Controller für anspruchsvolle Produzenten

Arturia KeyLab MK3 im Test

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Arturia KeyLab MK3
Arturia KeyLab MK3 – Controller-Keyboard (Bild: Studio Agil)

Das Controller-Keyboard Arturia KeyLab MK3 richtet sich an Musiker und Produzenten, die nicht nur hohe Ansprüche an Performance und Flexibilität, sondern auch an das Design stellen. Nach der Ankündigung gab es Bedenken, dass CV/Gate Out sowie 4 Pads gegenüber dem beliebten MK2-Modell fehlen. Dennoch überzeugt das Arturia KeyLab MK3 mit einer verbesserten Klaviatur, erweiterten kreativen Tools und einem überarbeiteten, modernen Design. Das, sowie die nahtlose Integration in die Arturia-eigenen Software-Instrumente Analog Lab und V-Collection sowie in gängige DAWs mit einer vollständigen Anpassbarkeit, machen das KeyLab MK3 zu einem kompetenten Werkzeug für jeden Producer! Und auch der Preis von 449,- Euro für die Version mit 49 Tasten und 549,- Euro für 61 Tasten ist absolut gerechtfertigt!

Arturia KeyLab MK3 mit verbesserter Klaviatur und Benutzerfreundlichkeit

Die Tastaturmechanik des Arturia KeyLab MK3 wurde optimiert und bietet ein authentisches Spielgefühl dank leicht gewichteter Tasten mit Anschlagdynamik und Aftertouch, der allerdings nicht polyphon ist. Darauf hat Arturia auch bei dieser Version verzichtet. Besonders auffällig ist die Präzision der Tastenanschläge, was gerade beim Live-Spiel und im Studio von Vorteil ist.

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Die Pads wurden ebenfalls verbessert, obwohl die Anzahl im Vergleich zum MK2 von 16 auf 12 farbig beleuchtete Pads mit Velocity und Aftertouch reduziert wurde. Für mich persönlich sind die 12 aber völlig ausreichend. Dank vier Pad-Banken kann man nun allerdings mehrere Funktionen, wie Fingerdrumming oder Clip-Launching sowie andere Parameter flexibel steuern. Damit stehen bis zu 48-Pad-Belegungen bereit.

Arturia KeyLab MK3 top
Neben dem neuen Display sitzt links auch noch eine Transport-Sektion zur Steuerung der DAW (Bild: Studio Agil)

Ein weiteres Highlight ist das größere 3,5 Zoll-Farbdisplay mit einer Auflösung von 480×320 Pixeln, das eine bessere Übersicht über Parameter, DAW-Funktionen und Presets ermöglicht. Unterstützt wird dies durch acht kontextabhängige Tasten, die sich in ihrer Funktion der jeweiligen Anwendung anpassen. Die Kombination aus 9 berührungsempfindlichen Fadern und Endlos-Encodern erlaubt eine präzise Steuerung über DAWs und Plugins.

Beim Berühren des Faders wird automatisch der entsprechende Parameter im Display dargestellt. Gerade im Zusammenspiel mit Arturias eigener Software Analog Lab entfaltet das Display sein volles Potenzial, da man Sounds und Presets direkt am Gerät durchsuchen und anpassen kann. Für die DAWs Ableton Live, FL Studio, Logic Pro, Cubase und Bitwig Studio stehen sogar vordefinierte Mappings zur Verfügung.

Ein zentrales Bedienelement ist der große Encoder, der sowohl DAW-Funktionen als auch Plugins steuert. Bei Verwendung von Analog Lab-Plugins wechselt der Modus automatisch zur Steuerung der Software, was den Workflow erheblich vereinfacht.

Neue kreative Tools: Arpeggiator, Akkord- und Skalenmodus

Das Arturia KeyLab MK3 bringt einige spannende neue Features mit sich. Neben dem obligatorischen Arpeggiator – der mit verschiedenen Modi wie Random und Inclusive sowie erweiterbaren Parametern wie Ratcheting und Swing aufwartet – bietet es auch einen Chord- und Scale-Modi. Diese Funktionen ermöglichen es, musikalische Ideen schnell umzusetzen, auch ohne tiefere Musiktheorie-Kenntnisse. Besonders hervorzuheben ist der Strumming-Modus, der aus Arturias Keystep bekannt ist und jetzt ebenfalls integriert wurde. Damit können Akkorde dynamischer und ausdrucksstärker gespielt werden.

