LG Curved Monitor UltraWide 34WN80C-B mit 34″-LED-Display
Beim Angebot an Bildschirmen und den unterschiedlichsten Größen und Kombinationen kann man schonmal den Überblick verlieren. Arbeitet man mit zwei Bildschirmen an einem Tower-Rechner, die man nebeneinander positioniert? Ist es ein weiterer Screen, den man mit seinem Laptop nutzt? Oder schließt man gleich zwei an, womit man im Endeffekt sogar drei Screens hat? Ich habe lange mit einem zusätzlichen Monitor an meinem MacBook gearbeitet, den ich über dem Bildschirm des MacBooks aufgestellt habe. Meine Anordnung sah so aus, dass unten am MacBook der Mixer und oben auf dem größeren Monitor das Arrangement-Fenster zu sehen war. Das war schon sehr praktisch, aber irgendwie auch umständlich, dieses ständige Hoch- und Runterschauen. Um den Workflow zu optimieren, habe ich mich nach großen Monitoren umgesehen, mit dem Wunsch, alle Fenster auf einem Schirm zu haben; das Mixing-Fenster im unteren und das Arrangement im oberen Teil des Screens. Und natürlich die Fader und Clips aller Spuren auf einen Blick sichtbar und im direkten Zugriff.
Bei dieser Suche bin ich auf den Curved Monitor UltraWide 34WN80C-B mit einem LED-Display von 84 Zoll, was einer Bilddiagonalen von 86,4 cm entspricht, gestoßen, den ich mir dann auch als Testgerät bestellt habe.
Technische Daten:
- Bildschirmtyp: IPS
- Seitenverhältnis: 21:9
- native Auflösung: UWQHD 3.440 x 1.440 bei 60 Hz
- Pixelpitch: 0. 2325 mm
- Helligkeit: 300 cd/m²
- Kontrast: 1000:1
- Reaktionszeit: 5 ms (Gray-to-Gray)
- Farbunterstützung: 1, 07 Mrd. Farben
Mit seinen 8 kg und den Maßen von 81,4 cm x 25,08 x 45,95 cm ist der Monitor schon eine Wucht und imponiert durch seine Größe sowie der hochwertigen Verarbeitung. Seine sehr gute Standfestigkeit erhält der Monitor mit einem halbrunden Fuß, der sehr schick aussieht. Hier wackelt nix! Der kurvige Screen kann sowohl in der Höhe als auch in die Neigung individuell angepasst werden. Da er bei mir auf einem 3-HE-Rack steht, kann ich ihn somit etwas noch vorne anwinkeln, um für mich die beste Draufsicht zu erhalten.
Um eine Bildquelle anzuschließen, bietet er zwei HDMI-Anschlüsse, einen DisplayPort sowie einen USB-C-Slot. Damit sollte sich jedes aktuelle Gerät mit dem Monitor verbinden lassen. Ich habe ihn über den DisplayPort an einer Docking-Station angeschlossen. Läuft!
Nach dem Zugang zum Menü und den Settings musste ich tatsächlich etwas suchen! Allerdings nur, weil ich derjenige bin, der die Gebrauchsanleitung nie liest. Ein Blick in diese verrät, dass sich der Joystick mit Push-Funktion, mit dem man den Monitor einschaltet und auch das Menü aufruft und bedient, am unteren Rand des Screens auf Höhe des Logos auf der Front versteckt. Über das OnScreen-Menü kann man sich hier zu den gängigen Funktionen, die ein Bildschirm so mit sich bringt, durchnavigieren und das passende Setting finden. Das Menü ist übersichtlich und selbsterklärend.
Besonderheiten:
- On-screen Digital Controls
- Bildschirmaufteilung in vier Bereiche
- Flicker Safe
- Reader Mode
- intelligente Energiespartechnologie
- Dual Controller
- Black Stabilizer
- DAS Mode (Dynamic Action Sync)
- Color Weakness Mode
- 99% sRGB (CIE 1931) Farbskala
- Super Resolution+
- HDR10-kompatibel
- nahezu rahmenloses Display an 3 Seiten
Praxis
Ich war, um ehrlich zu sein, nie ein Fan von Curved Screens. Erst als ich über einen Bekannten an einen sehr guten gebrauchten Fernseher kam, dessen Angebot ich nicht ausschlagen konnte, habe ich mich mit dem Format angefreundet und bin mittlerweile begeistert davon! Genau beschreiben, warum das so ist, kann ich eigentlich nicht. Es fühlt sich für mich etwas ergonomischer an, da der Abstand zu den Außenseiten geringer ist als bei einem flachen Bildschirm und sich die Ränder nicht ganz so weit weg anfühlen. Zusätzlich ist der „Panorama-Blick“ sehr angenehm. Der Style-Faktor spielt hier für mich keine Rolle.
Beim ersten Aufstellen des LG Curved Monitor UltraWide 34WN80C-B dachte ich einfach nur: Oh mein Gott, ist der groß und vor allem breit! Allein die Tatsache, dass man den Kopf ein kleines bisschen nach rechts und links drehen muss, um zu sehen, was ganz links bzw. ganz rechts am Rand angezeigt wird, fühlte sich ungewohnt und im ersten Moment auch unpraktisch an. Für mich war klar: Der ist für mich viel zu groß! Zumindest dachte ich das so lange, bis ich die erste vollgepackt Session in Logic Pro X mit über 60 Spuren geöffnet habe.
Hier konnte ich bis zu 40 Tracks und Clips in einer guten Größe im Arrangement und gleichzeitig auch bis zu 50 Fader auf einen Blick sehen und hatte direkten Zugriff auf Lautstärke-Fader und Panorama-Regler. Das macht das Arbeiten total übersichtlich und bereitet Spaß. Man sitzt gefühlt wieder an einem Mischpult und hat alles im Blick. Der LG Curved Monitor UltraWide 34WN80C-B liefert durch seine Größe mehrere Möglichkeiten, seine Fenster anzuordnen. Ich habe mich dafür entschieden, das Arrangement im oberen und das Mixing-Fenster im unteren Teil zu platzieren, wo dann auch die Bearbeitung von MIDI- oder Audiotracks stattfindet und unproblematisch ist.
Hier wünsche ich mir allerdings etwas mehr an Höhe, damit im Mix-Fenster in den einzelnen Channels auch Plug-ins, eingebettete Software-Instrumente und Co angezeigt werden, die in der Signalkette etwas weiter oben platziert und außerhalb des Darstellungsbereichs liegen. Es kommt natürlich darauf an, wie schmal man das Arrangement-Fenster und auch die Spuren mit ihren Clips einstellt. Möchte man hier alle Tracks im Arrangement auch ohne Brille noch gut erkennen, fehlt hier ein kleines Stückchen. Das ist im Format 16:10 – der LG 34WN80C-B läuft in 16:9 – etwas besser! Natürlich lässt sich auch in diesem separaten Bereich nach oben und unten sowie links und rechts scrollen – das ist wirklich Jammern auf ganz hohem Niveau. Die Ansicht des Mix-Fensters habe ich erst einmal so angepasst, dass ich Fader- und Panorama-Regler direkt sehe. Aber allein das ist eine absolute Hilfe.
Und auch der Fakt, das man nach zwei bis drei geöffneten Plug-ins, die man auf dem Bildschirm verteilen kann, immer noch genügend vom Arrangement-Fenster sieht, ist fast unglaublich. Das macht das Arbeiten übersichtlich, Multitasking-fähig und auch das Home-Office abseits der DAW absolut effektiv. Und dadurch, dass ich mir jetzt alles auf einem Bildschirm darstellen lasse, bleibt der Platz auf dem Monitor meines MacBooks frei für Metering-Tools.
Der Vorteil von einem großen Monitor gegenüber zwei nebeneinanderstehenden ist auch, dass die beiden Ränder der Geräte, die sich in der Mitte treffen, wegfallen und nicht in der zentralen Mitte sind und stören. Beim Arbeiten mit zwei Bildschirmen verlagert sich der Arbeitsbildschirm entweder nach links oder rechts. In der Bildschirmmitte zu Arbeiten ist etwas, was ich nicht mehr missen möchte.
Fazit
Für alle, die es leid sind, mit zwei Bildschirmen zu arbeiten und sich eine bessere Übersicht wünschen, ist der LG Curved Monitor UltraWide 34WN80C-B eine absolute Empfehlung. Das Arbeiten in der Bildschirm-Mitte ist total angenehm, die Möglichkeit, Multitasking-fähig zu sein und alle Tracks, Fader & Co je nach Session auf einen Blick zu sehen und Zugriff drauf zu haben, ist ein absoluter Game-Changer in meinem Workflow. Ein Wide-Screen-Monitor ist fürs Erste nicht mehr aus meinem Setup wegzudenken.
Preis:
649€ bei Office Partner!
Unsere Meinung:
+ Platz auf dem Bildschirm
+ Übersicht
+ bessere Ergonomie im Vergleich zu zwei Monitoren
– Darstellungshöhe