Geräten zu synchronisieren. Mit kompakten Abmessungen von 399 mm (Breite) x 131 mm (Tiefe) x 50 mm (Höhe) und seinem Gewicht von 1,12 kg ist der ELZ_1 play tragbar und eignet sich hervorragend für mobile Anwendungen.
Die Stromversorgung erfolgt über ein im Lieferumfang enthaltenes Netzteil, ein Gleichstromadapter mit 9 V Ausgang (1,7 A) oder alternativ über 6 AA-Batterien, die separat erhältlich sind.
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Umfangreiche Sound Engine
Eines der herausragendsten Merkmale des ELZ_1 play ist seine neue Engine, die 17 einzigartige Klangerzeugungsalgorithmen mit zwischen 6 und 20 Stimmen bietet. Musiker haben die Möglichkeit, klassische Oszillatoren, LoFi- und 8-Bit-Oszillatoren sowie Granularsynthese zu wählen. Diese Klangvielfalt ermöglicht es, mit verschiedenen Parametern zu experimentieren und individuelle Sounds zu gestalten. Zu den Algorithmen gehören auch FM, Wavemorphing und eine Drum-Engine, die kompatibel mit SmplTrek-Dateien ist. Gerade die Ambient-Klänge laden dazu ein, sich in stimmungsvolle Klanglandschaften fallen zu lassen und inspirieren zu kreativen Ausflügen.
Hier eine Übersicht von der Sonicware-Website:
- LOW-BIT OSC (2 ~ 8 Bit variabler Low-Bit-Oszillator
Sinus-, Rechteck-, Dreieck- und Sägezahnwellen) - STANDARD OSC (32-Bit-Floating-Verarbeitung Hochauflösender Oszillator
Sinus-, Rechteck-, Dreieck- und Sägezahnwellen) - CUSTOM OSC (Wähle 2 Wellenformen/Perioden von Zyklen)
- DNA EXPLORER (Extrahiert und generiert Wellenform-DNA aus Audio)
- SIGRINDER (Granularer Synthesizer-Motor)
- MASKED NOISE (Rauschoszillator)
- SAND FLUTE (Extrahiert und generiert Töne aus Rauschen)
- 8BIT WAVE MEMORY SYNTH (Bearbeitet deine eigene Wellenform)
- 8BIT WAVE MEMORY SYNTH (MORPH, Morphing von 3 Wellenformen)
- 8BIT WAVE MEMORY SYNTH (FM MODE, 2 Operatoren, 8-Bit-FM-Modus)
- 8BIT WAVEMEM SYNTH (WARP, Erzeugt eine Zwischenwellenform durch Überblenden zweier Wellenformen)
- 8BIT WAVEMEM SYNTH (ADSR, Wellenformen ändern sich entsprechend der Hüllkurve)
- 8BIT WAVEMEM SYNTH (TIME, 3 Wellenformen ändern sich in der Reihenfolge)
- FM SYNTH (4 Operatoren mit 31 Algorithmen, 32-Bit-Gleitkomma-Verarbeitung)
- STK Drummer (Drumcomputer-Engine, SmplTrek .stk-Datei kompatibel)
- ZTRINGS (Physical Modelling Strings-Engine)
- SUPER OSC (Super Synth mit 5 abschaltbaren Sub-Oscillatoren)
Effekte
Bei der Klanggestaltung kommt das Multimodefilter ins Spiel, das mit neun verschiedenen Filtertypen ausgestattet ist. Diese Filtervielfalt ermöglicht es, Klänge detailliert zu bearbeiten und wird durch die 33 Effekte ergänzt, die sowohl als Insert- als Master-Effekt zur Verfügung stehen. Neue Texturen und klangliche Nuancen können durch den integrierten Peak-EQ und die Hüllkurvengeneratoren hinzugefügt werden. Das gelungene Bedienkonzept erleichtert es Nutzern, die komplexen Funktionen intuitiv zu nutzen, ohne den Überblick zu verlieren.
33 Effekt-Typen
- Overdrive, Distortion, Fuzz, Crusher
- Chorus, Stereo Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Vibrato
- RingModulator, AutoWah, AutoPan
- TapeEcho, Stereo Delay, Reverse Delay, PingPong Delay
- Reverb, 4-Pole Filter, Trim Filter
- Hall, Room, Plate, Arena, Tunnel, Infinity, Custom Reverb
- Vinyl Simulator, Cassette Tape Simulator
- Ambienz Hall, Ambient Infinity, Ambient Room
Looper und Stepsequencer
Für kreative Live-Performances ist der neue 4-Track-Looper ein absolutes Highlight. Er ermöglicht es Musikern, Signale von der internen Soundengine, dem Line-Eingang sowie dem USB-Audioeingang zu erfassen und im Overdub-Verfahren zu schichten. Diese Vielseitigkeit eröffnet spannende Performance-Optionen, da mehrere Klänge gleichzeitig kombiniert und Loops erstellt werden können, um komplexe musikalische Strukturen zu erzeugen. Die Aufnahme erfolgt bequem auf einer SD-Karte, was zusätzlichen Speicherplatz und eine einfache Handhabung garantiert.
Darüber hinaus bietet der ELZ_1 play einen Stepsequencer mit bis zu 128 Schritten pro Pattern sowie einen variablen Arpeggiator mit acht Spielmodi. Diese Funktionen erweitern die Möglichkeiten der Komposition erheblich und erlauben den Nutzern, das kreative Potenzial des Instruments voll auszuschöpfen. Die flexiblen Poly- und Mono-, Legato- und Unison-Funktionen passen sich Ihrem Spielstil an und bieten die Freiheit, verschiedene Spieltechniken zu erkunden.
