Der Selbsttest

Smartphone: Schwarz-Weiß für mehr Konzentration?

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Seit es ernstzunehmende Musikapps für Smartphones gibt (und davon gibt es einige!), ist der Bildschirm mit dem Touchscreen auch für Musiker das sprichwörtliche “täglich Brot”. In einem kürzlich geführten Gespräch dann der Hinweis, der ein Gefühl bestätigte: die vielen Icons und Anzeigen und insbesondere die markanten Signalfarben (ROT!) lenken ab und vermitteln das permanente Gefühl, mit dem Gerät in Aktion treten zu müssen.

 

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Ein seit einigen Monaten kursierender Tipp, der sich zu einem kleinen Trend gemausert hat: den Bildschirm einfach auf schwarz-weiß stellen. Das minimiert die visuellen Reize und soll so für einen klareren Fokus ohne Ablenkungen sorgen.

Das musste ich natürlich sofort ausprobieren. Also: in die Einstellungen, und dem Bildschirm die Farben entzogen, die selbst beim flüchtigen Blick auf die Uhrzeit nach Aufmerksamkeit rufen.

Der erste Eindruck: Ruhe. Tatsächlich wirkt das ganze Smartphone weniger aufgeregt und vermittelt eine gewisse Sachlichkeit. Doch schon nach kurzer Zeit war klar: offensichtlich geht auch einiges an Orientierung flöten. Denn an die Farben der App-Icons oder bestimmter Bedienelemente scheint man sich bei der Bedienung des Hosentaschen-Assistenten längst gewöhnt zu haben.

Einige Tage später hatte ich allerdings zunehmend den Bogen raus. Doch erste Nachteile machten sich bemerkbar: Fotos und Videos lassen sich jetzt natürlich anders betrachten als vorher. Und spätestens bei der Frage danach, ob dieses oder jenes Farblich zueinander passt, ob x besser aussieht als y, merkt man: wenn man außerhalb des Smartphones Farben sieht, fällt es schwer, diese Information auf dem Bildschirm ausgeblendet zu bekommen.

Das störte im Laufe des Selbsttests mehr und mehr. Denn: warum die Farben deaktivieren, wenn man mit den Vorteilen gleichzeitig auch nicht unerhebliche Nachteile mit in das Gerät holt? Und spätestens beim großen Knackpunkt, dem Musikmachen mit dem Gerät, machte es dann keinen Spaß mehr: die Bedienelemente waren schwieriger auseinander zu halten und insgesamt ging einiges an Übersicht flöten, die ja extra durch eine bestimmte Farbwahl in die Apps programmiert wurde. Das gilt aber prinzipiell für die meisten Apps: scheinbar tritt im Laufe der Zeit eine visuelle Gewöhnung ein. Diese hilft dabei, bestimmte Buttons und Bereiche der App leichter zu finden. Zwar würde ich nicht ausschließen, dass man sich nach längerer Zeit auch damit arrangieren kann – nach rund zwei Wochen war bei mir allerdings Schluss.

Fazit: Der Trick mit dem schwarz-weiß Bildschirm sogte zu Beginn bei mir tatsächlich für einen unaufgeregteren Umgang mit dem Smartphone. Spätestens beim Umgang mit und der Bedienung von Inhalten und Apps war dann aber Schluss – perfekt wäre also die Möglichkeit, bestimmte Aspekte aus dem Farbenentzug auszuklammern, wie etwa Videos oder Bilddateien oder Website-Elemente. Solange das nicht funktioniert, stelle ich meinen Bildschirm aber lieber wieder auf Farbe um.

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