ESI M4U XL, M8U XL und Midimate II
Totgesagte leben länger! Auch nach über 30 Jahren im Amt erfreuen sich MIDI-Schnittstelle und -Protokoll bester Gesundheit. Ein Grund dafür mag die Tatsache sein, dass sich die 80er-Jahre-Technologie mittels entsprechender USB-Interfaces immer noch hervorragend in aktuelle Setups einbinden lässt.
Wer im Studio oder auf der Bühne auf Hardware setzt, kommt um die gute, alte Schnittstelle nicht herum. Nun findet sich zwar in vielen der heute weit verbreiteten MIDI-USB-Controllern mindestens ein MIDI-Port, jedoch ist es bei einem gewissem Umfang an Geräten zu empfehlen, diese Verbindungen über eine zentrale Schnittstelle zu bündeln – z. B. auf jeden Fall dann, wenn man Klangerzeuger in einem Rack untergebracht hat. So reicht eine USB-Verbindung zum Laptop, während alles weitere im Rack fest verkabelt ist: Das spart Zeit und Nerven beim Aufbau des Setups.
Um den heutigen Ansprüchen an Übertragungsgeschwindigkeit und möglichst geringer Latenzen gerecht zu werden, braucht es Interfacelösungen, welche den technischen Status Quo im Sinne bestmöglicher Performance auch in die Tat umsetzen. Dieses Ziel hat sich die deutsche Firma ESI im besonderen Maße auf die Fahne geschrieben. Mit den MIDI-Interfacemodellen M4U XL, M8U XL und Midimate II hat das Unternehmen drei verschiedene Lösungsvarianten zur Anbindung midifizierter Geräte an Macoder PC-DAW im Angebot.
Konzept & Design
Die Geräte M4U XL und M8U XL unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Anzahl ihrer Anschlüsse, welche im ersten Fall die parallele Nutzung von 64 (4 ¥ In/4 ¥ Out) und im zweiten von 128 Kanälen (8 ¥ In/8 ¥ Out) ermöglichen. Beide Modelle verfügen rückseitig über einen USB-2-Anschluss für einen gängigen Typ-B-Stecker. Neben den in der Praxis äußerst praktischen Aktivitäts-LEDs besitzt das größere 19″-Modell ein von der Frontseite zugängliches MIDI-In/Out-Pärchen und 15 Anschlüsse auf der Geräterückseite (7 ¥ Out, 8 ¥ In), wobei Input 8 wahlweise von beiden Seiten zugänglich ist. Beim M4U XL entschied man sich aufgrund des kompakten 1/3-Rack-Maßes für eine praktische „Vier/Vier“-Aufteilung mit drei der vier Inputs und einem Output auf der Vorderseite. Abgesehen von den Geräten befinden sich jeweils eine knappe, aber vollkommen ausreichende, gedruckte Anleitung sowie ein passendes USB-Kabel im Paket.
Das dritte und kompakteste Interface im Bunde ist der direkte Nachfolger des mittlerweile nicht mehr erhältlichen Midimate. Auch wenn der Midimate II zunächst einmal den Eindruck eines eher unspektakulären USB-auf-MIDI-Y-Kabeladapters erweckt, verbirgt sich im Innern des in Kunststoff gegossenen USB-Steckers eine kleine High-Tech-Schaltzentrale. Das „Gerät“ erkennt nämlich selbstständig, ob der jeweilige MIDI-Stecker mit einem Ausgang oder Eingang verbunden ist. So lassen sich in der Praxis mit dem Midimate II insgesamt drei verschiedene Anschluss-Setups (In-In, In-Out, und Out-Out) realisieren, was gemessen an der spartanischen Konzeption ein Maximum an Flexibilität bedeutet.
Während das M4U XL normalen Setup-Anforderungen vieler Live-Anwendungen schon mehr als gerecht werden dürfte, lässt sich mit dem Flaggschiff M8U XL ein ausgewachsener Gerätefuhrpark aus unterschiedlichen Synthesizern, Sampleplayern und Masterkeyboards vom Rechner aus dirigieren.