Motu M2 & M4 – Audio-Interfaces im Test
(Bild: Dr. Andreas Hau)
Zum Start der M-Serie schickt der US-Hersteller MOTU zwei neue Audio-Interfaces ins Rennen, die bereits bei ihrer Ankündigung aufhorchen lassen: 120 dB Dynamik zu Preisen um die 200-Euro-Marke!
Über die letzten fünf Jahre hat sich der Hersteller aus Cambridge, Massachusetts, primär dem Thema Netzwerk gewidmet und eine umfassende Flotte von AVB-Audio-Interfaces aufgebaut, die inzwischen nahezu jeden Bedarf abdeckt. Nur die Einsteiger hat der MOTU zuletzt doch ein wenig aus dem Blick verloren. Und genau hier setzt die neue M-Serie an.
Zwei und vier
Bislang besteht die M-Serie aus zwei Modellen, dem zweikanaligen M2 und dem vierkanaligen M4. Beide kommen im kompakten Desktopgehäuse im MOTU-typischen Schwarz. Die Konstruktion wirkt robust: Die Gehäuseschale bildet ein Oval und besteht aus einem einzigen Stück Leichtmetall. Auf der Unterseite sind Gummifüße aufgeschraubt (nicht geklebt!), was den Geräten einen festen, rutschfesten Stand verleiht. Inklusive Buchsen und Reglern misst das M2 48 x 126 x 190 mm; das M4 ist mit 211 mm knapp 2 cm breiter, bei ansonsten identischen Maßen.
Die beiden Eingänge des M2 sitzen in Form von Combobuchsen auf der Frontplatte; die dazugehörigen Gain-Regler sind gleich daneben angebracht. Phantomspeisung für Kondensatormikros lässt sich für jeden Kanal separat zuschalten. Ein weiterer Button legt den betreffenden Eingangskanal auf den Monitorweg. Die Eingänge können Mikrofon-, Line- und Instrumentensignale verarbeiten. Wie üblich landet man bei Belegung mit einem XLR-Stecker im Mikrofoneingang. Für den Klinken-Input der Combobuchse gibt es, anders als sonst, keine Umschaltung zwischen Line- und Instrument-Modus. Der Klinken-Input arbeitet immer mit hoher Eingangsimpedanz (1 Megaohm), sodass passive Tonabnehmer optimal angepasst sind. Für Line-Signale ist die hohe Impedanz ungewöhnlich, aber in der Regel kein Problem – mit Ausnahme von Vintage- bzw. Röhrengeräten, deren Ausgangsübertrager bei einer so hohen Anschlussimpedanz fehlangepasst wären. Aber dürfte in dieser Preisklasse die wenigsten interessieren.
Geradezu luxuriös für ein so kleines Audio-Interface ist das grafikfähige Farbdisplay, das die Ein- und Ausgangspegel anzeigt. Ein großer, griffiger Lautstärkeknopf regelt den Pegel der rückseitigen Ausgänge, sodass sich (aktive) Monitorboxen direkt anschließen lassen. Einen Kopfhörerausgang gibt es natürlich auch, er verfügt über einen eigenen Pegelsteller. Alle Potiknöpfe bestehen übrigens aus Metall!