Wie attraktiv ist ein Musikstudium?
Immer wieder eine zentrale Frage, besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Kann man es wagen einen Musikerkarriere einzuschlagen, oder sollte man lieber eine “bodenständige” Ausbildung anstreben? Sicher ist die Wahl des Berufs selten eine einfache – besonders im künstlerischen Bereich tun sich die meisten Interessierten besonders schwer mit einer Entscheidung. Vielleicht helfen aber die neu veröffentlichen Zahlen des Deutschen Musikinformationszentrums (das MIZ) eine Entscheidung zu fällen. Das Institut hat eine umfassende Studie mit aktuellen Zahlen rund um das Thema Musikerberufe veröffentlicht. Eins aber sollte man nicht erwarten: Die Studie ist weniger eine Zukunftsprognose, als mehr eine Momentaufnahme. Einige Trends sind aber dennoch deutlich zu erkennen (z.B. die Zunahme von Selbstständigen in diesem Metier) sowie einige Fakten deutlich in Zahlen ausgedrückt (z.B. die Verteilung der genaueren Tätigkeitsbereichen).
Zunächst kann festgehalten werden: Die Anzahl der Studierende in einem künstlerischen, künstlerisch-pädagogischen oder musikwissenschaftlichen Studiengang in Deutschland ist im Wintersemester 2015/16 auf rund 33.500 angestiegen und liegt damit etwa 1,5% höher als im Vorjahr. Ausschlaggebend laut MIZ ist dafür der Zuwachs der Studiengänge im Bereich der Musikerziehung, die um rund 11% auf 4.300 Studierende gestiegen ist. Mit rund 9000 Studierenden führen jedoch weiterhin die Fächer Instrumental- und Orchestermusik, gefolgt von Lehramtsstudiengängen für Musik an allgemeinbildenden Schulen und Musikwissenschaften die Statistik an.
Alle ausführlichen Zahlen zur Studie findest du hier.
Erstmalig in Zahlen festgehalten sind auch Zahlen zu weiblichen Musikstudenten, die teilweise weit über 50% aller Musikstudenten liegen und mit 54% immer noch sechs Prozentpunkte über dem Durchschnitt alle Studienrichtungen liegt. Weit abgeschlagen sind die Kolleginnen jedoch noch immer in einzelnen Fächern wie Dirigieren, Komposition, Kirchenmusik, Jazz, Popularmusik und Tonmeister. Im Letztgenannten hat sich die Zahl sogar erkennbar nach unten entwickelt.
Weiterhin wurden die Zahlen von haupt- und nebenberuflichen Hochschulpersonal beleuchtet. Insgesamt kann seit dem Jahr 2000 ein Zuwachs von 5000 auf 6500 kontinuierliche Angestellten (Lehrbeauftragte, Honorarprofessoren und Privatdozenten) vermerkt werden. Ihr Anteil macht 66% aller Lehrenden und zwischen 40 und 60% des Unterrichts aus.
Einige Zahlen genauer betrachtet: