Casio Privia PX-135: Piano pur zum Spartarif

Casio Privia PX-135 – Portables Digitalpiano im Test

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Casio Privia PX-135_01

Es muss nicht immer gleich das Top-Stagepiano mit massig Sounds und komplexen Masterkeyboard-Funktionen sein. Für das Casio Privia PX-135 hat Casio kaum viel mehr als ein paar Flügelklänge in ein gut transportables Gehäuse mit 88er-Tastatur gestopft. Und der Preis ist heiß…

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Noch ein schlankes Weißes, das neben dem Roland FP-4F zum KEYBOARDS-Test eintraf: Besonders in der Ausführung WE macht das Privia was her – in klassischem Schwarz (Modell BK) aber ist es ebenfalls erhältlich. Die Verarbeitung ist nichts für den rauen Bühnenalltag: Das Kunststoffgehäuse ist stabil, bei den hinteren Boxenabdeckungen aus Stoff ist allerdings Vorsicht angesagt und Buchse und Stecker für das externe Netzteil sind eine eher wackelige Angelegenheit. Als Entschädigung wiegt das Privia aber auch nur 11,2 Kilo und lässt sich locker von einer Person transportieren.

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Line-Outs werden leider nicht geboten, nur über zwei linksseitig angebrachte Phones-Buchsen (Stereo-Miniklinke) verlässt der Sound das Preiswert-Piano. Hinten gibt’s neben dem Sustain-Pedalanschluss noch USB-to-Host für die Rechneranbindung; unten kann ein optional erhältliches Dreier-Pedal angeschlossen werden. Weitere Option ist der Ständer CS-67p. Ab Werk mitgeliefert werden ein Notenpult, ein einfacher Sustain-Fußtaster und – nicht schlecht – ein über 240 starkes Notenbuch mit den Piano-Scores der eingebauten Demo-Songs.

Casio Privia PX-135_03

Guter Privia-Standard

Geht es allein um die Digitalpiano-Qualitäten, steht das PX-135 sehr gut da. Geboten werden nicht etwa Schlapp-Tasten im bloßen Piano-Look, sondern eine wirklich gute Klaviatur mit Hammermechanik, wie man sie auch von den etwas teureren Privias kennt. Sie ist sogar recht schwer gewichtet und bietet dem Pianisten einen ordentlichen Widerstand. Die Repetition ist zufriedenstellend. Das neue PX besitzt 18 Klänge. Die Polyfonie liegt bei satten 128 Stimmen. Der Akustikflügel-Grundsound klingt voll, natürlich und über den gesamten Tonumfang ausgewogen. Der Dynamikumfang ist ordentlich. Dass auf Feinheiten wie einstellbare Saitenresonanzen verzichtet wird, ist in dieser Preisklasse zu verschmerzen. Es gibt fünf Varianten des Flügels, die von Klassik über Jazz bis Pop flexibel eingesetzt werden können.

Gelungen sind auch sämtliche anderen Keyboard-Sounds: Rhodes-, DX- und WurlitzerE-Piano, Harpsichord und Vibrafon sowie vier Orgeln. Die Strings gehen ebenfalls in Ordnung; einzig der Kontrabass fällt ab. Ein Layer mit zwei Klängen ist schnell erstellt, splitten darf man nur mit dem mäßigen Bass links. Für die drei wichtigsten Sounds MODERN, CLASSIC und MELLOW GRAND PIANO gibt es jeweils einen eigenen Sound-Taster; alle anderen Klänge schaltet man bei gedrücktem FUNCTION-Button über die Klaviatur um – Gehäuseaufschriften über den Tasten sorgen dazu für eine gute Übersicht.

Ein REVERB und ein CHORUS mit je vier Effekttypen werten die Klänge weiter auf. Ebenfalls schön sind eine BRILLIANCE-Regelung in sieben Schritten sowie einstellbare Layer-Sound-Lautstärken. Das interne Soundsystem liefert für seine 2 x 8 Watt einen recht ansprechenden Klang. Die Lautsprecher sind auf alle Fälle eine Bereicherung.

Casio Privia PX-135_02

Das Nötigste an Bord

Die Funktionsausstattung des PX-135 ist spärlich, aber zweckmäßig. Neben einem Metronom ist ein 2-Spur-RECORDER (1 Song, 5.000 Noten, gepuffert) integriert. Zudem gibt es eine SONG LIBRARY mit 60 Klavierstücken, von denen das Piano die Parts der rechten und linken Hand getrennt wiedergeben kann. Es gibt auch vierhändige Stücke – hier kann das Privia dann zum „Duett-Partner“ des Spielers werden. Und mit der DUET-Funktion wird die Klaviatur in unabhängige Bereiche für zwei frei agierende Spieler unterteilt.

Je ein USER SONG lässt sich via USB von einem Rechner in die Library und den Recorder-Bereich laden. Umgekehrt können die jeweils am PX-135 aufgezeichneten Stücke zwecks Datensicherung an den Computer gesendet werden. Löblicherweise ist auch an eine globale MEMORY-Funktion gedacht worden: Alle getätigten Einstellungen stehen so auch beim nächsten Einschalten des Pianos wieder zur Verfügung.

Fazit

Das PX-135 ist „Digitalpiano pur“ zum Tiefpreis. Wer nicht viel mehr als einen ansprechenden Flügelsound und eine gute Tastatur braucht, sollte das Instrument unbedingt anspielen. Auch als preiswertes Zweitinstrument für unterwegs oder den Proberaum ist das neue Privia – mit einigen Abstrichen – eine brauchbare Lösung.

Plus/minus

+ Sound- und Tastatur-Qualität
+ 128 Stimmen
+ internes Soundsystem

– wacklige Netzteil-Lösung

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    könnte mir jemand sagen, wie viel dieses e piano damals gekostet hat?

    Liebe Grüße

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    1. Ich habe eine Rechnung aus 2012: 649 EUR.
      Lg

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