Musikindustrie in Deutschland 2024
Die deutsche Musikindustrie hat im Jahr 2024 ein beeindruckendes Wachstum verzeichnet. Laut den neuesten Zahlen des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) stieg der Branchenumsatz um 7,8 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro. Der treibende Faktor hinter diesem Wachstum war erneut das Audio-Streaming, das mittlerweile 78,1 Prozent der gesamten Brancheneinnahmen generiert.
Streaming dominiert weiterhin den Markt
Die digitalen Geschäftsfelder erzielten eine Umsatzsteigerung von 11,2 Prozent und überschritten erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Dieser Trend zeigt deutlich, dass Streaming-Dienste wie Spotify, Apple Music und Co. weiterhin die bevorzugte Wahl für Musikfans sind. Das Abo-Modell mit uneingeschränktem Zugang zu riesigen Musikkatalogen scheint sich für die breite Masse als ideal erwiesen zu haben.
Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Luminate profitieren besonders deutsche Künstlerinnen und Künstler von dieser Entwicklung: 43 Prozent der in Deutschland gestreamten Top-1.000-Songs stammen von hiesigen Acts. Das unterstreicht die Relevanz und den Einfluss der lokalen Musikszene in der digitalen Ära.
Physische Tonträger verlieren – aber Vinyl wächst weiter
Während Streaming im deutschen Musikmarkt 2024 boomt, bleibt das Geschäft mit physischen Tonträgern unter Druck. Der Umsatz in diesem Segment fiel um 7,4 Prozent auf 379 Millionen Euro, was einem Marktanteil von nur noch 15,9 Prozent entspricht. Dennoch zeigt sich eine spannende Entwicklung: Vinyl konnte mit einem Wachstum von 9,4 Prozent erneut zulegen und macht mittlerweile 40,5 Prozent des physischen Marktes aus. Die Schallplatte bleibt damit ein wichtiges Medium für Musikliebhaber, die auf hochwertige physische Produkte setzen.
Interessanterweise bleibt die CD trotz eines Umsatzrückgangs von 17,1 Prozent weiterhin der stärkste Umsatzträger im physischen Segment. In anderen Ländern hat Vinyl die CD bereits überholt, doch in Deutschland hält sich das klassische Silberling-Format weiterhin auf Platz eins.
Fazit: Deutscher Musikmarkt 2024: Digitalisierung auf dem Vormarsch, aber physische Medien bleiben relevant
Die Zahlen belegen, dass die Digitalisierung der Musikindustrie weiter voranschreitet. Streaming-Dienste bestimmen das Geschäft, während physische Formate an Bedeutung verlieren. Dennoch bleibt Vinyl ein wachsendes Segment für Sammler und Musikliebhaber, die Wert auf haptische Erlebnisse legen.
Für Künstler und Labels bedeutet das eine weitere Verschiebung der Einnahmestrukturen, aber auch neue Chancen. Besonders deutsche Acts profitieren vom Streaming-Boom und können ihre Reichweite über digitale Kanäle weiter ausbauen.
Letztlich zeigt sich: Die Musikbranche ist im Wandel – doch Musik bleibt für Fans in all ihren Formaten ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens.
Quelle: BVMI (BVMI)