Sonicware ELZ_1 play in der Praxis
Das Design des ELZ_1 play ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend. Der Synthesizer ist mit 37 anschlagdynamischen Tasten ausgestattet. Die Druckempfindlichkeit der Tasten für ein dynamisches Spielgefühl ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit lernt man aber damit umzugehen und sieht es als „Retro-Feature“ aus einem Zeitalter, in dem alle Computer samt Zubehör grau waren.
Das Gehäuse ist hochwertig verarbeitet, und die Taster fühlen sich stabil und zuverlässig an. Die gummierten, gerasterten Encoder liegen angenehm in der Hand und ermöglichen präzise Anpassungen der Klangeinstellungen. Das Gesamterscheinungsbild erfreut das Auge und verstärkt den Eindruck, dass der ELZ_1 play nicht nur an Funktionalität, sondern auch an Ästhetik gewonnen hat.
Die internen Stereolautsprecher, die an den Seiten des Synthesizers integriert sind. Diese ermöglichen es, Klänge direkt abzuhören, was das Gerät besonders portabel macht und spontane Sessions ohne zusätzliche Audioausrüstung ermöglicht. Die Lautsprecher sind allerdings nicht auf eine Wiedergabe mit hoher Qualität ausgelegt, sind eher etwas, um einfach mal ohne großartiges Setup oder für unterwegs gedacht. Trotzdem eine coole Sache!
Zudem stehen insgesamt 512 Speicherplätze zur Verfügung, darunter 256 inspirierende Presets, die sofort verwendet werden können, um den Einstieg in die Klanggestaltung zu erleichtern.
Menüführung und Bedienung
Eine der wichtigen Eigenschaften des Sonicware ELZ_1 play ist die Menüführung, die durch fünf gummierte Potis unterstützt wird. Diese Encoder sind nicht nur angenehm in der Handhabung, sondern auch funktionell gestaltet, um den Zugriff auf die umfangreichen Funktionen des Synthesizers zu erleichtern. Die gummierte Textur der Potis sorgt dafür, dass sie einen guten Grip bieten, was das Einstellen von Parametern besonders in dynamischen Situationen wie Live-Performances erleichtert.
Die Menüführung selbst ist so konzipiert, dass sie einer klaren logischen Struktur folgt. Jedes der fünf Potis kann unterschiedliche Funktionen steuern, je nachdem, in welchem Menü oder Modus sich der Synthesizer befindet. Dies ermöglicht eine intuitive Navigation durch die verschiedenen Parameter und Optionen, ohne dass der Nutzer sich durch komplexe Menüs wühlen muss. Das bedeutet, dass wichtige Einstellungen schnell und effizient vorgenommen werden können, was besonders in kreativen Momenten von Vorteil ist.
Die Encoder ermöglichen auch eine präzise Anpassung der Klänge, von Filter- und Effektparametern bis hin zu Hüllkurven und OSCs, während das farbige Display gleichzeitig relevante Informationen anzeigt. Dies gewährt dem Benutzer einen klaren Überblick über die aktuellen Einstellungen und erleichtert die visuelle Rückmeldung. Auch im Dunkeln ist die Lesbarkeit des Displays gewährleistet, sodass alle Optionen bequem eingesehen werden können.
Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass die Vielzahl an verfügbaren Parametern und die unterschiedlichen Funktionen, die diesen Potis zugewiesen sind, in komplexeren Szenarien eine gewisse Einarbeitungszeit erfordern können. Für Einsteiger kann es anfangs herausfordernd sein, sich zu orientieren, während erfahrene Nutzer von der Flexibilität und den Anpassungsmöglichkeiten profitieren. Trotz dieser kleinen Hürde ermöglicht die durchdachte Gestaltung der Menüführung, dass der ELZ_1 play ein produktives und kreatives Arbeitsumfeld bietet.
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Fazit
Für mich persönlich ist der Sonicware ELZ_1 play besonders durch seine 17 Sound-Engines und 33 Effekte ein Kraftpaket, das eine umfangreiche Klangsammlung liefert, die begeistert. Die Menüführung ist über die 5 Encoder und das farbliche Display absolut übersichtlich und intuitiv, auch wenn es eine gewisse Einarbeitungszeit benötigt. Dennoch sind der direkte Zugriff auf bzw. die gleichzeitige Bearbeitung unterschiedlicher Parameter, durch die Menüstruktur schwierig. Parallele Cut-Off-Fahrten und Hüllkurven-Anpassungen sind nicht möglich, was das Live-Performen erschwert und man beim Hoffen auf Happy Accidents vergeblich wartet. Innerhalb eines Effekts können natürlich die unterschiedlichen Parameter angepasst werden. Das macht auch Spaß!
Die Tasten sind gewöhnungsbedürftig, passen aber dennoch in das Konzept des ELZ_1 play. Man darf sie, wie bereits erwähnt, nicht mit einer Tastatur aus anschlagsdynamischen halbgewichteten Tasten vergleichen. Anschlussseitig liefert der Multi-Engine-Synth alles, was man benötigt, um ihn in sein MIDI- oder Synth-Setup zu integrieren. Ich persönlich kann jedem den ELZ_1 play empfehlen, der einen Synth mit umfangreichem Klangpotenzial sucht, einen Synth sucht, den er programmiert und der das liefert, was er soll, ohne flexibel zu sein und das Budget von 699 € für die weiße sowie 729 € für die Version in Schwarz besitzt.
Vorteile:
+++ 17 Sound Engines
++ 33 Effekte
+ Verarbeitung
Nachteile:
– Kein direkter Zugriff auf Parameter
– Gewöhnungsbedürftige Tastatur
Website: https://sonicware.eu
Hier findest du den Sonicware ELZ_1 play bei MUSIC STORE professional: