Korg Pa900 Portable Keyboard im Test
2006 sorgte Korg mit dem Pa800 für Furore: Für das Entertainer-Keyboard von bühnentauglicher Verarbeitung mit so vielen Profi-Features wie möglich waren die seinerzeit verlangten rund 2.500 Euro ein kaum zu toppender Preis. 2013 schickte der Hersteller diesen Klassiker in Rente, denn das Modell Korg Pa900 stand in den Startlöchern.
Vor sieben Jahren war das Korg Pa800 auch deshalb ein Sonderfall, weil es mit einer leistungsfähigeren Klangerzeugung als Korgs damaliges Top-Modell Pa1X auf den Markt kam, die zudem einige Monate später noch im Nachfolger-Profi-Keyboard Pa2Xpro werkelte. Das neue Pa900 dagegen positioniert der Hersteller jetzt sehr klar zwischen dem Einstiegsmodell Pa600 und dem Flaggschiff Pa3X.
Die Klangerzeugung des Korg Pa900 hört – ganz wie beim Pa3X – auf die Bezeichnung „EDS“ (Enhanced Definition Synthesis). Das Sample-ROM von Pa600 und Pa800 ist weiterhin im Pa900 implementiert, hinzu kommt hier aber noch eine Menge Material aus dem Pa3X. Klar, dass Korg aus diesen „Roh-Multisamples“ wiederum viel neues exklusives Soundmaterial für das Pa900 hat programmieren lassen; ebenso kommen viele brandneue Styles zum Einsatz. Neben mehr Speicherplatz fürs User-Material gibt es zudem in Sachen Funktionsausstattung mehr fürs Geld. Für das Ganze wird ein Listenpreis von 2.141 Euro aufgerufen – das erscheint äußerst attraktiv.
Schnell zurechtgefunden
Die frische Optik und Anmutung des Pa900 ist Korg sehr gut gelungen, wenn auch Kunststoffe das Gehäuse dominieren. Dadurch kann die Verarbeitung natürlich nicht mit der eines Oberklassenmodells mithalten. Während eine Holzverstärkung im Boden für mehr Stabilität sorgt, handelt es sich beim Alu in den Seitenteilen nur um aufgeklebte Deko-Leisten. Durch Einsatz von Strukturlack sieht das Keyboard aber recht edel aus.
Ein Hingucker des Korg Pa900 ist das TFT-Display in populärer Mini-Tablet-Größe (7 Zoll), dessen Auflösung mit 800 ¥ 480 Pixel in etwa doppelt so hoch ausfällt wie beim Vorgänger. Umsteiger vom Pa800 finden sich sofort zurecht, auch wenn Korg Teile der Bedienoberfläche neu gestaltet hat. Alle die Begleitautomatik betreffenden Buttons sowie die Taster für Sounds und Setups liegen unmittelbar über der Tastatur.
In zweiter Reihe findet man alle Player-Funktionen – mit dem bekannten Doppelsequenzer und dem ab Werk eingebauten MP3-Player des Korg Pa900 (beim Pa800 nur optional erhältlich) ist vieles möglich. Rechts liegen der USB-StickSteckplatz und eine eigene Mikrofonsektion – denn der Vokalprozessor TC-Helicon ist wieder mit an Bord. Direkt unter dem Display liegen die STS-Buttons für die beliebten SINGLE TOUCH SETTINGS.
Etwas gewöhnungsbedürftig: Die Schieberegler des Pa800 wurden am neuen Modell durch Drehregler ersetzt – einzig der X-Fader zum Überblenden zweier Songs ist geblieben. Und die vorher neben dem Pitch-ModulationHebel platzierten ASSIGNABLE SWITCHES liegen am Pa900 über den INTRO-Buttons; es gibt ferner am neuen Modell einen dritten Switch, dafür aber nur einen ASSIGNABLE KNOB (am Pa800 sind es je zwei Switches und zwei Fader). Die 61er-Tastatur ist leicht gewichtet und das Spielgefühl befriedigend. Man fühlt sich relativ schnell wohl auf dem Manual, das sogar (wie auch schon die Klaviatur des Pa800) Aftertouch bietet.
Klangstruktur des Korg Pa900
Während es am Pa3X noch einen Tongenerator-Chip gibt, arbeitet die Klangerzeugung des Korg Pa900 laut Hersteller komplett auf Softwarebasis. Diese neue Architektur hatte Korg schon mit dem Pa600 eingeführt. Sie geht auch beim Pa900 einher mit der moderaten Erweiterung der Polyfonie auf 128 Stimmen (Pa800/3X: 120 Stimmen) so – wie bis zu 24 Oszillatoren pro Sound (Pa800: 16 Oszillatoren). Trotz dieser Veränderungen im Herzen der Klangerzeugung sind die neuen Pas abwärtskompatibel zu Sounds, Styles und Performances der älteren Modelle der Serie.
Die Klangbearbeitung des Korg Pa900 ist gewohnt umfassend: Mit zwei flexibel programmierbaren Filtergrundtypen (wahlweise „Low Pass Resonance“ oder „Low Pass & High Pass“), zwei LFOs und drei detaillierten Hüllkurven und sogar einem 3-Band-EQ mit parametrischen Mitten pro Oszillator (!) sollten keine Wünsche offen bleiben.
Hinzu kommen noch 192 MB Sample-RAM, in das neben Korg-, WAV- und AIFF-Dateien auch Soundfont-Samples geladen werden können. Ein Sound des Pa900 kann mit den beiden voll programmierbaren Effekten FX MASTER 1 und 2 aufpoliert werden. Alle wichtigen Studio-, Modulations- und Hall-Effekte, aber auch Multi-Effekte aus mehreren Typen stehen hier zur Verfügung, sehr viele in Stereo. Die ersten 109 Typen sind für beide Blöcke die gleichen, exklusiv für den zweiten Block gibt es 16 weitere spezielle (Kombi-)Effekte wie etwa „Piano Body/Damper“, „Guitar Amp + P4EQ“, „St. PitchShift BPM“ oder auch „St./Cross Long Delay“.
Es gibt die beiden Effektgruppen A und B, jeweils mit FX Master 1 und 2: Die A-MasterEffekte sind im STYLE PLAY MODE – hier spielt man zur Begleitautomatik – für die Style- und Pad-Tracks reserviert, während die B-Master-Effekte den Keyboard-Parts vorbehalten sind. Obwohl es Sinn macht, Master 1 in beiden Gruppen für Hall- und Master 2 jeweils für Modulations-Effekte zu nutzen, sind die Typen grundsätzlich frei wählbar. Am Ende der Signalkette stehen außerdem noch ein Limiter und ein parametrischer 4-BandEQ zur Verfügung.
So klingt das Korg Pa900
Das Pa900 bietet eine Soundqualität, die der des großen Bruders Pa3X sehr nahe kommt. Laut Hersteller sollen zwar nur halb so viele „Articulation-Sounds“ (DNC-2-Sounds) wie im Top-Modell implementiert sein; doch Korgs neue obere Mittelklasse klingt gefühlt kaum schlechter als ein Pa3X. Wie bei den Keyboards der Serie üblich kann der akustische Flügelsound des Pa900 – Saiten- und Dämpferresonanzen inklusive – auch über eine gewichtete 88er-Tastatur gespielt bestehen. Genauso kommt so erst die Dynamik der E-Pianos richtig zum Tragen, die durchweg hochwertig klingen – seien es nun die realistischen Vintage-Sounds von Rhodes, Wurlitzer und DX-artigem oder die zahlreichen Layer- und Fantasie-Pianos. Bei den Solo-Naturinstrumenten gibt’s in jeder Klanggruppe DNC-2-Sounds: Sie reagieren nicht nur sehr dynamisch, sondern bieten Extra-Samples von Spieltechniken oder Verzierungen, die sich über den Joystick und die Controller Switches antriggern lassen. Gitarren kommen so zu authentischen Slide-Effekten und Flageolett-Tönen, Bläser zu Vorhalten, Falls oder „Doits“, Violinen zum Spiccato- und Legato-Spiel.
Doch auch, wer Verzierungen lieber selbst spielt, kann sich an den realistischen Gitarren, Saxofonen, Trompeten oder Posaunen erfreuen, die neben sehr dynamischen Grundsounds mit mehreren Velocity-Layern durch diverse Klangeffekte wie Saitenrutscher, Anblas- oder Klappengeräusche noch lebendiger werden. Die üppigste Klangauswahl gibt es bei den Gitarren, die von Nylon- und Stahlsaitern über Stratocaster- und Funk-Sounds bis hin zu den oft warmen Jazz- und Crunch- sowie härteren Rock-Sounds zumeist hochwertig klingen.
