Updates für iZotope Ozone 11 und Nectar 4
iZotope war fleißig und hat in den letzten Wochen neben den üblichen Fehlerbehebungen die letzte Lücke beim Apple Silicon Support geschlossen. Zeitgleich gab es auch den offiziellen Segen für MacOS Ventura. Da hätten sie auch gleich für MacOS Sonoma weitermachen können.
Die neuen AAX-Updates gibt es u. a. für Ozone 10 (und 11, s. u.), Vocal Synth 2 und Neoverb. Auch die beiden Freeware-Plug-ins Vocal Doubler und Vinyl wurden mit nativem AAX-Support beglückt. Alle Updates findet man im iZotope Product Portal.
Außerdem sind neue Versionen von Ozone 11 und Nectar 4 an den Start gegangen. Bei der Vocal-Suite Nectar lag das letzte große Update schon etwas zurück, bei Ozone kam mir der Abstand zu Version 10 jedoch recht sportlich vor. Vielleicht schießt man sich bei iZotope nun auf den 1-Jahres-Rhythmus ein. Das würde bedeuten, dass auch RX 11 nicht mehr fern ist. Allerdings muss man auch sagen, dass sich ein Blick auf die Neuerungen bei beiden Paketen lohnt.
Die Mastering-Suite Ozone 11 bringt beispielsweise ein neues Clarity Modul mit, das ähnlich wie das großartige Plug-in Gullfoss von Soundtheory den gesamten Mix spektral analysiert und dann so anpasst, dass ein eingenehmer und klarer empfundenen Gesamteindruck entsteht. Außerdem versteht sich Ozone nun darauf, die Technologie von Music Rebalance aus RX auch direkt beim Mastern ohne Zwischenschritt zu verwenden. So lassen sich einzelne Anteile eines fertigen Mixes wie z. B. die Vocal oder die Drums direkt in Ozone gezielt einzeln Mastern. Feine Sache!
Auch viele andere Module wie Spectral Shaper, EQ und Low End Focus haben einen Feinschliff bekommen und machen insgesamt das Update zu einer überlegenswerten Angelegenheit. Besonders gefällt mir dabei die Option, in vielen Modulen die Transienten und den Ausklang eines Signals separat zu bearbeiten.
Das geht nicht nur bei den EQs, sondern z. B. auch beim Imager. Eine tolle neue Erweiterung verbirgt sich hinter dem keinen Knopf „Delta“, den man in allen Modulen findet. Er macht nur die jeweilige Veränderung hörbar – sehr hilfreich.
Natürlich ist auch der Assistent „schlauer“ geworden. Nicht nur bei Ozone. Die Vocal-Suite Nectar 4 hat auch einiges dazu gelernt und auch das neue Plug-in-Design erhalten, das RX und Ozone bereits im vergangenen Jahr bekommen haben. Neben diesen Äußerlichkeiten fällt natürlich das neue Modul Backers auf, das nicht nur Harmonien erzeugt, die aus der eigen Stimme durch Pitchen gewonnen werden. Hier werden den Backing-Vocals ein eigener Charakter verliehen, den man aus acht „Sänger*innen“ auswählen kann. Schon cool, wenn
auch nicht immer überzeugend.
Der neue Assistent arbeitet mit dem Referenztool Audiolens zusammen und bietet die Möglichkeit, sich aus fertigen Songs eine Stimm-Referenz zu extrahieren und diese in Nectar 4 weiterzuverwenden.
Als Waves den kurzen Ausflug in die „Subscription Only“-Welt versucht hatte, war ich direkt auf der Suche nach einem Ersatz für Vocal Rider. „Auto-Level“ aus der Nectar-Suite könnte eine Alternative zu dem Tool von Waves sein, obwohl es nicht alle Aufgaben davon übernehmen kann. Es stellt sich dafür aber etwas schlauer an, da nur der Gesang und keine Geräusche wie Atmen geregelt werden. So geht
man immer mit dem besten Level in den Kompressor.
Beide Suiten gibt es einzeln oder gebündelt mit vielen weiteren Produkten von iZotope, Native Instrument (z. B. das neue Guitar Rig 7) und Brainworx.
Unter diesen Links findet ihr die iZotope-Produktseiten von Ozone 11 und Nectar 4.