Angetippt: VOLT expressive MPE-Synth-App (iPhone/iPad)
Als der MIDI-Standard MPE vor einiger Zeit vorgestellt wurde, stand alles noch ziemlich am Anfang. Der Standard läutete eine Ära neuer Controller ein, die nun in „verschiedene“ Dimensionen bedienbar waren, wie zum Beispiel das Roli Seaboard. Über MPE wurde der etwas angestaubte MIDI-Standard dazu fähig gemacht, auch Slides in die Vertikale, Druck oder Vibratos zu realisieren. Wir haben uns die App einmal ohne MPE-Controller genauer angeschaut.
Das Konzept
Mit VOLT existiert eine App, die sich ganz dieser neuen Expression verschrieben hat. Dabei stecken unter der Haube verschiedene Möglichkeiten, die App mit oder auch ohne einem entsprechenden Controller zu nutzen oder sie in ein (virtuelles) Setup einzubinden.
In der Praxis
Zuerst gestartet, sieht die App eigentlich aus, wie eine klassische Synthie-App. Im unteren Bereich des Bildschirms findet sich eine virtuelle Klaviatur, die sich in einem Extra-Menü anpassen lässt, im oberen Bereich werden Sound-Parameter gesteuert. Soweit, so gewohnt.
Die Bedienoberfläche gliedert sich in drei Bereiche: KEYS, MAIN und EFFECT:
Mit dabei sind (je nachdem, ob ihr die Library durch in-App-Käufe erweitert) etwa 180-300 Presets. Eine Funktion haben wir bisher so aber noch nicht gesehen: ein Zufalls-Sound-Generator. Hier könnt ihr mit Fokus auf bestimmte Parameter eigene und immer wieder neue Sounds automatisch erstellen lassen. Zudem könnt ihr eure Presets auch in eurer Cloud speichern und somit geräteübergreifend synchronisieren. Ungewöhnlich!
Naturgemäß ist es schwierig, die Sounds in einem Text zu beschreiben. Deswegen empfehlen wir euch folgende Preset-Demos zu VOLT:
Die Konnektivität ist bei Volt hoch: Die App beherrscht Ableton Link ebenso wie verschiedene MIDI-Optionen, auch über Bluetooth. Über diesen Weg oder natürlich direkt per Kabel lassen sich dann auch MPE-Controller anschließen, die die verschiedenen Parameter der KEYS-Sektion ansteuern können.
>> Zu unserem NEWS-Artikel zum MPE-Standard <<
Auch dafür habt ihr in der App die freie Wahl, welche Auswirkungen zum Beispiel ein Slide auf eurem MPE-Controller oder über den Touchscreen hat. Denn das Sliden könnt ihr übrigens auch als Touchscreen-Eingabe erledigen. Unser verwendetes iPhone X beherrschte zudem die Möglichkeit, über den ausgeübten Druck die Velocity (auch als Aftertouch) zu modulieren. Das ging auf dem iPad baubedingt natürlich nicht. Leider konnten wir die Glideparameter weder über die KEYS-Sektion belegen, als auch die Funktion an sich über den Touchscreen verwenden. Wie eingangs beschrieben verwendeten wir aber auch keinen MPE-Controller.
Fazit
Volt ist ein vom Blatt weg recht klassischer Synthie, allerdings mit ungewöhnlichem Konzept. Die Unterstützung von MPE wir alljene erfreuen, die den Standart in ihrem Setup nutzen. Alle anderen freuen sich über die Bedienmöglichkeiten der integrierten Tastatur, die auch wir für diesen Artikel genutzt haben. Mit der hohen Konnektivität und spannenden Funktionen wie dem Preset-Randomizer steckt einiges unter der Haube, das man an anderer Stelle lange suchen muss oder gar nicht erst findet.