Alternative Firmware macht den Yamaha DX9 (fast) zum DX7
Der Yamaha DX9 ist der kleine, wenig geliebte Bruder des FM-Klassikers DX7. Doch eine alternative Firmware bringt den DX9 nun auf Augenhöhe mit dem König der 80er.
Während die FM des DX7 mit sechs Operatoren arbeitet und eine entsprechend große Klangvielfalt bietet, wurde der DX9 mit vier Operatoren als Sparvariante auf den Markt gebracht. Genau an diesem Punkt setzt die alternative Firmware des australische Entwicklers “Ajas” an. Sie rüstet den DX9 mit zwei weiteren Operatoren und zusätzlichen Funktionen aus. Dadurch erhält der Synthesizer folgende neue Features:
• der DX9 kann DX7 Patches abspielen
• alle sechs Operatoren können voll genutzt werden
• der Synthesizer empfängt und verwertet Velocity über MIDI
• die Pitch-Hüllkurve des DX7 wurde implementiert
• das Operator Scaling des DX7 wurde implementiert
• das Portamento/Glissando des DX7 wurde implementiert
Es gibt jedoch ein paar Funktionen des DX7, die mit der alternativen Firmware nicht umgesetzt werden können. Auch sind aufgrund des DX9-Panels, das weniger Bedienelemente besitzt, nicht alle DX7-Funktionen am Gerät erreichbar. Außerdem hat der DX9 eine kleines RAM, so dass hier weniger Patches gespeichert werden können.
Es handelt sich um kein Update-Patch für die vorhanden DX9-Firmware, sondern um ein komplett neues Firmware-ROM. Es wurde aus dem originalen Binär-Code und dem Code des DX7 V1.8 ROM zusammengesetzt und um völlig neu geschriebenen Code ergänzt.
Der Entwickler weißt darauf hin, dass die Firmware zwar lauffähig ist, aber die Entwicklung noch nicht gänzlich abgeschlossen ist. Tests und Bugfixing laufen noch. Allerdings ist auch nach dessen Abschluss bislang kein Verkauf von vorbereiteten Eproms geplant. Man muss selbst Eprom-Chips brennen und diese in den DX9 einsetzen. Das Unterfangen ist definitiv etwas für Fortgeschrittene und alles auf eigenes Risiko!
In diesem Video von Espen Kraft werden die beiden Synthesizer, mit einem vergleichbaren FM-Algorithmus, klanglich genübergestellt.