Chartcard Special – Chords 4 Four
Die folgenden vier Top 10 Titel sind erfolgreiche Vamp-orientierte Songs, die überwiegend aus einer viertaktigen sich wiederholenden Akkordfolge bestehen.
Da macht es wenig Sinn einen kompletten Ablauf zu notieren, weil bis auf wenige Momente stets die gleichen Akkorde präsent sind, darum veröffentlichen wir diesmal einen „4er-Hit-Pack“. Die ersten beiden Songs klingen einen Halbton tiefer in einer Kreuz-Tonart (G#-Moll bzw. B(H)-Dur) – die unter der Linie befindlichen Akkordangaben zeigen die einen Halbton höher liegende und einfacher zu spielende Transponierung.
Ain’t Your Mama – Jennifer Lopez
Ain’t Your Mama ist eine Hymne für die unabhängige Frau, die ihre Rolle nicht ausschließlich als Mutter und Hausfrau sieht. Der Song ist eine Vor-Veröffentlichung aus Jennifers neuntem Studioalbum und wurde von sechs Beteiligten geschrieben. Dabei ist eine gute Bekannte: Meghan Trainor, die mit All About That Bass und Lips Are Movin auch als Solokünstlerin bekannt ist. Sie schrieb den Text und hatte ursprünglich vor den Song auf ihre erste Solo-Scheibe zu packen – sie singt übrigens auch im Background-Chor. Der Song ist nach vielen Jahren wieder ein Top 10 Hit für Jennifer Lopez, das Video mit der attraktiven Latino-Sängerin und Schauspielerin wurde in den ersten 11 Tagen nach der Veröffentlichung über 11 Millionen mal angeklickt.
Der Latino Rhythmus erinnert ein wenig an die Songs von Shakira. Der Vamp wird durch einen zweitaktigen Break auf G#m(Am) unterbrochen. Im zweiten Chorus und auch später wird E-Dur durch C#m/E (E6) ersetzt – siehe letzter Takt.
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Don’t Let Me Down – The Chainsmokers feat. Daya
Hinter den Chainsmokers steht das US-amerikanische DJ Duo Andrew Taggart und Alex Pall. Als Sängerin für Don’t Let Me Down engagierten sie 18-jährige Grace Martine Tandon alias Daya. Das catchy Gitarren-Riff habe ich mit kleinen Buchstaben über den Akkorden angedeutet. Eine Besonderheit des Songs ist der Wechsel zwischen Halftime- und Doubletime-Feeling, das ist sehr geschickt gemacht und unterstützt sehr gut die Aussage des Chorus.
One Dance – Drake feat. Wizkid Kyla
Auf seinem vierten Studio Album Views (2016) veröffentlichte der kanadische Rapper Drake den Song One Dance. Hierzulande bekannt wurde er vor allem durch die Zusammenarbeit mit Rihanna und dem daraus resultierenden Song: What’s My Name? Auch für One Dance holte er sich Unterstützung: Die Vocals teilen sich die britische Sängerin Kyla und der nigerianische Songwriter und Performer Ayodeji Ibrahim Balogun alias Wizkid (WizKid). Die Afrobeat-Einflüsse im Rhythmus und in der Instrumentierung fallen auf: Die Akkorde sind recht tricky gesetzt und klingen im Vamp (feststehende Akkordfolge) auf der „1e“ und „1ue“. Noch raffinierter ist die Akkord-Rhythmik in den Bridge-Break-Takten: Hier beginnt der erste Akkord auf der „4u“ und dann geht’s weiter mit Kicks auf der „3ue“ und „4u“.
This Is What You Came For – Calvin Harris feat. Rihanna
Calvin Harris ist ebenfalls ein DJ und Songwriter, als Adam Richard Wiles wurde er in Schottland geboren. Er arbeitete schon mit vielen Stars der Szene zusammen: Kylie Minogue, Ellie Goulding und Gwen Stefani gehören zu seinen Kunden – für seine Produktionen wurde er mehrfach für den Grammy nominiert. This Is What You Came For ist der vierte Song, den er für Rihanna produzierte.
Hier kommen zwei harmonisch dicht beieinander liegende Vamps zum Einsatz, wobei die Akkorde im Chorus sogar noch die Optionstöne j7 und die m7 ausweisen. Im zweiten Verse werden die vier Akkorde über dem stets gleich bleibenden Basston „a“ gewechselt.