Verstärkung gesucht?

Die richtige PA für den Gig

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Keyboards … war das nicht der Teil des Band-Sounds, den man nicht hört, solange er da ist, und erst schmerzlich vermisst, wenn er fehlt? Wer zwischen E-Gitarre, Bass und Drum-Set nicht klanglich untergehen möchte, sollte sich zur Verstärkung seiner Synthis und Pianos rechtzeitig und intensiv mit dem Thema PA beschäftigen.

(Bild: Dieter Stork)

Während bei größeren Events meist eine umfangreichere PA aufgefahren wird, über die dann idealerweise die komplette Band abgemischt werden sollte, kann es bei kuscheligeren Gigs durchaus vorkommen, dass sich Besaitete, Tastenmenschen und Vokalisten mit jeweils eigener Verstärkung um den Dezibel-starken Drummer gruppieren.

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Was darf’s denn sein?

Im Gegensatz zu den Gitarrenkollegen, bei denen das mittenbetonte Soundzusammenspiel zwischen Amp und Lautsprecher meist gar nicht individuell genug sein kann, favorisieren Keyboarder (ausgenommen original Rhodesund Wurli-Spieler) in der Praxis doch eine tendenziell eher linear oder Hi-Fi-ausgerichtete Amplifikation − gerne auch in Stereo. Auch wenn man sie im Programm verschiedener Hersteller immer noch findet, wird der klassische Keyboard-Combo-Amp doch immer mehr von leistungsstarken und dennoch handlichen aktiven PA-Systemen, bestehend aus zwei Fullrange-Boxen/ Satelliten und optional einem untenrum ergänzenden Subwoofer verdrängt.

Die Auswahl am Markt ist mittlerweile riesig und Leistung jenseits der 400 Watt schon länger nicht mehr nur dickeren Brieftaschen vorbehalten. Bei der Auswahl des richtigen Systems kann man sich heutzutage somit voll und ganz auf die wichtigsten Kriterien konzentrieren, die da sind: Klang, Anschlussmöglichkeiten und Portabilität.

Anschluss finden Auch wenn der eigenen PA in der Praxis bei der Nutzung mehrerer Klangerzeuger mindestens ein kleinformatiger Submixer vorgeschaltet sein wird, lohnt es sich, bei der Anschaffung darauf zu achten, dass mindestens ein Zweikanal-Mixer mit Mikrofoneingang in die Rückseite der aktiven PA- Boxen integriert wurde. Denn es gibt sie, die Gelegenheiten in denen genau dieses Feature (ein Mikro − ein Instrument) Gold wert ist. Mit der Anschaffung einer Stereo-PA lassen sich außerdem auch wichtige Punkte bei der/dem Lead-Sänger/in sammeln.

Für all diejenigen, die des Öfteren Solo oder mit kleineren Besetzungen unterwegs sind, könnte außerdem eine der mittlerweile in reichhaltiger Auswahl erhältlichen All-in-One-Lösungen, bestehend aus integriertem Mehrkanal-Mixer (teilweise auch schon mit rudimentären DSP-Effekten) mit PA-System wie etwa der Yamaha Stagepas-Serie, eine ernst zu nehmende Option sein.

Die Band im Ohr

Nahezu ebenso wichtig wie die Verstärkung des Gesamtsounds in Richtung Publikum ist es, sich und die übrigen Musiker verzögerungsfrei im Ohr zu haben. Ein gutes Monitoring mit individuellem Mix ist vor allem für das perfekte Timing von großer Bedeutung, denn was an Schall aus dem Raum zurückkommt, ist nicht nur bereits einige Millisekunden alt, es erreicht auch jeden einzelnen Musiker zu leicht verschiedenen Zeitpunkten. In solch einer Situation nicht aus dem Takt zu kommen, gewährleistet allenfalls noch der aufmerksame Blick in Richtung Drummer. Die einfachste Art, es richtig zu machen, ist wohl das Summensignal direkt aus dem meistens verfügbaren Signalausgang der aktiven PA-Box abzugreifen und dieses dann auf einen zusätzlichen Lautsprecher auf der Bühne zu leiten. Diese Variante erweist sich nicht nur als günstig, sondern auch ungemein praktisch, da von einer Box bei kleineren Bühnen direkt mehrere Musiker zeitgleich profitieren können. Darüber hinaus kosten bereits passend angeschrägte Stage-Monitore heutzutage nicht mehr die Welt.


№2/3 2017

  • Editorial
  • Facts & Storys
  • Modular Kolumne
  • Mit Mark Forster auf Tour
  • MANDO DIAO IM INTERVIEW
  • Amy Lives: Xanthoné Blacq
  • Ströme− Eurorack Clubbing
  • MARIO HAMMER & THE LONELY ROBOT
  • Peter Pichler: Bewahrer des Trautoniums
  • NONLINEAR LABS C15
  • AKAI MPC LIVE
  • GIPFELSTÜRMER: NOVATION PEAK
  • Auf Lichtung gesichtet: Bigfoot
  • Gute Vibes im Museum
  • DIE HOHNER-STORY
  • Transkription − Chuck Leavell: Song For Amy
  • Impressum
  • Inserenten, Händler
  • Das Letzte − Kolumne

Die professionellste Möglichkeit, live den Sound- überblick zu behalten, bieten natürlich individuell angepasste In-Ear-Monitore. Abgesehen vom ebenfalls erforderlichen Submixer, der die Monitor-Mischungen an die einzelnen Ohrhörer-Paare verteilt, ist die Anschaffung einer angepassten Ohrstöpsel-Variante allerdings alles andere als ein Schnäppchen und sollte davon abhängig gemacht werden, wie oft und regelmäßig diese Vorgehensweise (z. B. bei größeren Bühnen) unumgänglich ist.

