Korg Monologue und das Fenster zur Seele
Mit dem Korg Monologue bekommt die Sparte der Desktop-Synthesizer Familienzuwachs, der es in sich hat. Wie schon der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei um den kleinen Bruder des Korg Minilogue.
Wer jetzt allerdings lediglich eine abgespeckte Version des Vorbildes befürchtet, den belehrt ein kurzer Blick auf die Feature-Liste eines Besseren: Der neuste Sprössling ist bis oben hin vollgepackt mit Features, und bei der Gestaltung der Presets haben sich die Japaner prominente Unterstützung in Form von niemandem Geringerem als Richard D. James aka Aphex Twin mit an Bord geholt.
Das metallic-glänzende Gehäuse des Monologue im Laptop-Format ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich und wird auf der Rückseite durch eine angeschraubte Holzblende komplettiert. Es beherbergt neben der analogen Klangerzeugung alle nötigen Steuermöglichkeiten in Form einer Mischung aus Kippschaltern, Touch-sensitiven Potis, anschlagsdynamischer Tastatur mit 25 Tasten und Display.
Trotz seiner Vielzahl an Bedienelementen wirkt die Oberfläche angenehm aufgeräumt und intuitiv. Die modern anmutende Optik wird abgerundet durch eine Kopfplatte aus dunklem Holz. Hier befinden sich alle nötigen Anschlussmöglichkeiten (Audio-In/Out, Kopfhörerbuchse, MIDI-In/Out, Sync-In/Out), der Powertaster und auch die Buchse zur Stromversorgung. Leider gibt es an dieser Stelle einen ersten Punktabzug, denn nach einem entsprechenden Netzteil sucht man im Lieferumfang vergeblich. Stattdessen kann man sich über sechs AA-Batterien freuen, mit dem sich das Gerät alternativ betreiben lässt. So steht dem direkten Erkunden des Gerätes also zum Glück dennoch nichts im Weg.
Vom ersten optischen Eindruck geleitet wundere ich mich etwas über das Gewicht des Gerätes: Es ist nur 1,7 kg leicht, wirkt aber trotzdem unglaublich robust und stabil. Diese Kombination aus Größe, Masse, stabiler Verarbeitung sowie batteriebetriebener Stromversorgung verleihen dem Monologue eine hohe Mobilität und machen ihn zum perfekten Gefährten für unterwegs. Die inneren Werte und der Klang zählen jedoch bekanntlich mehr als Äußerlichkeiten. Unter der Haube sitzt eine zunächst recht simpel anmutende Synthese-Architektur, und jeder, der einmal den hauseigenen Klassiker Korg MS-20 oder einen Minimoog etwas näher beäugt hat, dürfte sich auch auf dem Monologue sofort zurechtfinden.
Ausgangspunkt sind die beiden VCOs, die zuerst in der Mixer-Sektion zusammengemischt werden, um danach auf das Filter und die dahinterliegende Hüllkurven-Sektion zu treffen. Kurz vor dem Master-Ausgang durchläuft das Signal noch den internen Drive-Schaltkreis, wodurch dem Klanggemisch zusätzliche Obertöne hinzugefügt werden können. Die Oszillatoren unterscheiden sich zudem in ihren Möglichkeiten: Per Kippschalter wird die Wellenform eingestellt, wofür Sägezahn, Dreieck oder Rechteck zur Verfügung stehen.
Das Wave-Shaping lässt sich anhand des darunterliegenden Shape-Reglers einstellen, wodurch das Grundspektrum des Klangs direkt um ein Vielfaches komplexer wird. VCO 2 bietet ebenfalls einen Shape-Regler, bei den Wellenformen wird allerdings Rechteck durch Noise ersetzt. Zusätzlich lassen sich hier Oktave und Tonhöhe justieren, und darüber hinaus kann man Sync oder Ring(modulation) aktivieren. Das Lautstärkeverhältnis der VCOs wird im Mixer über zwei Potis eingestellt, wobei hier auch das Signal des externen Inputs anliegt, dessen Lautstärke am einspeisenden Gerät geregelt werden muss. Die restlichen Potis regeln die Grenzfrequenz und Resonanz des 2-Pole-Tiefpass-Filters mit 12 dB Flankensteilheit, die Hüllkurve, den Grad der Verzerrung und letztendlich das Master-Volume. Um den fertigen Klang abzuspeichern, stehen 100 Speicherplätze zur Verfügung, von denen 80 Programme von Aphex Twin eigens für den Monologue programmiert wurden.
Der Sequenzer scheint mir auf den ersten Blick genauso logisch wie die Klangerzeugung, somit verzichte ich darauf, mir die Anleitung, welche nur als PDF-Download auf der Korg-Seite zu finden ist, anzuschauen, und begebe mich direkt ans Musizieren. Nach dem Einschalten stimmt sich der Kleine kurz selbst; ich entscheide mich direkt für das erste Programm »afx acid3« und drücke auf die Play-Taste des Sequenzers − direkt zwitschert mir eine giftige Bassline entgegen, und das Display übernimmt die Funktion eines Oszilloskops …
Während ich die zappelnde Wellenform betrachte, dämmert mir, dass hier mein persönliches Highlight des Monologues steckt − durch das direkte visuelle Feedback lässt sich in Echtzeit beobachten, wie die einzelnen Regler den Klang formen − pädagogisch wertvoll und durchaus unterhaltsam. Hiermit erübrigt sich für mich die Frage, ob die Welt wirklich noch einen Mono-Synth mehr braucht − die Antwort darauf lautet: »Ja, diesen!« Der Korg Monologue besitzt zudem ein breites Spektrum an komplexen und druckvollen Klängen, der Sequenzer ist simpel und macht von Anfang an Spaß, die Presets rocken, und per Oszilloskop lässt sich dem Klang für 359,− Euro tief in die Seele blicken.
Unsere Meinung:
+ Oszilloskop Funktion
+ Preset-Programme und Sequenzen
+ Motion Sequenzing
+ 16-Step-Sequenzer
− Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten
Habe mir im Dezember 2k17 eine rote Monologue gekauft. Ein Tag vorher hatte ich Kabel & Adapter gekauft & war noch kurz im Keller vom Musikhaus Schoenau wo Synthies,Keyboards & Workstations Effekte Controller usw stehen. Da hab ich mich verknallt in das Teil. Weil Vorführgerät für 299€ Schnäppchen!!
Mein Kabel & Adapter-Gedöns hatte ich alles gekriegt. Abends zu Hause ins www & recherschiert & Audios/Videos gesichtet + durchgehört und technische Daten ermittelt ….
Am nächsten Tag bin ich wieder zum MH Schoenau & hab sie gekauft und cash bezahlt!!!
Die besten 300€ die ich 2017 angelegt habe! War mein Syntherclaas/Nikolaus/B-Day/X-mas Geschenk!!! I love it!!! Greetz kalBster