Edel und Kompakt

PA-System: Maui 5 Go von LD-Systems im Test

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MAUI 5 GO VON LD-SYSTEMS(Bild: Petja Chtarkova)

Schlank und rank ist sie ja schon mal, die Maui 5 Go von LD-Systems, und zumindest optisch fügt sie sich mit ihrem dezenten Look in jede elegante Garten-Cocktailparty ein, oder sie macht wahlweise − LD-Systems bietet das Paket auch in schneeweiß an −auch auf jeder Raffaello-Party eine gute Figur. Was die schlanken Röhren mit dem schnuckeligen Bass klangtechnisch bieten, haben wir unter Praxisbedingungen mal getestet.

Leicht ist sie schon mal. Auch wenn auf dem Papier die komplette Anlage 12,9 Kilogramm wiegt, fühlt sich die komplette Kombination definitiv nach viel weniger an. Das mag zum einen allein daran liegen, dass sie sich kinderleicht, ohne Werkzeug oder kniffelige Schrauben, in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen, transportieren (passende Taschen sind optional erhältlich) und auch zusammenstecken lässt. Zum anderen, dass man vielleicht durch ihre schiere Höhe von knapp 2 Metern irgendwie etwas anderes erwartet. Pluspunkt.

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Das Bedienkonzept ist denkbar einfach: Die drei Säulenelemente lassen sich verwechslungssicher in den Bass stecken − festgeschraubt werden muss da nichts −, und das integrierte Mischpult bietet alle nötigen Inputs und die wichtigsten Potis. Allerdings auch nicht mehr. Ein 6,3-mm-Klinke-Eingang (z. B. für A-Gitarre), eine Kombibuchse für ein Mikro, ein 3,5-mm-Klinke-Eingang für externe Zuspieler (die natürlich auch via Bluetooth verbunden werden können) sowie zwei Kombibuchsen fürs E-Piano oder aber ein externes Mischpult. Zuletzt noch ein Output, um eine zweite Maui anzuschließen und das System ist perfekt.

Perfekt? Sagen wir mal: je nach Umständen. Denn das System bietet zwar auch eine dezente Klangregelung (Sub-Level und Hi-Boost), wirklich optimieren lässt sich damit der Klang aber nur in groben Zügen (dazu unten mehr). Offenbar gehen die Ingenieure von LD-Systems davon aus, dass die Maui hauptsächlich mit einem vorgeschalteten (Mini-)Mischpult verwendet wird, an dem dann auch der 3-Band-EQ in Anspruch genommen wird. Und zumindest bei uns Keyboardern, die mehr als ein Tastenbrett vor sich liegen haben, dürfte das der Fall sein − soweit kein Problem. Ein Hall oder andere Effekte, die andere Mitbewerber in der Preisklasse bereits bieten, wird aber sicher der eine oder andere vermissen.

Beim ersten Soundcheck fällt auf, dass aus den »mittleren Speakern« gar nichts raus kommt. Schon defekt? Das Lochblech täuscht hier weitere Speaker vor, doch eigentlich handelt es sich um den inkludierten Akku (unteres Säulenelement) bzw. um eine Distanzstange (mittleres Säulenelement). Also nochmal gut gegangen.

Klanglich bietet der Bass mit seinem 8″-Speaker ein solides Fundament, in den oberen Mitten tut sich dann allerdings ein kleines Loch auf, bis das Frequenzspektrum von den vier 3″-Treibern im Array-System wieder übernommen wird. Ob das nun gut oder schlecht ist, kann man ganz pauschal erst mal nicht sagen, denn es hängt bei der Maui 5 Go sehr mit der gefahrenen Lautstärke zusammen. Bei geringeren bis mittleren Pegeln kann sich der Sound für die Preisklasse durchaus hören lassen. Wird es lauter, werden die Höhen etwas spitzer, bei maximaler Lautstärke (die Maui ist hier mit 120 dB angegeben) wird es dann obenrum noch etwas kratziger. An dem Hi-Boost dreht man hier vergebens, denn er ist auf Links-Anschlag bereits in neutraler Stellung. Ihn zu verwenden macht eher bei geringen Lautstärken Sinn, um dem Klang etwas mehr Präsenz zuzufügen. Allerdings sind 120 dB auch keine Lautstärke, für die dieses Maui-System gemacht ist − ihr Einsatzbereich liegt eher zwei Etagen tiefer, was auch dadurch deutlich wird, dass der Mikrofon-Kanal eine ganze Ecke weniger Headroom besitzt als der Line-Kanal.

Mit dem Sub Level kann man den Gesamtklang sinnvoll modifizieren, auch wenn man bei größeren An- oder Absenkungen des Main-Levels hier nochmal korrigiert werden muss.

MAUI 5 GO VON LD-SYSTEMS(Bild: Petja Chtarkova)

Fazit

Für Alleinunterhalter und Pianisten ist die Maui für den Gig am Mittwochabend in der Kneipe oder im Ortsgemeinschaftsaal eine attraktive Option. Der mögliche Akkubetrieb erweitert den Einsatzbereich zusätzlich, auch wenn man hier bedenken sollte, dass ein eventuelles externes Mischpult noch mit Energie versorgt werden muss. Vielleicht kann man der nächsten Generation noch ein Energie-Out für die Pultbetreibung spendieren? Elegant ist sie zudem und nimmt weniger Platz ein als jedes 3-Bein-Lautsprecherstativ.

Hersteller/Vertrieb: LD-Systems
Internet: www.ld-systems.com
UvP: 799,− Euro

Unsere Meinung
+ elegantes Design kommt ohne Lautsprecherkabel und Stative aus
+ guter Klang bis mittlere Lautstärke
+ inklusive Akku
− mäßige Klangregelung
− kein Hall-Effekt

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