Das jüngste Modell der Pa-Serie

Test: Korg Pa5X – Arranger-Keyboard

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Korg Pa5X Arranger Keyboard Workstation
Das aktuelle Top-Modell von Korg (Bild: Autor)

Die seit Jahren im Markt fest etablierte Pa-Serie von Korg profitiert von einer konsequent verfolgten Entwicklung und dem intensiven Austausch mit einer fest etablierten Fanbase von Profis, Semi-Profis und Amateuren. Das aktuelle Spitzenmodell Korg Pa5X verrückt die bereits des Öfteren angepasste Messlatte noch einmal deutlich nach oben.

Grundlegendes zum Korg Pa5X

Korgs Arranger-Flaggschiff erweckt schon allein aufgrund seines hochwertig verarbeiteten Metallgehäuses mit seinen konturierten Holzseitenteilen den Eindruck zu höherem berufen zu sein. Das mittels Farb-LEDs übersichtlich gestaltete Top-Layout des Pa5X gruppiert sich um das zentral integrierte und neigbare 8“-Touch-Display über welches sich ein Großteil der Bedienung abwickeln lässt.

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Die Menüführung des Instruments profitiert nicht nur von einer klaren und selbsterklärenden Struktur, sondern darüber hinaus von einer mit viel Liebe zum Detail gestalteten Grafik, welche die Möglichkeiten der hohen Auflösung ideal ausnutzt. Die unmittelbar unterhalb untergebrachte XDS-Steuerung (Crossfade Dual Sequencer/Player) stellt eine Besonderheit dar, denn in dieser wurde die Start/Stopp-Funktion für Styles, MIDI-Files oder mp3-Dateien in zwei per X-Fader ineinander mischbaren Player-Einheiten (als Ablösung der beim Pa4X noch bekannten Modi) zusammengeführt. Wer jetzt direkt ein Bild von zwei Turntables samt DJ-Mixer vor dem inneren Auge hat, liegt nicht wirklich falsch.

Korg Pa5X Arranger Keyboard X-Fader
Die zentrale X-Fader-Einheit des Pa5X ersetzt funktional die Modi des Vorgängers (Bild: Autor)

Neben dem für Korg typischen Pitchbend-/Modulations-Joystick sorgt der neue links im Bedienpanel untergebrachte monochrome Display-Strip für Aufmerksamkeit. Per Umschalter liefert dieser einen exakten Einblick in die sowohl den 9 Schiebereglern als auch den darunter liegenden Buttons zugewiesenen Parametern.

Willkommen in der Matrix

Ein sich optisch ebenfalls aufdrängendes neues Feature erweitert die Oberfläche des Pa5X um eine anschlagdynamische sowie hinterleuchtete 4 × 4 Button-Matrix. Diese lässt sich ausgesprochen flexibel wahlweise zum Abfeuern von Samples (400 Pad-Phrasen und One-Shots sind bereits inklusive) oder aber als Drumpad-Set einsetzen.

Eine noch viel interessantere Möglichkeit besteht in der Nutzung der Pads als Track-Mute für bis zu 16 Einzelspuren eines MIDI-Arrangements oder der bis zu 8 Style-Tracks. Vor allem für Live-Performances eröffnet diese Funktion und die direkte Ansprache der Pads einiges an Flexibilität. Ich kann mir vorstellen, dass die mit dieser Erweiterung verbundenen Möglichkeiten viele Freunde auf der Bühne, aber auch im Studio finden werden.

Korg Pa5X Arranger Controller
Der Controller-Bereich des Pa5X mit neuem „Sidecar“-Display zur Parameteranzeige. (Bild: Autor)

Klangerzeugung und Soundauswahl

Die leistungsfähige EDS-XP Sound-Engine des Korg PaX5 verwaltet bis zu 24 Stereo-Oszillatoren parallel und bietet dabei eine 160-fache Polyfonie. Wer im Korg-Kosmos bereits ein wenig bewandert ist, wird nach kurzer Einhörzeit feststellen, dass Nautilus, Wavestate als auch Kronos für viele der enthaltenen Sounds mehr, als nur die Patenschaft übernommen haben.

Auch viele der hervorragenden E- & A-Piano-Sounds aus dem Stagepiano SV-2 feiern im Kreis der über 2000 Voices im Pa5X ein hörbares Wiedersehen. Wer Wert auf gute Akustikpianos legt, wird in diesem Zusammenhang (auch ohne die Hammertatstatur des 88er-Modells) ebenfalls voll auf seine Kosten kommen. Die integrierten Multisamples legendärer Flügel und Uprights sind nämlich in voller Länge hinterlegt – das heißt, es findet beim Aushalten eines Tons keine Überführung in einen weg-fadenden Sample-Loop statt.

