Alesis QX25 – USB-Keyboard Controller im Test
Keyboard-Controller mit 25 Tasten scheinen im Spagat zwischen Mobilität und Funktionalität klar die Nase vorn zu haben. Nicht verwunderlich also, dass es im Haifischbecken dieser ganz eigenen „Klasse in der Klasse“ zuweilen ganz schön eng wird. wir haben uns den Alesis QX25 genauer angeschaut.
Sag mal, kennen wir uns nicht?
Die Familienähnlichkeit des Alesis QX25 zu den beiden großen Brüdern QX49 und QX61 ist bereits nach einem kurzen Blick auf den Kleinen frappierend und nicht zu leugnen. Das Oberflächendesign des schwarzen Kunststoffgehäuses mit den abgerundeten Ecken macht einen gut sortierten und aufgeräumten Eindruck. In unmittelbarer Nachbarschaft zu acht zentral untergebrachten Dreh-Encodern lassen sich ein Transportbutton-Set zur DAW-Steuerung sowie vier quadratisch-praktisch-gute und hintergrundbeleuchtete Trigger-Pads mit Anschlagdynamik ausmachen.
Außerdem hält der Alesis QX25 noch ein Duett aus Modulations- und Pitch-Rad, sieben Steuerknöpfe, einen Slider sowie ein dreizelliges LED-Display bereit. Rückseitig bietet das Gerät eine kleine, aber feine Anschlussauswahl aus einer Klinkenbuchse für das Sustain-Pedal, einem MIDI-Out und einem USB-Port. Über Letzteren lässt sich das Gerät im Normalbetrieb auch über einen verbundenen PC oder Mac mit Strom versorgen. Sollte dies aus Gründen von serieller Überbelegung (Festplatten, Audiointerfaces etc.) einmal nicht möglich sein oder das QX25 im Standalone-Betrieb mit einem MIDI-Klangerzeuger eingesetzt werden, lässt sich die Energiezufuhr aber auch über ein optionales 5-Volt-Netzteil realisieren.
Mit der QX-Serie erweitert der amerikanische Hersteller Alesis seine hauseigene „Q“-Keyboard-Controller-Reihe um drei umfangreich ausgestattete Modelle für Bühne und Studio. Mit dem Nesthäkchen QX25 möchte man jetzt auch im Pool der 25-tastigen Kompaktklasse seinen qualifizierten Beitrag leisten. Wir schauen, ob sich das Anbeißen lohnt!
Was Spielen?
Die zwei-oktavige Tastatur präsentiert sich griffig und leichtgängig, und sie besitzt einen wirklich schönen Druckpunkt. Dafür verantwortlich scheint das gute Zusammenspiel zwischen dem hier spürbar zum Einsatz kommenden Federmechanismus und der durch Metallplättchen auf der Tastenunterseite erreichten dezenten Gewichtung zu sein. Auch die verbauten Regler und Knöpfe wirken durchweg wertig und überzeugen mit einer guten Haptik. Weniger schön beim Alesis QX25 ist die Verarbeitung der eigentlichen Kunststoffhülle des Gerätes, die mir ein wenig dünn und ungewollt überelastisch erscheint, was sich im Besonderen dadurch bemerkbar macht, dass die Gehäuseoberfläche bei beherzter Knopf- und Pad-Betätigung ein wenig nach unten nachgibt. Leider lässt sich dieser Material-Spar-Trend mittlerweile bei vielen Herstellern im Zuge optimierter Portabilität durch Gewichtsreduktion beobachten.
Im Anschluss an Mac oder PC verhält sich der QX25 dagegen gänzlich unkompliziert. Eine sonst übliche Treiberinstallation entfällt dank USB-Class-Compliant-kompatibler Geräteausführung. Für Schnellstarter hat Alesis seinem Kontrollzwerg eine optimierte Version von Abletons Live in einer Lite-Version auf DVD beigepackt. Wer mit einer anderen DAW-Software arbeitet, kann den QX25 natürlich auch auf seine eigenen Bedürfnisse anpassen. Dazu aktiviert man den Advanced-Modus per entsprechend überschriebenem Taster links oben und erhält somit kompletten Zugriff auf die Parameterebene. Deren einzelne Bereiche sind dabei in mittlerweile gängiger Art und Weise auf die wei- ßen und schwarzen Tasten der Klaviatur verteilt.
Mithilfe der gedruckten Anleitung steigt man allerdings doch recht zügig hinter das etwas kryptische Bedienkonzept, welches mit minimalen Mitteln ein Höchstmaß an Flexibilität gewähren möchte. Das dreizellige Display allein ist beim Kennenlernprozess nur bedingt von Nutzen und dürfte vor allem bei Einsteigern zunächst mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Benutzte Tasten geben im Übrigen per Hintergrundbeleuchtung nützliche Rückmeldung über den Status bestimmter Zustände wie beispielsweise über die aktivierte Transpose-Funktion. Über die integrierte Recall-Funktion lassen sich außerdem bis zu 20 speicherbare Preset-Programme abrufen, was vor allem auf der Bühne einen soliden Mehrwert bietet.
Fazit
Alesis’ „Kleiner“ hat für seine Preisklasse schon so einiges der heutzutage nötigen Controller-Funktionalität auf kleinstem Raum zu bieten. Sieht man von anfänglichen, Displaybedingten Verständnishandicaps ab, schlägt sich der Alesis QX25 in der Praxis zwischen StudioTischgerät und kompakter Live-Steuereinheit schon ganz tapfer. Den größten Pluspunkt verdient sich Alesis’ Kontrollzwerg aber eindeutig durch die verwendete und universell einsetzbare Tastatur, welche sich klar im oberen Mittelfeld positioniert und so schon einmal einen gewissen Anteil der Konkurrenz gekonnt hinter sich lässt.
Plus/minus
+ Kompaktheit
+ Tastatur
+ Funktionsumfang
+ Preisleistungsverhältnis
– Display