Alessio Santini und Simone Fabbri im Interview

Die Entwickler von Autobeat

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AutoBeat hat uns bereits mit seinen Zufallsfunktionen im Minitest überzeugt hat. Nun haben wir Alessio und Simone zum Interview getroffen. Die beiden Entwickler sind zwei sehr unterschiedliche Menschen – hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Stärken als Team und natürlich auch als Musiker. 

Screenshot von Autobeat

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Alessio Santini und Simone Fabbri repräsentieren auch zwei unterschiedliche Arten von Nutzern – sie verwenden ihre Software unterschiedlich, haben teilweise andere Sichtweisen und musikalische Bedürfnisse. Das führt natürlich oft zu Diskussionen, und meistens ist es der Kompromiss, der es zu einem fertigen Produkt schafft – und die Leute mehr begeistert als die ursprünglichen, jeweiligen Ideen.

1) Auf eurer Website schreibt ihr, dass euer Fokus auf geringen Leistungsanforderungen für die Hardware, einfacher Benutzung und  einem aufgeräumten Interface legt – kam euch da MaxForLive (M4L) entgegen?

Wir nutzen Ableton Live und Max schon seit sehr langer Zeit – und waren entsprechend begeistert, als M4L angekündigt wurde.

Wenn man ein Programm nicht nur für sich selbst schreibt, gibt es natürlich ganz andere Herausforderungen. Wir legen sehr viel Wert auf Nutzerfreundlichkeit. Darüber diskutieren wir lange, welche Parameter was wie beeinflussen und so weiter. Und weil MaxForLive ja in Live enthalten ist, wollten wir die DAW natürlich nicht ersetzen – sondern ergänzen. Simone kümmert sich um die Designfragen. Wegen der geringen Leistungsanforderungen: wir wollen den Aspekt einfach nicht außer Acht lassen, dass man mit unserer Software Live Musik machen will. Wir wollen schnelle und einfache Devices programmieren, die man ohne großen Umweg auf der Bühne einsetzen kann. Ein Device kann wirklich cool sein – aber wenn es die halbe CPU für sich beansprucht, läuft irgendetwas schief, denke ich.

2) Mit AutoBeat hat Ableton ein Plugin von euch im Programm, dass wirklich Spaß macht. Wie kommt ihr auf die Idee für eure (teilweise ausgefallenen) Plugins?

Manchmal arbeiten wir an alten Patches für Max, die wir einmal für uns selbst entwickelt haben (so war es zum Beispiel bei Drumk). Manchmal sprichst du aber auch mit Leuten oder denkst über die „erleuchtenden“ Ideen des letzten Abends nach. Die meisten Programme entstehen aber, weil wir sie selbst brauchen. Das macht es auch aus: jedes Device hat einen anderen Ursprung, aber das tolle ist, dass wir mehr Ideen haben, als wir umsetzen können. Manche Konzepte warten schon seit Ewigkeiten darauf, getestet, entwickelt und umgesetzt zu werden.

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3) Ihr arbeitet zu zweit. Wie lange sitzt ihr an einem Plugin – von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Normalerweise geht das nicht so schnell – die Grundfunktionalität und einzelne Features dauern für gewöhnlich nur ein paar Tage. Danach arbeiten wir Monate an einzelnen Strukturen, kleinen Funktionen und dem Feintuning insgesamt. Als wir zum Beispiel an AutoBeat gearbeitet haben, haben wir das grobe Programm in etwa 10 Tagen geschrieben. Dann haben wir ein paar Monate an der Oberfläche und Optimierung gearbeitet.

4) Euer besonderes Steckenpferd ist die Granulation vom Sound. Was gefällt euch so daran, und nutzt ihr sie eventuell in eigenen Projekten?

Absolut! Ich liebe Granulation und generell die verschiedenen Arten Samples zu manipulieren. Ich glaube sogar, dass ich genau deshalb mit Max angefangen habe (ok, und natürlich auch wegen den Videofunktionen). Was ich an der Granulation so sehr liebe ist, dass es die Intimität der Sounds offenlegt. Die kleinen Feinheiten und Ebenen bringst du durch die Granulation richtig zum Vorschein. Außerdem mag ich das organische daran: viele Töne entstehen durch mehrere tausend Grainpartikel. Kleine Teile, die für ein großes Ganzes zusammenarbeiten. Das ist wie das Leben auf der Erde!

5) Wird man in Zukunft noch mehr von euch hören?

Gerade arbeiten wir an einigen neuen Ideen. Vieles wird schon in wenigen Wochen erscheinen. Außerdem arbeiten wir an kostenlosen Updates für unsere Programme um auch auf User-Wünsche einzugehen. So wollen wir unseren Nutzern auch danken: die Produkte weiterzuentwickeln, ohne dafür noch einmal Geld zu verlangen.

 

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