Überhaupt kann ein Großteil der akustischen Instrumente nicht nur qualitativ, sondern auch hinsichtlich der gebotenen Vielfalt und der verfügbaren Varianten auf ganzer Linie überzeugen.

Korg Pa5X Arranger Controller
Der Controller-Bereich des Pa5X mit neuem „Sidecar“-Display zur Parameteranzeige. (Bild: Autor)

Auch Synth-Enthusiasten werden sich auf dem Pa5X mit Sounds aus Legenden wie dem ARP 2600 und atemberaubenden Wavesequenzen (mit klarer klanglicher Herkunft) mehr als zu Hause fühlen. Durch die ebenfalls aus dem Kronos entlehnten Smooth-Sound-Transition-Technologie gibt es außerdem beim Soundwechsel keine harten Brüche mehr. Wechselt man beispielsweise von einem Orgelsound auf ein Piano-Sample, kann man den Drawbar-Sound in der linken Hand entspannt liegen lassen, während die rechte Hand schon in das Piano-Solo startet. Für den Schnellzugriff lassen sich zudem über die zweite Ebene der Kategorie-Buttons 11 Sound-Favoriten ablegen.

Wem die gebotene Soundausstattung nicht ausreicht, findet über das Menü des Instruments im Übrigen zahlreiche und tiefgreifende Edit-Funktionen inklusive resonanzfähiger Multimode-Filter und einem wahren Füllhorn an Effekten.

Round-Robin im Arranger-Land

Ungeachtet der Möglichkeit, eigene Styles zu kreieren, können sich Nutzer des Pa5X bereits ab Werk über 600 Styles und zusätzlich 200 Akkordsequenzen freuen. Eine hörbare Neuerung sind die Round-Robin-Drumkits, welche in 128 Dynamikstufen mit 8 Samples in vier verschiedenen Varianten vorliegen. Die Idee dahinter? Spielt ein echter Drummer einen Groove, wird sich jeder Hit auf ein Kesselfell in Klang und Dynamik dezent vom vorherigen unterscheiden – ein wesentlicher Unterschied zwischen einem realen Schlagzeuger und einer zu 100 % reproduzierenden Drum Machine.

Die Round-Robin-Drumkits des Pa5X gleichen exakt dies aus, indem beispielsweise ein bestimmter Snare-Sound niemals direkt wiederholt wird. Das Ergebnis ist ein Drum-Track, der sich von einem durch einen echten Drummer eingespielten fast nicht mehr unterscheidet. Allein dies verleiht den Styles des Instruments ein Vielfaches an Realismus und Dynamik.

Wer tiefer in den (Natur-)Drum-Kit-Sound einsteigen möchte, kann über die großzügigen Menü-Optionen und die virtuelle Mixersteuerung jedes einzelne Element eines Kits individuell bearbeiten und/oder mit Ambience versehen und im Rahmen eines Songbook-Presets inklusive aller Lieblingssounds und Einstellungen abspeichern.

Korg Pa5X Arranger rear
Rückseitig bietet der Pa5X eine üppige Palette an Anschlüssen inklusive 6 Einzelausgängen. (Bild: Autor)

Was noch zu erwähnen wäre …

Auch wenn der von Korg bis hier gebotene Umfang bereits beeindruckend genug erscheint, legt der Hersteller immer noch ein Goodie obendrauf. So soll neben Sampling-Option und einem je unabhängigen (E-)Gitarren- und Mikrofoneingang (inklusive Ampsimulation, Effekten und 4-stimmiger Vocal-Harmonizer) die jedem der beiden Player zur Verfügung stehende Finalizer-Stufe (Mastering-EQ & Limiter) sowie die Integration von Waves MaxxAudio Suite nicht unterschlagen werden. Dies sind echte Studiofeatures für unterwegs und zu Hause – und das ganz ohne Notwendigkeit einer externen DAW.

Fazit

Korg Pa5X gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten für Geld erhältlichen Arranger-Workstations weltweit. Ebenso wird er neben der hier besprochenen Variante mit 61 Tasten zusätzlich in einer 76er- und einer hammergewichteten 88er-Version sowie Sondermodelle wie der im DACH-Raum vertriebene Pa5X Musikant (inklusive 300 zusätzlicher Sounds) angeboten. Was von diesen Modellen nicht abgedeckt wird, braucht man wahrscheinlich auch nicht.

Produktseite bei Korg

Korg Pa5X-Modelle bei MUSIC STORE professional

Preis: ab 3.498,00 €

Vorteile
+ Flexibles Konzept
+ Sound
+ Tastatur
+ Round-Robin-Drum-Kits
+ Kippbares Display

Nachteile
– keine

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