Eine große Bandbreite an Klangfarben liefern die Ensemble-Sounds von Bläsern und Streichern – hier findet der Keyboarder für jede Situation das Passende, egal ob authentische Streicher, Chöre und Bläser-Sections oder eher synthetische Strings- und Brass-Teppiche gefragt sind. Rundum überzeugend auch die Abteilungen Bass und Drums. Warme, tiefe oder knackig funkige Viersaiter sowie kraftvolles und realistisches Schlagwerk geben jedem Rock-, Pop- und Jazz-Arrangement Punch und Druck – und für R&B, HipHop und Co werden charmante Synth-Drums und einige fette Subbässe vorgehalten. Unter den Synthesizer-Sounds des Pa900 findet man sehr viel geradliniges, universell verwendbares Material. Gleichwohl sind viele Flächensounds dezent mit perkussiven Elementen oder dezenten Sweeps aufgepeppt. Bei den Lead-Sounds, die zwar sehr viel Abwechslung bieten, dominiert ein insgesamt digitaler Charakter – hier würde ich mir noch einige Sounds wünschen, die stärker in die virtuell-analoge Ecke tendieren. Daneben gibt es in den weiteren Klangkategorien chromatische Percussion sowie die unverzichtbaren World-Music-Sounds in Hülle und Fülle, allesamt gut gelungen.
Generalüberholt wurden die Drawbars: Diese virtuelle Zugriegelorgel ist mit ihrer farbigen Bedienoberfläche auf dem Display zum echten Software-Instrument geworden, und die Chöre lassen sich gut über den Touchscreen sliden. Daneben gibt es verschiedene samplebasierte Orgel-Sounds unterschiedlichster Couleur. Nach meinem Eindruck hat Korg beim Pa900 gegenüber dem Pa3X eher in der Masse als in der Klangqualität (etwa durch kürzere Samples) eingespart: In Klanggruppen wie „A.Piano“, „Trumpet“ oder „Trombone“ ist die Auswahl an verschiedenen Grundsounds nicht ganz so groß wie beim Top-Modell; doch was das Pa900 an Sounds anbietet, ist in der Regel überdurchschnittlich gut. Dazu passt die sehr gute Qualität der Effekte.
Das Korg Pa900 liefert nicht nur sauberen Hall und dichten Chorus, sondern auch überzeugende Vintage-Effekte wie Röhrenverstärker- und Leslie-Simulationen, warm zerrende Distortion oder auch Timing-genaue Delays sowie Spezielles wie den schön schrägen „Stereo-Ring-Modulator“. Das Ausgangssignal des Keyboards ist kraftvoll, doch schon die integrierten Lautsprecher machen Spaß: Aus den immerhin 2 ¥ 20 Watt der Verstärkung wurde ein druckvoller und überraschend gut ausbalancierter, klarer Sound herausgeholt, bei dem wirklich nicht gleich eine externe Anlage bemüht werden muss.
Hohe Musikalität
Die mehr als 400 Werks-Styles des Pa900 bilden einen universellen Mix aus zeitgemäßem und klassischem Material. Was mich persönlich freut: Korg ist nicht der Versuchung erlegen, möglichst viele Chart-Hits schon gleich in den Intros unverkennbar in Style-Form zu pressen. Stattdessen ist das Material – zwar gleichwohl mit viel Liebe zum Detail und modern instrumentiert – auf den vielfältigen Einsatz hin programmiert worden. Style-Namen wie „Funky R&B“, „70’s Guitar Pop“, „Fast Smooth Jazz“, „British Pop“ oder „90’s Dance“ verdeutlichen schon: Hier geht es darum, bestimmte Musikrichtungen universell einzufangen. Das ist in der Regel sehr facettenreich und mit den amtlichen Sounds, Riffs und Licks sowie typischen Grooves und subtiler Percussion gelungen.
