Korg microSampler im Test
Korg präsentierte 2009 ein neues Mitglied der Micro-Familie: Den Korg microSampler. Dabei handelt es sich um einen echten Keyboardsampler – eine Instrumentengattung, die damals äußerst selten geworden war.
Der Korg microSampler wurde als ein Performanceorientiertes Instrument konzipiert, das Sampling-Kernfunktionen mit einer modernen Effektsektion und einem Pattern-Sequenzer kombiniert. Die Korg-Entwickler haben Wert darauf gelegt, dass sich die meisten Funktionen bei laufendem Sequenzer ausführen lassen. Das Design des Samplers ist ungewöhnlich, aber gelungen: Man denkt im ersten Moment an einen ungebrannten Lehmziegel, über den jemand mit Fußballschuhen gelatscht ist. Sobald man mit den Funktionen des Samplers vertraut ist, lernt man die Gestaltung aber zu schätzen. Das stabile und kompakte Plastikgehäuse bietet drei Potis (1 × Volume, 2 × Effekte/Werteingabe) und drei Drehschalter (Sample- und Pattern-Anwahl, Sampling-Modus) sowie 16 Taster.
Alle Bedienelemente sind beim Korg microSampler etwas versenkt in die Gehäuseoberfläche eingelassen. Dies hat den Vorteil, dass z. B. live versehentliches Verstellen oder Umschalten verhindert wird, die Bedienelemente beim Transport geschützt sind und man den Status der Leuchttaster auch bei hellen Bühnenscheinwerfern besser erkennen kann. Ein zweizeiliges Display mit Pegelanzeige für das eingehende Audiomaterial ist ebenfalls an Bord. Weitere Funktionen lassen sich mithilfe der Tastatur abrufen: Über jeder Taste befindet sich eine LED mit zugehöriger Parameterbezeichnung.
Die aus dem microSynth XL bekannte, leicht gewichtete Tastatur wurde noch einmal etwas verbessert und ist wohl momentan die am besten spielbare Minitastatur. Leider fehlen dem microSampler sowohl das Modwheel als auch ein Pitchbendrad.
Vokalisten können das mitgelieferte Schwanenhalsmikro in den XLR-Anschluss stecken und ihre Stimmakrobatik durch den Sample- und Effekt-Fleischwolf drehen. Flankiert wird das Mikro von zwei Vertiefungen, die weniger als Zettelkasten gedacht sind, sondern eher als Ständer für zwei MP3-Player, von denen man sampelt – man kann natürlich auch sein Handy in den Slot stecken und sich während eines mauen Gigs mit der Seelsorge verbinden lassen.
Rückseitig findet man neben dem Anschluss fürs externe Netzteil (leider ohne Zugentlastung) und dem Netzschalter MIDI-Duo, Stereoausgang, Kopfhöreranschluss, Audio-In-Buchsen (mit Gain-Poti und Line/Micro-Schalter) und einen USB-Anschluss. Letzterer kann sowohl als MIDI-Schnittstelle als auch zum Austausch von Samples mit dem Computer genutzt werden. Batteriebetrieb ist (mit sechs AA-Batterien) beim Korg microSampler übrigens ebenfalls möglich.