Mackie Bluetooth-Verstärker FreePlay LIVE für den mobilen Einsatz im Test
Für den spontanen Gig in heimeliger Runde oder im Park hat Mackie nun mit der Mackie FreePlay LIVE eine praktische und portable Lösung parat. Die Bluetoothbox ist die größte von den dreien der Freeplay-Serie und bietet neben 150 Watt, integriertem Akku (der bis zu 15 h halten soll) und Bluetoothkanal zwei weitere Eingänge für Mikrofone bzw. Instrumente. Mit einem Gewicht von nur 4 Kilo ist man damit ziemlich autark für viele mögliche Einsatzsituationen. Doch was steckt drin in der guten Kiste? Ist sie auch alltagstauglich? Wir haben die Probe gemacht.
Ausgepackt macht die FreePlay LIVE einen gut verarbeiteten und bezüglich der Bedienung idiotensicheren Eindruck. Die zwei Kombibuchsen kommen mit XLR- und 6,3-mm-Klinkenstecker gleichermaßen zurecht, und die Bluetooth-Verbindung ist auch schnell hergestellt. Um den internen Mixer zu bedienen, muss man sich die kostenlose App von Mackie FreePlay Connect herunterladen. Hier hat man Zugriff nicht nur auf Volumen der drei Kanäle und Master sowie eine funktionale 3-Band-Regelung für die drei Kanäle, sondern auch einen Reverb (für Kanal 1+2), zwei Sound-Modi (dazu gleich mehr) und die Möglichkeit, drei unterschiedliche Settings abzuspeichern. Das Ganze ist aufs Wesentliche beschränkt, was aber den größeren Vorteil bietet, dass die App übersichtlich und vor allem selbst auf einem kleinen Smartphone bequem zu bedienen ist.
150 Watt klingt nach einer Menge, und angesichts der kompakten Größe und dem lockeren Gewicht bin ich da immer noch etwas misstrauisch, obwohl ich von solchen „Zwergen“ auch schon einige Male positiv überrascht wurde. Die Mackie FreePlay LIVE macht klanglich erstmal einen runden, soliden Eindruck – im Bass, wie üblich für moderne kompakte (Bluetooth-)Boxen, etwas kräftiger, um einen „voluminösen“ Sound zu kreieren. Die beiden Modi Music und Live unterscheiden sich eher dezent: Im Music-Modus hat sie etwas mehr Bass.
Bis zu einer gehobenen, mittleren Lautstärke klingt sie gut. Zum Ausfahren der 150 Watt ist aber auch diese Kiste nicht geeignet. Noch bevor sie ihr Limit erreicht, klingt das Ergebnis nicht wirklich musiktauglich, und noch lauter gedreht fängt sie dann auch an zu zerren. Also immer schön mit ein oder besser zwei Handbreit Wasser unterm Kiel ausfahren.
Gut hat die FreePlay LIVE aber das Feedback im Griff. Im Live-Modus und voll aufgedreht, konnte ich mein Shure Beta 57 noch 2 Meter in Richtung der Lautsprecher halten, ohne dass es gepfiffen hat. Super! Auch der Hall hat ausreichend Reserven und wird wohl meistens im ersten Drittel eingestellt sein.
Praktisches Zubehör ist der Stativflansch für den mitgelieferten Stativadapter, um die FreePlay LIVE auf ein Mikrofonstativ hochzuwuppen, und verdrehen kann sie sich mit dem sternförmigen Adapter auch nicht. Schade nur, dass Mackie das benötigte Reduziergewinde nicht beigelegt hat. Auf ein normales Lautsprecherstativ kann die FreePlay LIVE nicht gesteckt werden. Zu guter Letzt bietet die Box noch einen Monitor-Out für einen weiteren Aktiv-Monitor.
Fazit
Die Mackie FreePlay LIVE ist – egal ob für Singer/Songwriter (also Sänger mit Piano oder Gitarre), die auch gern mal in Parks oder als Straßenmusiker unterwegs sind, oder für den Pop-/Jazzpianisten bis mittlere Lautstärken – eine interessante Option. Außerdem kann man selbstverständlich ein Playback über das Handy einspeisen. Mit dem integrierten Hall abgerundet ist das Paket dann auch schon ziemlich final. Allerdings, das bleibt zu betonen, ein Paket, nach dem sicher schon viele Musiker suchten – wahrscheinlich gerade weil es auf das Wesentliche reduziert ist.
Plus/Minus:
+ sehr kompakt und leicht
+ Bedienbarkeit und App
+ reduziert auf die wichtigsten Features
+ lange Akku-Laufzeit
– Klang bei lauterem Pegel
– kein Reduziergewinde dabei
– externes Netzteil
Hat der Autor wirklich ein Keyboard angeschlossen? Es wurde in anderen Tests moniert, dass es zwei Mono Ins sind, also dann kein echtes Stereo raus kommt. Und die Mini Stereo Klinke hat ein Delay drin. Also für Keyboard nicht geeignet. Es sei denn man/Frau hat 2?