Welche Synthesizer für Chiptune-Musik

Was ist eigentlich… Chiptune-Musik? Welche Synthesizer werden benötigt?

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Chiptune-Musik, auch als 8-Bit-Musik bekannt, ist ein Genre, das seinen Ursprung in der frühen Computer- und Videospielkultur der 1980er Jahre hat. Es zeichnet sich durch seine Verwendung von Sounds aus, die von den Soundchips alter Computer- und Spielkonsolen erzeugt wurden. Diese Musikform hat eine einzigartige Klangästhetik, die nostalgische Erinnerungen weckt und gleichzeitig in der modernen Musikproduktion ihren Platz gefunden hat. In diesem Artikel erkunden wir die Welt der Chiptune-Musik, ihre Ursprünge, charakteristische Merkmale und die Werkzeuge, die man benötigt, um Chiptune-Musik zu erstellen.

Ursprünge und Entwicklung der Chiptune-Musik und deren Synthesizer-Hardware

Chiptune-Musik entstand in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, als Computer und Videospielkonsolen wie der Commodore 64, das Nintendo Entertainment System (NES) und der Atari 2600 populär wurden. Diese Geräte verfügten über einfache Soundchips, die begrenzte Polyphonie und Klangvariationen bieten konnten. Die Komponisten dieser Ära nutzten die technischen Beschränkungen kreativ aus, um eingängige und charakteristische Melodien zu schaffen, die den Klang dieser Zeit prägten.
Bekannte Soundchips dieser Ära sind:

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– SID (Sound Interface Device) im Commodore 64
– AY-3-8910 im ZX Spectrum
– 2A03 im NES
– POKEY im Atari 8-Bit

Diese Chips hatten jeweils ihre eigenen charakteristischen Klänge und Fähigkeiten, die maßgeblich zur Vielfalt der Chiptune-Musik beitrugen.

Charakteristische Merkmale der Chiptune-Musik und der verwendeten Synthesizer

Chiptune-Musik zeichnet sich durch einige spezifische Merkmale aus:
Einfachheit und Klarheit: Aufgrund der begrenzten Polyphonie und Speicherkapazität sind Chiptune-Kompositionen oft melodisch und rhythmisch einfach, aber dennoch prägnant und eingängig.
Waveform-Sounds: Die meisten Chiptune-Sounds basieren auf einfachen Wellenformen wie Rechteckwellen, Sägezahnwellen und Dreieckwellen, die von den Soundchips erzeugt werden.
Arpeggios und Glissandi: Schnelle Abfolgen von Noten, oft als Arpeggios oder Glissandi, sind ein typisches Stilmittel, um den Klang reicher und komplexer erscheinen zu lassen.
Bit-Crushed Sounds: Die begrenzte Bit-Tiefe der originalen Chips erzeugt einen „crunchy“ und rauen Klang, der charakteristisch für das Genre ist.

Hardware und Software für Chiptune-Musik

Um Chiptune-Musik zu erstellen, benötigt man entweder die originale Hardware oder moderne Emulationen dieser Chips. Hier sind einige Optionen:

Hardware-Synthesizer
Commodore 64: Mit seinem legendären SID-Chip ist der C64 ein Favorit unter Chiptune-Künstlern.
Game Boy: Mit Software wie LSDj (Little Sound DJ) kann man den Game Boy als Chiptune-Instrument nutzen.
NES: Durch Modifikationen und spezielle Cartridges kann der NES als Chiptune-Synthesizer verwendet werden.

Software-Synthesizer
VST-Plugins: Plugins wie „Plogue Chipsounds“ oder „Syntendo“ emulieren die Klänge der klassischen Soundchips und ermöglichen es, diese in modernen DAWs zu verwenden.
Trackersoftware: Programme wie „Famitracker“ für NES-Sounds oder „DefleMask“ für eine Vielzahl von Chips bieten spezialisierte Umgebungen für Chiptune-Kompositionen.
DAWs: Digitale Audio-Workstations (DAWs) wie FL Studio oder Ableton Live, kombiniert mit den entsprechenden Plugins, bieten umfassende Möglichkeiten zur Chiptune-Produktion.

Einige ikonische Chiptune-Stücke und moderne Werke, die das Genre repräsentieren:

„Megaman 2 – Dr. Wily’s Castle“: Ein Klassiker der NES-Ära, komponiert von Takashi Tateishi.
„Last Ninja 2 – Central Park“: Ein berühmtes Stück von Matt Gray für den Commodore 64.
„8Bit Betty – Don’t Stop the Bitpop“: Ein modernes Beispiel für die Weiterentwicklung des Chiptune-Sounds.
„Anamanaguchi – Endless Fantasy“: Eine Band, die Chiptune-Elemente mit Rock und Pop kombiniert.

Anamanaguchi – Endless Fantasy (youtube.com)

“Chiptune Echoes”: Ein Musikprojekt, dass Chiptune-Elemente mit alternativen Pop kombiniert.

Today (youtube.com)

Fazit

Chiptune-Musik ist mehr als nur eine nostalgische Rückbesinnung auf die frühen Tage der Computerspiele. Es ist ein lebendiges und kreatives Genre, das die technischen Einschränkungen der Vergangenheit in künstlerische Stärken verwandelt hat. Mit der richtigen Hardware und Software kann jeder in die Welt der Chiptune-Musik eintauchen und die ikonischen Klänge der 8-Bit-Ära neu entdecken oder weiterentwickeln. In den folgenden Links zeigen wir euch eine Auswahl an Hard- und Software, mit dessen Hilfe ihr Chiptune-Musik erzeugen könnt:

Plogue Chipsynth C64

Sonicware Liven Mega Synthesis

Twisted Electrons MEGAfm MkII

Teenage Engineering PO-20 Arcade

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