Arturia KeyLab MK3 room
Durch das geringe Gewicht ist der Controller auch ideal zum mobilen Produzieren (Bild: Arturia)

Optimierte DAW-Integration

Die DAW-Integration des KeyLab MK3 ist sehr gut umgesetzt. Das Gerät unterstützt MCU- und HUI-Protokolle, was eine nahtlose Steuerung gängiger DAWs wie Ableton Live, Logic, Cubase oder FL Studio ermöglicht. Besonders hervorzuheben ist die Ableton Live-Integration, die durch ein spezielles Python-Skript ermöglicht wird. Hier können Tracks direkt vom Controller aus ausgewählt, Szenen gestartet und Parameter über das Farbdisplay bearbeitet werden.

Arturia KeyLab MK3 rear
Auf der Rückseite befinden sich ein Aux-In für einen Zuspieler sowie die Anschlüsse für Sustain- und Expression-Pedale sowie MIDI-In und -Out. (Bild: Studio Agil)

Design und Anschlüsse des Arturia KeyLab MK3

Das Design des Arturia KeyLab MK3 ist moderner und eleganter als beim Vorgänger. Es ist mit 49 oder 61 leicht gewichteten Tasten sowie in den Farben Weiß und Schwarz erhältlich, wobei Holzapplikationen aus Buche dem Gerät ein hochwertiges Finish an den Seiten verleihen. Trotz der soliden Bauweise ist das Gerät leichter als das MK2, was den Transport erleichtert.

In puncto Anschlüsse bietet das KeyLab MK3 USB-C, MIDI IN und Out und Pedalanschlüsse für Sustain und Expression. Eine Stromversorgung erfolgt über USB oder ein optionales Netzteil. Leider fehlen im Vergleich zum Vorgänger die CV/Gate-Anschlüsse, was für Nutzer modularer Setups ein Nachteil sein kann.

Softwarepaket und Kompatibilität

Das erweiterte Softwarepaket des Arturia KeyLab MK3 ist ein großer Pluspunkt. Es enthält neben der neuesten Version von Analog Lab auch Synthesizer und Effekte wie Mini V, Piano V und Augmented Strings. Diese Software-Bibliothek deckt eine breite Palette an Sounds und Presets ab, die direkt über das Keyboard abgerufen und bearbeitet werden können. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind Native Instruments The Gentleman sowie das Hall-Plugin Rev PLATE-140. Außerdem ist das KeyLab MK3 vollständig kompatibel mit iOS-Geräten und kann ohne Computer mit dem iPad genutzt werden.

Fazit: Ein gelungenes Upgrade

In Foren kann man lesen, dass das Arturia KeyLab MK3 für viele, besonders durch den fehlenden CV/Gate Anschluss und die Reduktion von 16 auf 12 Pads, eher ein Downgrade! Für mich ist es allerdings ein durchdachtes Update, was sich auf den Bedroom-Producer richtet und dort in vielen Bereichen punktet. Die verbesserte Klaviatur, das moderne Design und die neuen kreativen Tools machen es zu einer ausgezeichneten Wahl für anspruchsvolle Produzenten. Die DAW-Integration funktioniert reibungslos, besonders mit Ableton Live, und das erweiterte Softwarepaket bietet eine enorme Klangvielfalt. Einige Funktionen, wie die fehlenden CV-Ausgänge und die reduzierte Anzahl an Pads, könnten allerdings einige Nutzer enttäuschen. Wer CV-Anschlüsse unbedingt benötigt, ist eventuell mit dem Arturia KeyStep Pro besser bedient. Insgesamt ist das MK3 eine gelungene Weiterentwicklung des MK2, wenn auch ohne Neuerungen.

Preise:

Arturia KeyLab MK3 mit 49 Tasten: 449,- Euro

Arturia KeyLab MK3 mit 61 Tasten: 549,- Euro

Vorteile:

– Hochwertige Verarbeitung und moderne Optik

– Erweiterte kreative Tools (Arpeggiator, Skalen- und Akkordmodus)

– Nahtlose Integration in DAWs

– Großes Farbdisplay mit kontextabhängigen Tasten

– Umfangreiches Softwarepaket

Nachteile:

– Fehlende CV/Gate-Anschlüsse

– Kein polyphoner Aftertouch

Das Arturia KeyLab MK3 bleibt eine der besten Optionen für Musiker, die auf der Suche nach einem vielseitigen und leistungsfähigen Controller sind, der sowohl im Studio als auch live überzeugt.

Unter folgenden Links könnt ihr die verschiedenen Versionen des Arturia KeyLab MK3 bei unserem Partner MUSIC STORE professional kaufen:

Arturia KeyLab MK3 61 White | Arturia KeyLab MK3 61 Black | Arturia KeyLab MK3 49 White | Arturia KeyLab MK3 49 Black

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