80s Silversurfer

Vintage Park: Roland JX-8P

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Optisch wirkt der silberne Synth-Bolide JX-8P mit seiner digitalen Bedienoberfläche und dem (retro-)futuristischem Design wie ein feuchter Achtzigerjahre-Traum: Kann das optische Versprechen auch klanglich eingelöst werden, und wie ist er aus heutiger Sicht einzustufen?

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Es gibt ja Leute, denen geht Sicherheit über alles, sie checken die Gegebenheiten ab und sorgen für vielfache Auffanglösungen. Zu dieser Spezies zählen z. B. Piloten (zum Glück!). Wenn manche Piloten dann ihre Liebe zur Musik entdecken, können sie oft nicht von ihren Safety-Strategien ablassen. Ein Beispiel dafür ist der englische Synth-Pop/New-Wave-Musiker Gary Numan, der vor seiner Karriere (und Hits wie Cars und Down In The Park ) als Pilot gearbeitet hat. Auf seiner The-Fury-Tour von 1985 führte er fünf (!) JX-8P mit sich. Numan, der eigentlich für seinen Polymoog-Sound bekannt ist, schätzte nicht nur den Sound des Roland-Synths, er mochte auch die Ästhetik des Designs. Dem Muzines Magazine erklärte er: »Ich habe fünf JX-8Ps, weil wir bald auf Tour gehen, und ich werde zwei Keyboarder dabeihaben, die jeweils zwei JX-8Ps spielen. Einen habe ich als Ersatz, denn man weiß ja nie – obwohl mir jeder sagt, dass sie die zuverlässigsten Synthis überhaupt sind. Ich mag es einfach, wenn es auf der Bühne ästhetisch und geordnet aussieht, und vom Sound her klingt ein JX-8P m. E. einfach brillant.«

Rückseitig verfügt der JX-8P neben Stereo-Ausgängen über ein MIDI-Trio, Pedalanschlüsse für die Hold-Funktion und den Anschluss für den Controller PG-800. Unser Testgerät hat ein erkennbar aufregendes Bühnenleben hinter sich, funktioniert aber einwandfrei, was für die Qualität der Fertigung spricht.

Übrigens besitzt außer Numan noch eine große Zahl von Musikern einen JX-8P, und jeder hat ihn (freiwillig oder unfreiwillig) schonmal im Synth-Riff von Europes Hairmetal-Epos The Final Countdown gehört. Zum JX-8P-Userkreis zählen außerdem u. a. 808 State, The Cure, Duran Duran, Depeche Mode, Jean-Michel Jarre (First Rendez-Vous), The Shamen, und Tangerine Dream.

Der Roland JX-08 im Vergleich zum JX-8P

Mit seinem silbernen, futuristisch-kalten Outfit unterschied sich der 1984 vorgestellte und ca. 3.200 Mark teure JX-8P von den bunteren Vorgängern. Dem vom Yamaha DX 7 diktierten Zeitgeschmack folgend, verzichtete man (wie schon beim JX-3P) auf die meisten Bedienelemente zum Direktzugriff auf die Parameter. Wer dies wollte, musste den optionalen Controller PG-800 erwerben, den man links auf dem aufgeräumten Panel platzieren kann. Ansonsten ist Menü-Tauchen mit der DX7-inspirierten Folientastatur angesagt; etwas entschädigt wird man lediglich durch das wunderschöne, aus jedem Winkel gut erkennbare Leucht-Display.

Der Controller PG-800 sollte auf dem Panel des JX-8P thronen … wie hier im Roland-Katalog aus den farbenfrohen Achtzigerjahren demonstriert.

Als Bedienelemente stehen links im Spielhilfenbereich lediglich ein runder Space-Age-artiger Pitch-Hebel sowie Fader und Schalter für die Portamento-Funktion, Lautstärke und Dateneingabe zur Verfügung. Die fünf-oktavige, anschlagsdynamische Tastatur bietet ein angenehmes Spielgefühl und verfügt sogar über Aftertouch, mit dem man Vibrato, Cutoff und die Lautstärke steuern kann.

Vintage Park: Roland JX-8P

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