Arturia FX Collection 5 – Plug-in Bundle
Mit der Arturia FX Collection 5 erschien nun eine neue Edition des Bundles für FX Plug-ins. 2020 begann Arturia damit einzeln verfügbare Software-Effekte aus ihrem Portfolio zu einem Paket zu schnüren und so wurde die erste FX Collection mit 15 Effekten aus der Taufe gehoben. Mittlerweile sind wir bei Version 5 und der stattlichen Anzahl von 34 Effekten angelangt – einer Suite aus Klassikern und modernen Effekten. Grund genug die fünfte FX Collection und damit insbesondere die Neuzugänge näher zu beleuchten.
Bestand die erste Version noch hauptsächlich aus Studioklassikern, wie Preamps, EQs, Filter, Delays und Reverbs, haben sich in der Zwischenzeit auch eine Menge Plugins dazugesellt, die u.a. von der hauseigenen Softwaresynth-Entwicklung profitiert haben dürften. So sind mittlerweile Filterklassiker am Start, aber auch Modulationseffekte, Distortion und komplexere Creative-FX. Besonders Letztere sind eine willkommene Bereicherung des Bundles, weil mit ihnen Sounds nach Herzenslust und teilweise bis zur Unkenntlichkeit verdreht werden können.
Arturia FX Collection 5 – die Neuzugänge
Im Vergleich zur FX Collection 4 wurden vier neue Effekte hinzugefügt. Dabei machen besagte Creative-FX mit EFX Motions und EFX Refract die Hälfte der Neuzugänge aus. Die anderen beiden Kandidaten sind Bus Effekte, die allerdings interessanter sind, als man es zunächst vermuten möchte.
Der Bus Exciter-104 ist, wie der Name schon ahnen lässt, ein Exciter nach dem Vorbild des Aphex-Klassikers, der mit einigen sinnvollen, zusätzlichen Features ausgestattet wurde. So lassen sich beispielsweise die beiden Frequenzbänder separat in Resonanz, Slope und Stereobreite einstellen und solo hören, womit sich im Handumdrehen z.B. ein solides Mono-Bassfundament und gleichzeitig breites Sparkle im höheren Frequenzbereich zaubern und in der Klangfarbe anpassen lässt. Ein Analyzer und ein einfacher Summen EQ helfen dabei schnell zum gewünschten Sound zu kommen.
Bus Peak hingegen, eine Kombination aus Limiter und Clipper, ist bestimmt auch mal auf einer Subgruppe zu Hause, fühlt sich meiner Meinung nach aber auf der Summe so richtig wohl und ist deshalb bei Mastering-Anwendungen hervorragend einsetzbar, um einen dichten und modernen Gesamtsound zu erzeugen.
Creative-FX
Beim Multi-FX-Plugin EFX Motions geht es so richtig ans Eingemachte und ums Thema Modulation. EXF Motions stellt mit Filter, Noise, Drive, Volume und Pan fünf Module zur Verfügung, die per LFOs oder einfach zu zeichnenden Multisegmenthüllkurven moduliert werden können, um den zugrundeliegenden Sound ordentlich zu verbiegen. Dabei ist natürlich alles synchronisierbar und in der Reihenfolge flexibel verschaltbar. Veredelt wird das Ganze noch mit einem internen Sequenzer für Stutter- Pitch- und andere FX und noch zwei frei konfigurierbaren Effektslots. Kreativem Sounddesign und tiefem Abtauchen in abgefahrene Soundwelten steht damit nichts im Wege.
EFX Refract präsentiert sich dagegen recht übersichtlich. An der gelungenen grafischen Darstellung lässt sich gut ablesen, wie der Sound in die Mangel genommen wird. Im Grunde handelt es sich hierbei um einen ausgefuchsten Unisono-Effekt, der das Audiomaterial auf bis zu acht Stimmen multipliziert, diese leicht verstimmt und im Stereobild verteilt. Nachgeschaltet finden sich verschiedene Filter, Distortion oder Harmonizer, die dem Sound dann nochmal ordentlich zusetzen können.
Beide neue Creative-FX bieten definitiv eine breite Spielwiese und sind meine persönlichen Highlights der Neuzugänge, weil sie einen tatsächlichen Mehrwert bieten, indem sie Sounds erzeugen können, die durch die klassischen Studioeffekte entweder gar nicht oder nur mit großem Aufwand realisiert werden könnten.
Workflow
Ein wenig Studioerfahrung vorausgesetzt, sind die meisten Plugins selbsterklärend. Sollte man trotzdem einmal nicht weiterwissen, bringen die praktischen Tooltips oder die hervorragenden Tutorials, die direkt im Plugin realisiert wurden, schnell Licht ins Dunkel. Gerade letztere sind sehr zu empfehlen, weil sich hier viele Hintergrundinfos und 101s verstecken und außerdem die Einstellungen direkt am Plugin ausprobiert werden können.
Man merkt, dass die Plugins darauf ausgelegt sind einen guten und effizienten Job im Studioalltag zu verrichten. So ist z.B. bei einigen Kompressoren per Default die Option des automatischen Pegelausgleichs aktiviert, damit lauter nicht automatisch besser klingt. Die GUIs sind aufgeräumt, sehr gut skalierbar und es gibt eine Menge gut sortierte und sehr brauchbare Presets. Auch der M/S Mode bei einigen Delays hat mir sehr gut gefallen, sowie die strukturierten Automationsparameter in Logic, die in Untermenüs dargestellt werden und somit schnell gefunden werden können.
Arturia FX Collection 5 – Fazit
Die Arturia FX Collection 5 ist nicht nur wegen ihrer Neuzugänge interessant, sondern auch wegen der zahlreichen Verbesserungen unter der Haube. Wer noch wenige Plugins in seiner Sammlung hat, findet hier einen sehr guten Rundumschlag: Studioklassiker, die nicht im Sortiment fehlen dürfen, sowie Effekte, die modernes Sounddesign erlauben. Vom Sound und der Auswahl her eignet sich die FX Collection ausgesprochen gut für elektronische oder insgesamt moderne Musikproduktionen, macht aber auch, gerade durch die Klassiker, bei anderen Musikstilen ebenfalls eine sehr gute Figur.
Bis zum 7. Juli 2024 gilt ein Einführungspreis von 399,- Euro, danach kostet das Bundle 499,- Euro. Besitzer früherer Versionen finden ein Upgrade-Angebot in ihrem Arturia-Account.
Weitere Informationen findet ihr auf der Produktseite beim Hersteller.
Unter diesem Link findet ihr die Arturia FX Collection 5 bei unserem Partner MUSIC STORE