Appgewordenes Revival

Test: Korg ARP ODYSSEi (iPhone/iPad)

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Neben iMS-20, iM1, iPolysix und weiteren führt Korg die Virtualisierung seiner Geräteklassiker in Form von iOS Apps weiter. Neuester Synthiesprössling ist der ARP ODYSSEi. Wir haben die App für euch getestet!

Die Oberfläche der Korg-App ARP ODYESSEi für das iPad.

Darum geht’s

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Bei dieser App handelt es sich im Grunde um die Virtualisierung des 2015 erschienenen ARP Odyssey, welcher wiederum ein Revial eines Vintageklassikers ist. Die App gibt es dabei für iPhone und iPad – angesichts der Veröffentlichung der Kaossilator-App für Android könnten Nutzer des Betriebssystems noch gespannt bleiben, was sich da womöglich noch so tut.

Angetippt

Wer die bisherigen appgewordenen Revivals von Korg kennt, findet sich schnell zurecht. Im unteren Teil des Bildschirms findet sich die gut spielbare Tastatur, die sich per Knopfdruck auch noch um Pitchbend- und Vibratorad sowie die obligatorischen Octave-Buttons erweitern lässt. Das ist nicht ganz schick gelöst, denn wenn ihr die Zusatzfunktionen nutzen wollt, ‘schiebt’ sich quasi das neue Layout über die Oberfläche des virtuellen Synthies und verdeckt somit einen kleinen Teil am unteren Rand.

Es lassen sich aber auch zur Not MIDI-Keyboard und Controller anschließen, was wahlweise auch per Bluetooth klappt, um eine eigene Tastatur verwenden zu können.

Wenn man Pitch-Bend und Vibrato sowie die Octave-Tasten verwenden möchte, wird ein Teil der Oberfläche der App verdeckt.
"Settings"-Reiter der App. Hier lassen sich Einstellungen zu (Bluetooth-)MIDI sowie Tempo und Tune vornehmen.

Die Oberfläche des virtuellen Synthesizers lässt sich sehr gut bedienen – die einzelnen Elemente sind gut erreichbar und eine Fehlbedienung quasi ausgeschlossen. Wenn ihr einen Parameter ändert zeigt eine komfortable Infotafel an, welchen Wert ihr gerade eingestellt habt. Das ist praktisch, und macht auch feinere Parameteränderungen einfacher. Auf dem iPhone ist dieser Punkt ähnlich gelöst, hier gibt es aber mehr Reiter, um zwischen den einzelnen Teilen der Bedienoberfläche zu wechseln. Auch das Spielen auf der kleinen Mini-Tastatur ist leider manchmal etwas fummelig und macht auf den größeren Geräten daher deutlich mehr Spaß.

Losgespielt

Machen wir es knapp: das Spielen auf dem ARP ODYSSEi macht richtig Spaß. Wer einmal den ‘echten’ unter den Fingern hatte, erhält hier ein ähnliches Spielgefühl, auch wenn das Ziehen und Schwurbeln am Original naturgemäß noch etwas “echter” ist. Die App fährt dafür noch gleich zwei X/Y Pads auf, mit denen etwa Filter oder VCOs angesteuert werden können. Zusätzlich gibt es einen 16-Step-Arpeggiator und die Effekte Distortion, Phaser, Flanger/Chorus/Ensemble, EQ sowie Delay und Reverb. Und ach ja: die App kann anders als “das Original” Polyfonie!

Mit den zwei X/Y-Pads lassen sich verschiedene Parameter ansteuern.
ARP Odissey

Wer neben der Standart REV-3 Oberfläche des ARP ODYSSEi noch die weiße REV-1 oder die dunkle REV-3 Variante nutzen möchte, hat dadurch per In-App-Kauf die Möglichkeit dazu. Eine solche Erweiterung für momentan 4,99€ ändert aber nicht nur die Optik eurer App sondern fügt auch je 50 Presets und den charakteristischen Filterklang hinzu.

Die zwei optionalen In-App-Käufe erweitern die App nicht nur um eine schicke Oberfläche, sondern auch um je 50 Presets und die Charakteristik des jeweiligen Filters des Originals.

Sounds

Unter der Haube werkelt bei der App ARP ODYSSEi die Component Modeling Technology (kurz CTM), die den Schaltplan des analogen Vorbilds exakt virtuell nachbildet.

Die insgesamt 100 Presets aus dem Standartumfang (weitere 100 gibt es per In-App-Käufe wie oben erwähnt) klingen analog und retro und haben einiges an Dynamik. Mit an Bord sind viele percussive Sounds (die sich gut in Verbindung mit dem Arpeggiator machen), flächige Pads, schneidige Leads und mal quäkende, mal fette Bässe. Eigene Sounds lassen sich im User-Bereich speichern.

Einige Preset-Soundbeispiele findet ihr folgend via offiziellem ARP Soundcloud-Channel:


Fazit

Die App ARP ODYSSEi reiht sich in die qualitativ sehr hochwerigen Musikapps von Korg ein. Für rund 30€ erhält man eine komplette Simulation des analogen Gerätes und sogar noch einige weitere Funktionen wie Arpeggiator, Effekte und Polyfonie. Die Bedienung geht dabei gerade auf einem größeren Bildschirm gut von der Hand, auch wenn die zuschaltbaren Eingabemöglichkeiten für Pitch, Vibrato und das Wählen der Oktave einen Teil der Bedienoberfläche verdecken. Wer möchte, kann aber optional ein MIDI-Keyboard anschließen.

Die 100 mitgelieferten Preset-Sounds sind vielseitig und klingen  analog. Es macht Spaß, herumzuprobieren und immer wieder an den einzelnen Klängen zu schwurbeln. Auf dem größeren iPad ist das deutlich komfortabler als beim iPhone, wo das ganze manchmal etwas fummelig werden kann.

Unterm Strich bekommt mit dieser App eine sehr gut gemachte Simulation des beliebten ARP Odyssey und damit eine klare Empfehlung!

 


App-Info (Stand: 08. Janurar 2017):

ARP ODYSSEi || Für iPhone und iPad || 29,99€ || 106 MB || Version: 1.0.3

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