Und weil das Pa900 sound- und effekttechnisch auf dem neusten Stand ist, klingt das alles nie angestaubt, sondern höchstens mal authentisch nach „vintage“ – eben immer in einer Qualität auf der Höhe der Zeit. Von POP, BALLAD, DANCE über ROCK und UNPLUGGED sowie MOVIE&SHOW und FUNK&SOUL, LATIN und JAZZ bis hin zu WORLD reicht die Auswahl der Style-Groups. Es gibt sogar die ExtraBänke LATIN DANCE, COUNTRY und CONTEMPORARY mit sehr frischem Material. Tanz- und Volksmusik-Klassiker finden sich in den Gruppen BALLROOM und TRADITIONAL. Was dem Pa900 also ab Werk fehlt, sind die amtlichen Arrangements für Schlager, Party, Après Ski sowie volkstümliche Chart-Hits – mithin das, was man bei Korg mit dem Begriff MUSIKANT assoziiert: Eine solche Erweiterung ist laut Korg Deutschland bereits in der Mache und soll wie schon für das Pa600 als optionale micro-SD-Card-Erweiterung angeboten werden.
Jeder Style des Pa900 besteht aus 8 Spuren, je 4 Variations und Fills sowie je 3 Intros und Endings. Hinzu kommen die 4 Pad-Spuren sowie natürlich Funktionen wie Break, Synchro Start/Stop, Fade-in/-out oder Ensemble. Insgesamt gibt es am neuen Korg über 1.000 Speicherplätze für Styles. Neue Begleitarrangements können im Menü STYLE EDIT von Grund auf neu erstellt werden, ebenso lassen sich vorhandene hier frei verändern. Enthalten ist auch der GUITAR TRACK 2 MODE, mit dem sich realistische Gitarrenspuren mit noch mehr Feinarbeit als schon von den Vorgänger-Pas gewohnt erstellen lassen – was natürlich schon in den Werks-Styles deutlich zu hören ist.
Registrieren nach Belieben
Wie bei Korg üblich stehen dem User auch im Pa900 mit den STS, den Performances und dem Song-Book alle Möglichkeiten des Registrierens offen. Bereits die SINGLE TOUCH SETTINGS (STS) bieten wichtige Möglichkeiten. Sie organisieren die vier REALTIME PARTS – UPPER 1 bis 3 und LOWER und sind immer mit einem Style verknüpft. Korg liefert hier mittlerweile sehr gute Vorlagen: Jede der vier Variations eines Styles ist im STS-Mode ab Werk mit einem separaten STS verknüpft, in dem jeweils vier neue Sounds für Abwechslung sorgen – selbst den Lower-Klang hat man im Pa900 im Unterschied zu früheren Modellen nicht mehr länger vernachlässigt.
Alle STS sind zwar überschreibbar, doch bevor man eine der gut gemachten Kombis verändert, gibt es zwei weitere Möglichkeiten: Eine der 320 PERFORMANCES des Pa900 wählt man, wenn man beim Erstellen der eigenen Tastatursound-Setups nicht auf einen bestimmten Style beschränkt sein möchte. Sounds, Effekte und weitere Einstellungen werden hier unter einem frei wählbaren Namen zusammen mit einem Style registriert.
Galten die Performances in früheren Korg-Keyboards einst als die Haupt-Registrierungs-speicher, übernimmt rein technisch betrachtet heute das SONGBOOK diese Funktion: Diese Musikdatenbank des Pa900 verknüpft in seinen Einträgen nicht nur Songs, Styles und Sounds miteinander, sondern jeder dieser Einträge enthält seine eigenen vier STS sowie vier Pad-Phrasen. Sogar Textdateien lassen sich für Karaoke-Anwendungen einbinden, wenn ein verknüpfter Song selbst keine Lyrics bietet. Über 300 Einträge für die Interpretation bekannter Song-Klassiker gibt es ab Werk, 9.999 Einträge sind maximal möglich. Jeder Song-Book-Eintrag sollte dabei nach einem Musiktitel benannt werden, da so die vorhandenen Suchfunktionen, die auch „Genre“ und „BPM“ und andere Kriterien einschließen, am besten funktionieren.
Perfekte Entertainer-Maschine
Mit seinen Song-Playern, dem TC-Helicon und dem Videoausgang sorgt das Pa900 für jede Menge (Allein-)Unterhaltung. Die integrierten PLAYER 1 und 2 unterstützen MIDI- und MP3-Files, auch solche mit Songtext und das KAR-Format. Songs können sowohl intern als auch auf einem USB-Stick oder einer micro-SD-Card gesichert werden. 1 GB eingebauten SSD-Speicher bietet das Pa900 für ersteren Fall übrigens an, was natürlich für MP3s schnell zu knapp wird. Dank Timeslice- und Pitch-Funktionen können bei MP3s auch Tempo und Tuning ähnlich wie bei MIDI-Songs verändert werden. Und die Funktion VOCAL REMOVER aus Korgs Topmodell Pa3X MUSIKANT sorgt für eine Unterdrückung des Mittensignals eines Audio-Songs (Gesang, Melodieinstrument).
