Die Entwickler der TR-808 und TR-909
Mr. Hiro Nakamura zur TR-808:
„Zur Zeit der Entwicklung der TR-808 wurden die Cymbal-Sounds normalerweise mit „White Noise“ (weißem Rauschen) simuliert. Unser Ziel war, bisher nicht gehörte, realistisch klingende Schlagzeugklänge zu kreieren, um die Leute regelrecht zu schocken. Wir synthetisierten viele Cymbals mit unserem „System 700 Music Synthesizer“, wobei wir 6 VCOs(!) für einen Sound benutzten. Nachdem wir damit fertig waren, haben wir nach und nach die Parameter auf einen analogen Schaltkreis für die TR-808 übertragen.“
Mr. Atsushi Hoshiai zu den Gründen, bei der Entwicklung der TR-909 an den Analog-Sounds der TR-808 festzuhalten…:
„Es gab damals viele User, die analoge Sounds bevorzugten und diese auch editieren wollten. Zu dieser Zeit waren ROMs noch sehr teuer. Digitale (PCM) Sounds hätten die Entwicklungskosten nach oben gedrückt und zudem die Sounds nicht editierbar gemacht.“
…und warum die Cymbal-Sounds digital wurden:
„Nach Auslieferung der TR-808 war die Sampling-Technologie schon weit entwickelt und begann populär zu werden. Für die Cymbals (HiHat, Crash und Ride) der TR-909 setzten wir uns für Samples ein. Eingespielt wurden die von den Leuten der R&D-Studios London.“
Die 909 war die erste MIDI-Drum-Machine. Zu den Kriterien nachdem das Mapping der Notennummern erstellt wurde:
„Bei einem gesplitteten 61-Tasten-Keyboard nutzten wir die unteren 2 Oktaven für die Drums, so dass der Keyboarder diese in Echtzeit spielen konnte und sich die Position der Drum-Instrumente leicht merken konnte. Zu dieser Zeit dachten wir auch schon über die Kompatibilität mit anderen Sound-Modulen nach, die gerade im Stadium der Entwicklung waren. Daraufhin fügten wir noch andere Percussion-Instrumente hinzu, so dass die Basis für die GM-Soundbelegung entstand.“
Die Einschätzung der Entwickler heute:
„Die Anwendung analoger Sequenzer in Dance-orientierter Minimal Music war bis in die frühen 80er nicht sehr verbreitet. Wir hätten nie gedacht, dass mechanische Rhythmus-Maschinen wie die der TR-Serie die Leute einmal zum Tanzen bringen könnten.“
„Wir sind sehr stolz darauf, das wir unsere neue Groovebox MC-303 vor kurzem präsentieren konnten. Es ist eine tolle Kiste zur Realtime-Erzeugung von Dance Music. Wir haben all unser Know-how aus der TR- 808/909 bzw. der TB-303 in die MC-303 Groovebox einfließen lassen. Wir möchten jedem ans Herz legen, dies auszuprobieren.“
>>> Jetzt die neue KEYBAORDS 1/2017 Electrified versandkostenfrei bestellen! <<
Die wichtigsten Themen im Überblick:
Modular-Kolumne: Schneider ist Schuld
MARK REEDER: Der Wegbereiter des Hypno-Trance im Interview
MARC ROMBOY: Stellare Ausflüge mit dem Produzenten, DJ und Label-Inhaber
Live und Modular: MAX LODERBAUER im Interview
Interview mit DAPAYK & PADBERG über ihr Urban-Pop-geprägte Album Harbour
RHYTHMICON — LOCHSCHEIBEN-GROOVES von Leon Theremin
Behringer DEEPMIND 12 − Klassisch inspirierter Polysynth
Digitale Wiedergeburt: U-HE REPRO-1
GROOVE-PRODUZENTEN-TRIO: Pioneer Toraiz SP-16, Arturia DrumBrute, Roland TR-09
Desktop-Synthesizer: Korg MONOLOGUE im Test
Bastl Instruments: KASTL – Semi-modularer Zwerg
Vintage: Seltene und seltsame Rhythmusmaschine – EKO COMPUTERHYTHM
Transkription – DAVID BENOIT: Gothic Jazz Dance
Das Letzte − Kolumne