200 Aussteller, 60 Konzerte und mehr

Frage an Andreas Schneider: Was erwartet die Besucher auf der Superbooth18?

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Andreas Schneider

Andreas Schneider: schwerhörig, Dauerredner, Patch-Visionär und modularer Geschäftsmann. Aktuell fühlt es sich so an, als sei er der Kern der Modular-Szene. In Schneiders Laden in Berlin zählen Producer und Modular-Nerds aus aller Welt mit mal mehr und mal weniger renommiertem Namen zu den Kunden. Durch den Vertrieb Alex4 ist Schneider auch mit Modul-Händlern über den ganzen Globus vernetzt. Seit 2016 bringt er alles auf dem Szene-Event Superbooth zusammen, womit ihm ein enormer Patch gelungen ist. Jetzt entwickeln sich am ehemaligen Standort von Alex4 in der Ritterstraße neue Synergien. Wir haben uns vor Ort mit Andreas und seinem Team getroffen.

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Die Superbooth 2018! Was gibt’s Neues, was erwartet die Besucher?

Wir haben in diesem Jahr über 200 Aussteller und eine Multifunktionshalle dazubekommen, mit der wir deutlich mehr Ausstellungsfläche als im letzten Jahr haben. Die Bühnen sind die gleichen wie im Vorjahr, und wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Veranstaltung um zwei Wochen nach hinten zu verlegen, um die Sonnenwahrscheinlichkeit eine Nummer höher zu schrauben. Wenn man sich die Bilder vom letzten Jahr anschaut, war es doch etwas zu frisch, um potenziell den ganzen Tag vor den Bühnen zu sitzen, wo die tollen Bands spielen.

Außerdem haben wir die Zeiten etwas gestrafft, indem wir täglich um 13 Uhr die Fachbesucherzeit beenden. Das heißt, die Klugschnacker-Geschichten zwischen der Presse und den Schraubern endet schon um 13 Uhr. Die Kinder-Modular-Workshops haben wir im Programm drin gelassen. Die müssen von morgens 9 bis 12 Uhr üben und etwas einstudieren, was wir uns dann alle um 13:30 Uhr anhören und hoffentlich toll finden.

Dann haben wir die Workshops, die im letzten Jahr in den verschiedenen Hinterzimmern stattfanden, besser sortiert, sodass man sie auch auf unserer Seite besser findet. Das war im letzten Jahr etwas schwierig, daran haben wir gearbeitet, und deshalb überlegen wir, ob wir mit einem Informationssystem über Monitore arbeiten, auf denen steht, was aktuell wo im Programm läuft. Aber eigentlich finden wir auch Zettel ganz schön, und vielleicht machen wir es auch damit. Die schlechte Internetanbindung, die Leute davon abhalten soll, sich ablenken zu lassen, haben wir beibehalten.

Superbooth

Was sind die musikalischen Highlights?

Wir haben wieder über 60 Konzerte während der Veranstaltung. Highlight ist bis jetzt am ersten Tag Magda und Jay Ahern, die zusammen mit Lillevan ein nächtliches Set im K1-Konzertsaal spielen werden, wofür Lillevan eigene Visuals komponiert. Am gleichen Tag haben wir z. B. auch noch #Instantboner und NSI = Tobias Freund und Max Loderbauer. An den weiteren Tagen haben wir GusGus, Die Angel, das ist Schneider TM und Ilpo Väisänen von Pan Sonic, Tikiman, Rob Hordyk, eine live Stummfilmvertonung der Gebrüder Teichmann, Die Monika Ambiente Werkstatt, Ströme, d’Voxx, Eden Gray und sowas wie Leon Michener. Von mittags um eins bis nachts um halbzwölf fängt also immer abwechselnd irgendwo im Haus gerade ein Konzert an. Die Gesprächsrunden, wo wir letztes Jahr den Vortrag von Christian »Flake« Lorenz und die »Altherrenrunde« mit Daniel Miller, Der Plan und Mouse on Mars hatten, finden auch wieder statt. Videos davon findet ihr unter vimeo.com/channels/superbooth.

Auf der Messe gibt es in unserem Kino auch eine von Michael Zehl kommentierte Version des Films über Conny Plank zu hören. Michael Zehl baut mittlerweile auch 500er-Module und hat bereits für Conny Plank selbst und zehn weitere bekannte Berliner Techno Artists wie Marc Ernestus Mischpulte gebaut. Jetzt schraubt er mit Verbos zusammen.

Timm Stobbe [der zum PR- und Organisationsteam der Superbooth gehört, ergänzt an dieser Stelle]:

Es wird viel um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine gehen. Wenn man sich das Wachstum des Eurorack-Markts anschaut, dann trifft man da auf viele Leute, die in ihrer Freizeit nach der Arbeit den Computer nicht mehr anfassen möchten. Wenn ich Musik mache, möchte ich keinen Rechner haben und trotzdem flexibel sein und mir alles so zusammenbauen, wie ich das möchte. Es gibt da die einen, die gerne viele kleine Module auf kleinem Raum haben wollen, die anderen möchten große Module auf großem Raum mit viel Platz zum Anfassen. Das ist ein Thema, was in der Szene diskutiert wird, und das möchten wir auf der Superbooth aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Andreas Schneider: Ein weiterer Bereich, der im letzten Jahr unbemerkt sehr erfolgreich war, ist die DIY-Zone. Es gibt in Berlin mehrere Locations, wo man hingehen kann, um regelmäßig zu löten, und wo einem auch dabei geholfen wird. Das wollten wir in die Superbooth einbinden. Dazu haben wir wieder einen riesen Raum gemietet, wo Gruppen löten können. Der Hersteller mit Rang und Namen kann dann neben seinem Stand auf der Superbooth sagen, dass dort in einem Workshop sein Produkt unter Betreuung zusammengelötet werden kann. Dazu kann man sich kostenpflichtig anmelden und das Produzierte auch danach behalten.

Man hat das Gefühl, dass Andreas und sein Team sich in ihren kreativen Ideen bremsen müssen. So viele Mitarbeiter und Organisatoren für die Superbooth gibt es nämlich gar nicht. Vieles läuft nebenbei und irgendwie klappt alles schon. Das ist ja auch gerade die Grundstimmung in unserer Branche. Es ist allerdings schön zu sehen, dass es Menschen gibt, die trotzdem mit Herz und Leidenschaft hinter ihrem Tun stehen. Das reißt mich mit, und so freue ich mich schon auf den nächsten Besuch in Berlin Anfang Mai − It’s Superbooth!

Die wichtigsten Aussteller auf der Superbooth 2018 sind:

 

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