Bose F1

Mit dem PA-System F1, bestehend aus dem Fullrange-Array-Lautsprecher Model 812 und dem dazu passenden Subwoofer, verfolgt Bose ein sehr individuelles wie flexibles Konzept. Mit einem einfachen Handhebel lässt sich die gerade Front des Lautsprechers in eine C, J oder Reverse-J Position bringen, und somit kann man den vertikalen Abstrahlwinkel nach Bedarf anpassen. Damit nicht genug, ändert das 812er-Modell passend zur gewählten »Frontgestaltung« auch automatisch ein integriertes EQ-Setting für einen ausgeglichenen Sound. Sowohl das mit acht 2,25″-Mitten/Hochton-Treibern und einem 12″-Tieftöner ausgestattete Fullrange-Element als auch die mit zwei 10″-Treibern bestückte Subwoofer-Einheit verfügen dabei jeweils über großzügige 1.000 Watt Leistung. Mittels eines auf der Rückseite des Subwoofers abnehmbaren Steckstativs lässt sich das 812er-Element zudem auf knappe 60 cm höher legen.

Der Preis für das Gesamtsystem liegt bei stolzen 2.300,− Euro, aber der Sound: Das System klingt einfach saugut!

Mackie Reach

Das brandneue, kompakte System bietet ein cleveres Gesamtkonzept aus einer kraftvollen Fullrange-PA mit 150 Grad Abstrahlwinkel, kombiniert mit seitlich angebrachten Stage-Monitor-Lautsprechern. Diese erweitern den Abstrahlradius im Endeffekt bei Bedarf um jeweils zusätzliche 50 Grad, was bei kleineren Setups eine herkömmliche Monitoranlage obsolet werden lässt. Über die für Android und iOS erhältliche App »Mackie Connect« lassen sich zudem der integrierte 6-Kanal-Digitalmischer sowie Monitor-Mix und Level bequem von überall auf der Bühne drahtlos fernbedienen. Auch Audio-Zuspieler lassen sich so per Mobiltelefon perfekt einbinden.

Dazu ist die Mackie Reach, gemessen am gebotenen Funktionsumfang und einer Leistung von satten 750 Watt, mit 14,2 kg angenehm leicht. Mit einem praktischen Griff auf der Rückseite lässt sich das für knapp unter 1.000,− Euro erhältliche System zudem gut von A nach B transportieren.

QSC K10

Auch wenn die K10 im klassischen Kompakt-PA-Boxen-Design gehalten ist, sollte man sich von der bescheidenen Größe nicht hinters Licht führen lassen. Der Mitstreiter aus dem Hause QSC stützt sich auf eine 1.000 Watt starke Class-D-Endstufe, welche im Extremfall auch mit Spitzenpegeln im 2.000- Watt-Bereich samt 129 dB Schalldruck klarkommt.

Dazu lässt sich die ausgesprochen linear arbeitende Aktiv-Box auch als High-Class-Bühnen-Monitor nutzen, der auch hochwertige Pianosounds angemessen wiedergeben kann. Zudem verfügt die K10 auf der Rückseite über ein gut durchdachtes Routing-System, welches nicht nur Direct-Outs für die beiden regelbaren Eingangskanäle, sondern auch einen praktischen Summen-Ausgang bereitstellt.

Die QSC K10 ist eine echte Empfehlung für Keyboarder, die einen Floormonitor und auch mal im Proberaum oder bei Live-Sessions einen leistungs – starken, aber handlichen Amp brauchen. (Bild: Dieter Stork)

Die QSC K10 ist inklusive Transporttasche zum Kurs von etwa 850,− Euro im Fachhandel erhältlich und eine echte Empfehlung für Keyboarder, die mal einen Floormonitor und auch mal im Proberaum oder bei Live-Sessions einen leistungsstarken, aber handlichen Amp brauchen.

IMG Stageline C-Ray/8

Die PA-Lösung von IMG Stageline überzeugt mit einem innovativen 3-Wege-Säulenkonzept auf Basis einer zweikanaligen Class-D-Endstufe mit integriertem 4-Kanal-Mixer und DSP-geregeltem Limiter. Abgesehen von der Subwoofer-Basis, bestehend aus zwei leistungsfähigen 8″-Tieftönern, verfügt das modular mittels Bajonett und Klinkenstecker kombinierbare System über insgesamt zwölf 3″-Breitband- und zwei 1″-Hochtönern.

Das mit 23 kg immer noch gut zu handelnde, knapp 1,70 m hohe Gesamtsystem lässt sich für den Transport mit wenigen Handgriffen in drei Teile zerlegen, die bequem in jedem PKW-Kofferraum Platz finden sollten. Attraktiv ist auch das reichhaltige Anschlussangebot der C-Ray/8, welche neben einem Combibuchsen-Stereo-Line-In auch über einen AUX-Eingang verfügt (wahlweise via Cinch oder Miniklinke). Darüber hinaus steht neben je einem Line- und Mix-Out (beide in XLR) auch ein für Recording-Zwecke vorgesehener Stereoausgang mit Cinch-Buchsen zur Verfügung.

Der Komplettpreis des Systems liegt hierzulande bei knapp 900,− Euro.

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