Gert Prix‘ Eboardmuseum in Klagenfurt
Seit über 20 Jahren sammelt und restauriert der Musiker Gert Prix elektronische Tasteninstrumente. An die 1.500 Exponate umfasst das Museum – die größte private Sammlung an Vintage-Tasteninstrumenten in Europa, wenn nicht sogar weltweit. Gert Prox hat hier nicht nur eine ansehnliche Sammlung an Synthesizern aus den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren, auf den ca. 1.700 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind ebenso Vintage-Keyboards und Orgeln aller Art zu finden.
Betritt man die Hallen des Museum, wird man förmlich „erschlagen“ von der schieren Menge der Musikinstrumente, die dort aufeinander und nebeneinander liegen und von der Decke herab hängen. Hat man seine Fassung wieder gewonnen, steht der nächste „Schock“ bevor: Das sind nicht nur irgendwelche Keyboards, sondern fast alle Modelle, die es irgendwann einmal zu kaufen gab. Davon aber oft nicht nur ein Exemplar, sondern zwei, drei oder mehr. Und dann stehen da natürlich auch Instrumente, die es niemals zu kaufen gab: Prototypen, Vorläufermodelle, zum Teil von den Entwicklern dem Museum zur Verfügung gestellt. Da finden sich beispielsweise diverse Instrumente eines gewissen Herrn Zacharias. Den meisten dürfte der Name nicht geläufig sein, aber seine Instrumente kennt man in der ganzen Welt: Herr Zacharias war Entwickler bei Hohner in Trossingen und hat zum Beispiel das Clavinet entwickelt. (Alle Mitglieder von Funk-Bands auf die Knie!) Der Prototyp steht hier im Museum. Eine Story über Herrn Zacharias und das legendäre Hohner Clavinet findest du hier!
Thematisch unterteilt ist das Museum grob in die Abteilungen Orgel, Synthesizer und E-Piano. Bei den Orgeln finden sich „Klassiker“ aus den ganz frühen Jahren, wie zum Beispiel eine Hammond E-Modell von etwa 1940, ein Instrument mit Charakter, ausgestattet mit Vollpedal und Registerknöpfen anstelle der später (z. B. bei der Hammond B3) verwendeten invertierten Manual-Tasten). Aber natürlich sind auch die Modelle der Hersteller Elka, Farfisa, Eko, Philips, GEM, Crumar, Hohner, Wurlitzer, Yamaha vertreten und wer auch immer jemals eine Orgel gebaut hat.
Das eboardmuseum ist für Liebhaber und Nerds Pflichtprogramm – ohnehin lohnt sich die Reise ins schöne Kärntner Land an den Wörthersee! Aber diese Sammlung muss man einfach gesehen haben. Besuchern bietet sich die Möglichkeit, selber Hand anzulegen, um die originalen Instrumente anzuspielen oder auch bei Bedarf abzusampeln. Die Instrumente werden mit Hingabe repariert und restauriert, aber bei der schieren Menge an Exponaten ist es praktisch unmöglich, immer alles in „mint condition“ zu halten. Im Zweifelsfalle empfiehlt sich die Absprache mit Gert Prix und seinem Team, was genau man sucht, testen oder aufnehmen möchte.
Hier gehts zur Website: http://www.eboardmuseum.com
Ein absoluter Genuss sind Gert Prix‘ Führungen durch die Sammlungen, wobei er die Instrumente demonstriert und viele Anekdoten zu erzählen weiß. Kleine Kostprobe gefällig? Bitte hier entlang…