Das Pa900 besitzt nicht nur einen vollwertigen 16-Spur-Sequenzer mit 200.000 Events und zahlreichen Edit-Schikanen für MIDI-Songs, sondern bietet auch ein MP3-RECORDING: Alles, was das Keyboard gerade MIDI-seitig wiedergibt – Styles, Songs, Pad-Phrasen, Tastaturparts – kann dabei ebenso mit aufgezeichnet werden wie durch den TC-Helicon geschleuster Gesang und ein am Line-In anliegendes Signal. Die Pa900-Version des dreistimmigen Vokalprozessors TC-HELICON kennt man noch aus dem Pa2Xpro. Der realistisch klingende und stabil harmonisierende Effekt kommt mit 40 Presets, insgesamt 128 User-Speicherplätzen sowie eigenem Hall, Delay, Kompressor und EQ. Ein nützliches Tool ist der CHORD SEQUENZER: Damit kann der Keyboarder Akkordfolgen in Echtzeit aufnehmen und anschließend automatisch abspielen lassen, um die linke Hand kurzzeitig für andere Aufgaben freizubekommen – zum Beispiel für den ControllerEinsatz im nächsten Solo.
Schalten und Walten
Die Bedienung des Keyboards konnte gegenüber dem Vorgänger deutlich optimiert werden. Eigentlich kann der User alles irgendwie über den Touchscreen schalten und sich dabei zugleich sämtliche Edit-Untiefen via „Learning by Doing“ erschließen. Doch am meisten überzeugt Korgs gewolltes Bedienkonzept über eine Mischung aus Software- und Hardware-Buttons, was schon nach kurzer Eingewöhnung flink von der Hand geht. Auch Korg-Neulinge finden die wichtigsten Funktionen zumeist dort, wo man sie vermutet. Auffällig ist, dass man beim Verändern globaler Einstellungen vieles nicht mehr wie früher extra bestätigen muss, sondern die neuen Werte sofort übernommen werden.
Verbesserungspotenzial gibt es aber auch noch. Zum Beispiel dürften für ein Beat-genaues Muten einzelner Style-Spuren die entsprechenden Softbuttons gerne vergrößert werden. Oder die Softbuttons für „Leslie fast/slow“ und „Brake“ der virtuellen Drawbars noch überarbeitet werden, weil ihre On/ Off-Position leider nur erkennbar ist, solange man den Button drückt (nur dann wechselt er die Farbe). Doch dies sind wirklich nur Kleinigkeiten: Denn gerade angesichts der Komplexität des Pa900 überzeugt mich der gebotene Bedienkomfort schon jetzt. Und was derzeit noch nicht so rund läuft, dürfte sich via OS-Update recht einfach optimieren lassen.
Fazit
Das Pa900 ist eine grundsolide Weiterentwicklung des Vorgängers und klingt für ein Keyboard der oberen Mittelklasse fast schon verboten gut. Sound- und Style-Ausstattung sind absolut auf der Höhe der Zeit, die On-Board-Player-Funktionen machen Spaß, und durch die zahlreichen Edit-Bereiche inklusive des Sequenzers sowie der Möglichkeit, eigene Samples zu verwenden, ist auch das neue Korg eine ernst zu nehmende Workstation. Dennoch sind die Unterschiede zum Flaggschiff Pa3x klar definiert: Wer auf Einzelausgänge, mehr Insert-Effekte, eine eingebaute Festplatte und eine robustere Verarbeitung Wert legt, muss aktuell noch etwa 1.700 Euro drauflegen.
Plus/minus
+ sehr gute Soundqualität
+ gelungene Sound- und Style-Auswahl
+ flexible-Performance-Funktionen
+ 2 On-Board-Player
+ 16-Spur-Sequenzer und MP3-Rekorder
+ TC-Helicon
+ kleines Sample-RAM
+ Bedienkomfort
– keine Einzelausgänge
Ein ser gründlicher Test, von dem ich als Korg-Anfänger schon viel gelernt habe. Danke schön!