Juno DS-Nachfolger mit Zen-Core Engine

Test: Roland Juno D6 – Synthesizer unter 1.000 Euro

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Roland Juno D6 Synthesizer 1
Roland Juno D6 – die jüngste Variante der langen Synthesizer-Reihe (Bild: Roland)

Die Golf-Klasse der Allzweck-Synthesizer unter 1.000,- Euro ist hart umkämpft. Nun kommen mit den drei Modellen Roland Juno D6, D7 und D8 die Nachfolger der Juno-DS Serie auf den Markt. Zum Test lag uns das Format mit 61 Tasten vor – der Roland Juno D6. Wie schlägt sich der Synthesizer im Vergleich zu seinen Vorgängern?

Unboxing – der erster Eindruck des Roland Juno D6

Ich habe schon seit den 90er Jahren diverse Synthesizer gekauft – selten ist mir eine so unschmucke Produktverpackung unter die Finger gekommen. Der erste Eindruck beim Auspacken des Roland Juno D6 Synthesizers war gemischt: eine schlichte Verpackung, die eher an eine Transportbox erinnert, verbirgt ein kompaktes Gerät mit nur 6 kg Gewicht. Das erleichtert den Transport enorm, ein Pluspunkt für Musiker unterwegs.

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Die überarbeitete Optik mit größerem Display und Sequencer-Tasten im AIRA-Stil macht einen modernen Eindruck. Roland bleibt beim Design seiner Farbgebung treu, ergänzt durch acht praktische Phase-Pads auf der rechten Seite. Die 61er Synthesizer-Tastatur ist ungewichtet und angenehm bespielbar. Links finden sich Drehregler für Cutoff, Resonanz, Attack und Release sowie Lautstärkeregler für Mikrofon und andere Soundquellen.

Die dezent an dem Vintage-Juno erinnernde Farbgebung wurde weiter übernommen, genauso wie die 8 Phase-Pads auf der rechten Seite. Auch die hinteren Anschlüsse bieten Gewohntes aus der DS-Riege: Stereo Ausgang und Kopfhörerausgang, Eingänge für ein Mikrofon und AUX, MIDI I/O als DIN-Buchse, Anschlüsse für 2 Pedale und USB für Speicher und Computerverbindung. So weit – so normal.

Roland Juno D6 Synthesizer top
Die 61-Tasten-Version des Juno D (Bild: Roland)

Klangtest des Roland Juno D6

Schaltet man den Roland Juno D6 ein, ist natürlich das erste Patch ein Grand Piano. Ich spiele ein paar Phrasen und kann mich mit dem Klang gut anfreunden. Mir gefallen die schönen Harmonics der oberen Lagen, nur mit der Tastatur komme ich zunächst nicht gut zurecht. Pianisten (ich bin keiner) bevorzugen ohnehin eine gewichtete Tastatur und so ist mir die Tastatur bei einem Pianoklang etwas zu leichtgängig. Glücklicherweise kann ich mit den Sequenzertasten zügig eine andere Kategorie anwählen und die nächsten Stunden verbringe ich damit viele Patches anzuspielen und bleibe länger bei einigen Patches dabei. Mir gefällt, dass im Grunde alle Patches “Ready out of the Box” sind.

Für meinen Geschmack hat Roland hier viel Arbeit (oder Vorarbeit aus vorangegangenen Generationen) geleistet: Die Klänge sind deutlich, klar und durchsetzungsstark, sodass ein Keyboarder in einer Band nicht gegen seine Bandkollegen anspielen muss. Meine persönliche Wohlfühlzone ist die Kategorie der Synthesizerklänge. Hier macht dann auch die leichtgängige Tastatur viel Spaß und schnelle Läufe gelingen mir auf Anhieb.

Zen-Core Engine – Sounddesign auf Top-Niveau

Der Juno D6 hat mehr zu bieten, als eine gute Ansammlung von Presets. Für Synthiasten und Klangschrauber wartet noch eine mächtige Synthesizer-Engine unter dem Plastikkleid. Die Zen-Core-Engine wurde zeitlich nach Rolands ACB-Technologie eingeführt und kommt soundseitig sehr nahe an analoge Vorbilder heran. Sie findet sich auch bei aktuellen Schlachtschiffen, wie der Roland Fantom-Reihe. Flächensounds/Pads klingen breit und sanftmütig, mächtige Bässe à la Moog bringen die Lautsprechermembran zum Tanzen und kräftige Leads schneiden sich durch den Mix. Mir persönlich fehlt noch ein Stückchen Authentizität gegenüber der ACB-Technologie, wie z.B. im System 8, aber dafür ist die Zen-Core-Engine flexibler und kann mehr Stimmen erzeugen.

Weitere Features

Mit dem Chord-Modus lassen sich pro Taste verschiedene Chords spielen, welche man im Detail sehr genau programmieren kann. Genauso nützlich ist der integrierte 8-Spur Sequenzer, mit dem ich schnell einige tolle Tonabfolgen programmieren konnte – sowohl per Live-Sequencing, als auch “step-by-Step” als Stepsequencer. Außerdem lässt sich am Juno ein dynamisches Mikrofon anschließen und das Signal dem Vocoder und dem Auto-Pitch-Tool zufüttern. Eine super Sache für Background-Gesang oder, fein justiert, auch für Solo-Künstler.

Roland Juno D6 rear
Die Anschlüsse des Roland Juno D6 (Bild: Roland)

Fazit

Für wen ist der Roland Juno D6 geeignet? Zuallererst sehe ich den Synthesizer bei Bands/ Livemusiker, die auf der Bühne nicht viel an Sounds herumschrauben wollen. Der Roland verfügt über mehr als 3.000 guter Sounds aller Couleur und aller Genre – und das für einen Straßenpreis unter 1.000,- Euro. Für Soundschrauber finde ich den Zugang zu den Parametern über das Display schwieriger, auf der anderen Seite habe ich früher einen Synthesizer über ein 2×16 Zeichen-Display programmiert. Die weiteren Features wie Sample-Import, Sequencer, Mikrophonanschluss sind wichtige “Nice-to-Have” und wem die Menge an Sounds noch nicht ausreicht, der kann über Rolands Cloud noch mehr Klänge in den Roland Juno einspielen.

Pro
– gute Sounds
– leicht und trotzdem stabil

Kontra
– zu wenig Controller für die mächtige Zen-Core-Engine

Die drei Modelle der Juno D-Serie sind beim MUSIC STORE professional erhältlich:

Roland Juno D6 | Roland Juno D7 | Roland Juno D8

Weitere Informationen zur Roland Juno D-Serie findet ihr unter diesem Link beim Hersteller.

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