Maschinen, Roboter, KI

Kolumne: Funktioniert künstliche Musik?

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Diese Woche beschäftigt unseren Kolumnisten die Frage danach, ob künstliche Musik überhaupt funktionieren kann. Wie emotional kann sie sein? Und ist es dann noch das selbe? Die Keyboards-Kolumne mit Augenzwinkern.

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Roboter, Maschinen und Automaten nehmen uns im Alltag eine Menge Arbeit ab. Ob das im Einzefall gut oder schlecht ist, lassen wir einmal dahingestellt – fest steht, dass Künstlichkeit unser aller Leben verändert hat. Doch immer öfter zieht diese auch in Bereiche der Kunst ein, wenn Google verzerrte Bilder erstellt, wir unsere Fotos von Künstlicher Intelligenz bearbeiten lassen oder kleine Klavier-Stücke auf Basis von analysierten Daten komponiert werden.

All diese Möglichkeiten haben gemeinsam, dass Algorithmen dafür verantwortlich sind, was am Ende dabei herauskommt. Es ist also nicht mehr der Mensch, der da etwas erdenkt und schafft, sondern etwas, dass sich der Vorstellungskraft der meisten von uns entzieht und sich aus Merkmalen zusammensetzt, die in ihrer Art wenig mit Menschlichkeit zu tun hat.

Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, dass der Mensch bei bestimmten Tätigkeiten nicht mehr “bewusst” kreativ wird – das haben zahlreiche Techniken und Herangehensweisen in der bildenden Kunst oder der Musik schon vorher getan. Es geht darum, dass Kreationen entstehen, die der Mensch betrachtet, hört oder fühlt – aber nicht von diesem geschaffen wurden.

Funktioniert das überhaupt? Wecken derartige Werke Emotionen? Kann man hier überhaupt noch von Kunst im herkömmlichen Sinne sprechen?

Zunächst einmal stellt sich die Frage, wie man Kunst definiert. Wenn eine ihrer Merkmale nicht lauten muss, dass sie vom Menschen geschaffen wurde (und dafür gäbe es gute Gründe, man denke nur an Kreationen der Natur), wäre es sehr wohl denkbar, auch Musik und Bilder dazu zu zählen, die durch die Anwendung von Algorithmen entstanden, also künstlich sind.

Versteht man Kunst aber als Kommunikation zwischen einem Schaffenden und einem Rezipienten, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann geht es sehr wohl darum, welche Gedanken, Ideen oder gar Gefühle im Spiel waren, als die Kunst gemacht wurde.

Dann bleibt aber wieder die Frage, ob Kunst immer zu einem bestimmten Zweck geschehen muss oder ob sie nicht ebenso zwecklos geschehen kann. Und selbst wenn sie für einen bestimmten Grund entsteht: wird dieser nicht erst im Hörer oder Zuseher geweckt?

Musik liebt von der Verbindung zwischen Komponist und Hörer. Jeder Song oder jedes Stück (und sei es noch so oberflächlich) enthält die Informationen, die vom Musikschaffenden zugegeben wurden und die, die der Hörer darin sieht. Nimmt er diese Informationen nur wahr, weil man in den Austausch kommen möchte? Oder hat die Musik ihren Zweck in sich selbst und kann deshalb auch ohne einen menschlichen Kreator funktionieren?

All diese Fragen haben schon unzählige Bücher gefüllt und es wäre vermutlich unmöglich, diese zufriedenstellend zu beantworten. Ob künstliche Musik funktioniert? Das kommt wahrscheinlich auch die Definition von Künstlichkeit, aber auch von Kunst selbst an. Es bleibt spannend, welche Entwicklungen es noch geben wird und ob er irgendwann kommt: der Moment, in dem uns ein von Computern geschriebenes Stück wirklich berührt.


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