Roland SP-404SX – Groovesampler im Test
In den letzten Jahren benutzten auffällig viele Bands ein Hardwaregerät auf der Bühne, das eigentlich als Add-on für DJs gedacht war. Egal, ob Rock, Indie oder Pop – der kompakte Phrase-Roland SP-404SX avancierte 2010 bei vielen Bandmusikern zum begehrten Helfer, wenn es um das Einspielen von Samples, Drumloops, Atmos, Intros oder Outros ging. Wir haben den Roland SP-404SX getestet!
Das liegt unter anderem auch daran, dass der Roland SP-404, dessen Vorgänger SP-303 noch unter der Boss-Flagge segelte, leicht bedienbar ist und nun auch auf dem Gitarren-Amp Platz findet. Auch Computerhasser, die Laptops auf der Bühne unsexy finden, mögen den Pultsampler, der sehr gut verarbeitet ist und auch mal einen Knuff vertragen kann. Das Gerät bietet zwölf nicht anschlagdynamische Gummi-Pads zum Triggern der Samples. Mit diesen lassen sich auch Patterns im internen Sequenzer, der 16.000 Noten und 99 Pattern fasst und mit einer Auflösung von 96 PPQ arbeitet, einspielen.
Die Stereo-Samples sowie die Patterns sind beim Roland SP-404SX in zehn Bänken zu je zwölf Speicherplätzen organisiert. Die Samples lassen sich rudimentär bearbeiten (schneiden des Sample-Anfangs und -Endes, Loop-Erstellung). Die Polyfonie ist auf zwölf Stimmen begrenzt. Alle Pads und Taster leuchten, wenn sie aktiviert werden. Das Display, das mit einer spacigen Rahmenbeleuchtung mit wechselnden Farben ausgestattet ist, hat einen Oldschool-Touch, da es nur dreistellig ist; aber nach kurzer Eingewöhnung kommt man trotz Abkürzungen damit gut zurecht. Um das Display herum angeordnet befinden sich Taster für die Effekte, darüber drei Multifunktions-Regler sowie ein Poti für die Gesamtlautstärke. In der Mitte liegen diverse Funktionsschalter für die Sampling- und Sequenzerabteilungen sowie ein runder Taster, mit dem man das Tempo eintappen kann. Insgesamt 29, teils Tempo-synchronisierte Effekte sind an Bord, die Palette reicht vom Delay über Filter, Looper-Effekte, Slicer, Isolator, Bitcrusher und Autowah bis zum Ringmodulator.
Anschlussseitig bietet die Rückseite des Minisamplers Stereoeingänge und -ausgänge, die DJ-freundlich und platzsparend in Cinchform ausgeführt sind, sowie eine MIDI-In-Buchse und eine Netzteilbuchse samt Netzschalter. Die MIDI-Steuerung beschränkt sich auf Note-Onund MIDI-Timecode-Daten; Controller-Befehle werden nicht entgegengenommen. Auf der Vorderseite gibt es einen Kopfhöreranschluss, einen Slot für SD-Cards mit einem Deckel (der sich mit Schrauben gegen Langfinger sichern lässt) und einen Mikrofoneingang, der mit einem zugehörigen GAIN-Regler ausgestattet ist. Alternativ kann man auch das integrierte Mikrofon auf der Gehäuseoberseite nutzen. Auf der Unterseite des Roland SP-404SX liegt der Batterieschacht für sechs AA-Batterien.
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Das sind die Themen dieser Ausgabe:
- Sampletalk mit And.Ypsilon (Die fantastischen Vier)
- Tobias Enhus spricht über sein Synclavier
- Die Groove-Mutter: Yamaha RS7000
- Real Samples – Historische Tasteninstrumente digitalisiert
- Software-Sampler am Rande der Wahrnehmung
- Korg DSS-1 als Hardware-Plug-in
- Cinematique Instruments – Filmreife Sample-Instrumente
- Groovesampler in der Praxis
- Die Mellotron-Story
- Vintage Park: Fairlight CMI
- Transkription – Ten Sharp: You