USB-MIDI-Interfaces

MOTU MIDI Express XT und Micro Lite

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Wer hätte bei Einführung der MIDI-Schnittstelle gedacht, dass wir knapp 30 Jahre später immer noch MIDI-Interfaces testen? Keiner, denn KEYBOARDS gibt’s ja „erst“ seit 1984, und damit ist sie exakt ein Jahr jünger als diese archaische Schnittstelle.

Wie viele meiner Klassenkameraden ging ich seinerzeit davon aus, dass wir im Jahr 2012 den Mars besiedelt haben und auf Anti-Schwerkraft-Scheiben durch futuristische Städte gleiten. Fakt ist aber, dass solches nach wie vor nur in Sci-Fi-Movies zu bewundern ist, deren sphärische Soundtracks auf z. T. steinalten MIDI-Keyboards eingespielt wurden. MIDI lebt! Oder ist zumindest nicht totzukriegen.

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MOTU MIDI Express XT und Micro Lite – USB-MIDI-Interfaces 02

MOTU MIDI Express XT USB

Zum Test ausgesucht haben wir uns MOTUs Topmodell MIDI Express XT USB im 19-Zoll- Gehäuse sowie das handliche Micro Lite im halben Rack-Format. Neben dem Gehäuseformat unterscheiden sich die beiden natürlich auch in der Ausstattung. Das Micro Lite bietet je fünf Ein- und Ausgänge und ist damit ein schnuckeliges, transportfreudiges Interface für ein Setup mittlerer Größe. Die Stromversorgung erfolgt über USB, d. h., ohne Computer läuft nichts.

Das große MIDI Express XT USB bietet nicht nur mehr MIDI-Ein- und -Ausgänge, nämlich je acht, sondern auch noch eine Menge Sonderausstattung. Umfangreiche Patch-Möglichkeiten erlauben, jeden MIDI-Input auf jeden MIDI-Output zu routen. Auch Mehrfachverbindungen und Muten einzelner Kanäle sowie Filtern bestimmter Datentypen u.v.m. sind möglich. Konfiguriert wird das ganze per Software, wobei je acht Factory-und User-Presets zur Verfügung stehen, die auch über Taster auf der Frontplatte abgerufen werden können.

MMC und MTC

Die Clockworks-Software kann außerdem MIDI Machine Control (MMC) und MIDI Time Control (MTC) routen und bietet umfangreiche Sync-Funktionen. Auf der Rückseite befinden sich SMPTE-In- und -Out-Buchsen, über die das MIDI Express XT SMPTE/LTC empfangen und ausgeben kann. Das Gerät versteht alle gängigen Formate und kann zwischen SMPTE und MTC wandeln. Auf der Front ist ein Pedalanschluss, über den sich – ebenfalls per Software konfigurierbar – verschiedene Funktionen auslösen lassen. Abgerundet wird die Ausstattung durch einen PANIC-Button, der einem gerade in Live-Situationen schon mal das Leben retten kann. Apropos live: Dank eines internen Netzteils kann das MIDI Express XT auch standalone als MIDI-Patchbay/Merger eingesetzt werden.

Die Ausstattungsunterschiede spiegeln sich natürlich in der Preisgestaltung wider: Das kleine Micro Lite kostet im Laden rund 130 Euro, das luxuriös ausgestattete MIDI Express XT knapp 400 Euro. Dazwischen angesiedelt ist das MIDI Express 128 für rund 200 Euro, das wie das Topmodell mit acht Ein- und Ausgängen im 19-ZollGehäuse daherkommt, sich ansonsten aber an der schlanken Ausstattung des Micro Lite orientiert, d. h. keine Sync-, Patch- und Merge- Funktionen und kein Standalone-Betrieb, aber ideal, wenn man sowieso nur mit dem Computer arbeitet und die DAW-Software diese Funktionen übernimmt.

 

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